|
Post by The Force on Oct 5, 2020 14:13:57 GMT 1
EDAN II
[ZUGEHÖRIGKEIT: NEUTRAL]
Region
| Expansion Region
| Sektor
| Hythrope Sektor
| System | Edan System
| Sonnen | 1
| Monde | 1
| Koordinaten | M-15
| Terrain | | Gewässer | Gefrorene unterirdische Ozeane
| Interessante Orte
| | Flora | /
| Fauna | | Urbane Zentren
| | Wohnhafte Spezies
| |
[/ul][/td][/tr][/tbody][/table]
[/div]
|
|
|
Post by Rex Karioka on Oct 5, 2020 14:25:24 GMT 1
EDAN II :: FORTUNA CITY :: DISTRIKT 1453 :: BEWOHNER DER STADT UND REX KARIOKA Ein Sturm zog auf. Entfernt konnte man das Grollen hören, eine Ankündigung kommender Geschehnisse. Tief, guttural, wie aus der Kehle einer archaischen Bestie, erwachte es und schien immer lauter zu werden. Das Geräusch fegte durch die Gassen und Alleen, suchte sich wie eine hungriges Tier einen Weg durch die labyrinthartigen Straßenzüge. Einem rasselnden Atem gleich schwoll und ebbte es ab, doch schien es nie zu versiegen, sondern eher in seiner Intensität sich zu steigern. Ein Pochen ließ den Eindruck von Hagel oder zumindest starkem Regenfall erahnen, eine Entladung diverser physikalischer Vorgänger innerhalb der Wolken über den Köpfen. Ein Blick in den Himmel verriet, dass das Pochen nicht von einem Niederschlag kommen konnte. Es war ein eindringlicheres, arhythmisches Pochen. Doch es war kein meteorologischer Sturm, der sich hier in Fortuna City anbahnte, keine Entladung statischer Energien in diesen windgepeitschten Straßen der eisigen Hauptstadt des Planeten. Es war das Brüllen einer wutentbrannten Masse, die sich vor dem Palast des Exarchen versammelt hatte. Sie hielten Transparente mit Forderungen hoch, teilweise sogar aus echtem Polymeren angereichertem Filmsiplast. Tausende von Kehlen, die ihren Zorn über das aktuelle System gen wolkenverhangenen Himmel schrien, als würde eine diffuse, ferne Macht ihr Wehklagen erhören und sich ihrer Erbarmen etwas an den Gegebenheiten zu ändern. Sie wurden gehört. Veränderung würde kommen, doch es würde nicht die Veränderung sein, die sie sich erhofften.
Menschenmassen strömen zu dem zentralen Platz, an dem die Bürger der Stadt sich zum Protest versammelt hatten. Ihr Begehren war zuerst friedlicher Natur gewesen. Sie wollten keinen Umsturz, sie wollten Veränderung, von innen heraus. Doch das harte Durchgreifen der Sicherheitsstreitkräfte hatte den Willen der Bevölkerung geändert. Schockstäbe hatten jeglichen Pazifismus und Altruismus aus den Bewohnern herausgeprügelt. Anfänglich, wie so oft, waren es nur vereinzelte Wesen gewesen, doch nach und nach hatten sich mehr und mehr Wesen dieser Traube angeschlossen. Wie ein Tumor, ein Krebs, der streute, hatten sie sich vermehrt.
Inmitten dieser Masse schälte sich eine Gestalt heraus, die zielstrebig ihren Weg verfolgte. Vorbei an Demonstranten, vorbei an brennenden Speedern und an eingeschlagenen Fensterscheiben. Das Gesicht war verhüllt von einer Schneemaske, einer jener Sichtschutzbrillen, die auf eisigen Planeten wie Eden II so beliebt waren, und einem dichten Baumwolltuch, dass er sich um den Kopf gebunden hatte, dass Nase und Mund verdeckte. Eine mit fuchsianafarbenen Pelz besetzte Kapuze bot den nötigen Schutz vor der klirrenden Kälte, die sie alle, trotz der Nähe zueinander auf dem dicht gepackten Platz, in einem stählernen Griff hielt. Die Gestalt sah, wie vereinzelte Wesen versuchten Palisaden zu bauen, eine Rückzugsmöglichkeit, geschaffen aus Müllcontainern, umgestürzten Speedern und herausgerissenen Parkbänken. Paletten, die sonst zum Transport des hier beliebten Osskorn Stout Fässern verwendet wurde, fand nun eine Renaissance in diesen architektonisch eher wackeligen Wehrbauten. Die Vorhut dieser Pioniere bildeten die ideologisch gefestigten Demonstranten, die an vorderster Front agierten und propagierten. Gegen die Sicherheitskräfte, die den Palast in einer Kette aus Einsatzkräften sicherten. Ihre Energieschilde hoch erhoben, wehrten sie die Steine ab, welche die Demonstranten auf sie und das Gebäude warfen.
Pock. Pock. Pock. Das Geräusch des Niederschlages dieses Sturmes. Arhythmisch, zornig, voller Elan.
Sein Weg führte ihn vorbei zeternden Wesen, die mit energischen Handbewegungen ihre auf Karton manifestierte Botschaft hochhielten, als könne man es aus den hohen Fenstern des Palastes lesen. Nachdem er sie passierte, kam die Gestalt an einer Statue vorbei, die in schneebedeckten Bronzium einen der einheimischen Tiger zeigte. Eine Statue, die an den bewaffneten Kampf zwischen der Rebellion und dem Galaktischen Imperium gedenken sollte. Seine Lippen kräuselten sich hinter dem Tuch, dass seine Nase und Mund verdeckten. Dieser Planet kannte doch keine wahre Okkupation, das Imperium beherrschte solche trüben Flecken auf der galaktischen Karte zu seiner Hochzeit indirekt. Keine Sternzerstörer über ihrem Himmel, nur Tarife und Steuerabgaben, die sie zu leisten hatten um die weiße Panzerung eines Sturmtrupplers niemals sehen zu müssen. Und dennoch hatten sie sich von der Ordnung und Stabilität abgewandt. In ihrer Hybris hatten sie sogar eine Mitgliedschaft in der Neuen Republik abgelehnt und ihre eigene Freiheit zelebriert.
Hochmut. Stolz. Zorn. Wut. Bald auch Hass. Sie waren der Nährboden der dunklen Seite der Macht. Egal ob ihre hehren Ziele in ihren Augen einer besseren, lichtdurchfluteten Zukunft dienten, ihre Absichten waren von einer Dunkelheit geprägt, die sich wie ein engmaschiges Leichentuch über den Platz legten. Das Miasma dieser Dunkelheit, der Intensität mit dem penetranten Geruch von Schweiß zu vergleichen, war für jeden Erwachten in der Macht deutlich spürbar. Es war eine Intensität, die in der Gestalt das Gefühl auslöste wirklich lebendig zu sein. In all dem Chaos, in all der Unordnung, die er die vergangenen Jahre erleben und erleiden musste, fühlte es sich gut an endlich wieder einen Sinn, eine Mission, ja gar eine Bestimmung zu haben. Von Defensive in die Offensive zu gehen und der räuberischen Natur in seiner Brust endlich die Nahrung zu geben, nach der sich das Biest in seinem Brustkorb sehnte. Rex Karioka beobachtete das Treiben um ihn herum mit einer Mischung aus Argwohn, Distanziertheit und einer gewissen Verachtung. Sie waren in einem weitaus größeren Dejarik-Spiel nicht mehr als ein paar Animationen, die nach dem richtigen Zug sich in Luft auflösen würden. Je näher er an den Palast kam, desto energischer, aber auch dünnhäutiger wurde die Masse. Beleibte Wesen, die sich im HoloNet mit den neusten Verschwörungstheorien ihre Synapsen angereichert hatten, die sich in ihrer Selbstüberschätzung für mehrwertig hielten, gaben sich hier in ihrer blinden Agitation die Hand mit zweigesichtigen, den Hutten in ihrer Gier nicht unähnlichen Wesen, die dazu gehören wollten während andere ihre moralische Überlegenheit durch die Zugehörigkeit zur Masse als legitimiert ansahen. Sie alle würden keine Zukunft haben. Ein neuer Morgen stand bevor. Hier, inmitten dieser Masse an Wesen die vermeintlich für ihre Freiheit einstanden und doch nur die Fesseln um ihren Hals enger anzogen. Es war ein Pulverfass, dass nur darauf wartete gezündet zu werden und Rex Karioka hatte die Lunte bereits in der Hand.
Doch jede zornige Masse, jeder von Wut zerfressene Leib rechte den schmalen, von Haderadern angeschwollenen Hals nach oben. Nicht nur in Richtung des Himmels, sondern auch in Richtung einiger weniger Personen, welche die Marschrichtung vorgaben. Sie steuerten den Protest, diese Manifestierung des so genannten Willen des Volkes, der Stimme dieser Bewegung. Vox Edani, wie sie sich nannten, in einem verzweifelten Versuch ihrer Bewegung durch einen Hauch High Basic eine gewisse Relevanz und Eloquenz anzudichten. Die führenden Köpfe von Vox Edani hatten sich einem umfunktionierten Container am Rande des Platzes niedergelassen. Von hier aus führte eine Schneise direkt zur Tribüne, von der aus sie ihre Proklamationen hielten. Der Eingang zum Container war von der Masse abgewandt, in Richtung des Grand Hotels, dass derzeit geschlossen war. So bot es, nicht unabsichtlich, einen gewissen Schutz und verdeckte das Kommen und Gehen gewisser Individuen wie Rex Karioka. Die Wache am Eingang erkannte ihn, hatte sie ihn doch schon häufig gesehen und winkte ihn durch. Die kurzen Treppen stieg Karioka mit dem Elan eines Mannes hinauf, der den Duft der bevorstehenden Freiheit riechen konnte und trat auch mit dem selben Verve in den seicht beheizten Raum. Die Wärme die ihm entgegenschlug, gepaart mit dem Willen sich zu offenbaren um kein Argwohn zu entflammen, zwangen ihn dazu seine Gesichtsverhüllung abzulegen und die Kapuze zurückzuschlagen. Seine rabenschwarzen Haare fielen, zerstrubbelt, ihm ins Gesicht, sodass er sie mit einer Handbewegung nach hinten streifte.„Ah, Oleander! Schön Sie wiederzusehen.“ Eine gewisse Wärme war in der weiblichen Stimme zu hören. Eine Wärme, die nicht nur von dem Heizaggregat des Containers herrührte. „Haben sie Kontakt zu ihren… Leuten aufgenommen?“ fragte ihn die Mirialanerin, die bis zu seinem Eintritt über einem Datapad gebeugt war und dort scheinbar ihre Rede einstudierte.
Die Frage quittierte der Mann mit dem rabenschwarzen Haar mit einem vielsagenden Lächeln, schaute auf den Boden und richtete dann seinen Blick auf die einzelnen versammelten Gesichter.„Ja, habe ich. begann Karioka und presste für einen kurzen Moment die Lippen aufeinander, als sammle er die innere Kraft eine schwierige Botschaft mitzuteilen. Die Neue Republik wird nicht intervenieren. Es tut mir so schrecklich Leid.“Entsetzen machte sich auf allen drei Gesichtern breit. Die Mirialanerin, Suave Larrissan war ihr Name, verlor mindestens zwei Grüntöne. Der Mensch mit dem honigfarbenen Teint, Cassian Zhor, ballte die Fäuste während die schweren schwarzen Augen des Nimbanels, Mosep Trapp, sich zu Boden richteten. Rex Karioka, den diese Wesen nur als Agent Oleander Charux kannten, hatte keine guten Nachrichten mitgebracht, doch ahnten diese Wesen nicht, dass ihre Situation sich noch weiter verschlechtern würde.„Wir hatten einen Traum! Von Freiheit! Von Gerechtigkeit!“ echauffierte sich Zhor, stets das zu groß gewachsene Kleinkind. Auch sein dichter, schwarzer Bart und die einen gewissen akademischen Geist verströmende TechBrille mit dem dicken schwarzen Rand konnten über diesen Umstand nicht hinwegtäuschen.„Ein wirklich schöner Traum. Zuweilen muss der Träumer sterben, um den Traum in Erfüllung gehen zu lassen.“Ohne Vorwarnung griff Rex Karioka in die Macht hinaus und ließ seine Machttentakel in Richtung der drei Personen ausströmen. Sie ergriffen die Wesen, schlängelten sich wie gefräßige, metaphysische Ranken um ihren Leib und rissen sie mit einer Wucht in Richtung des vermeintlichen Agenten der Neuen Republik. Überrascht von diesem Manöver, schrien die Personen auf, bevor sie wenige Meter vor Karioka zum Stehen kamen. In der Luft eingefroren glichen sie den Eisskulpturen, die zum Wintersonnenfest auf dem Platz errichtet wurden, wenn nicht gerade wie heute protestiert wurde. Doch im Gegensatz zu diesen Skulpturen waren ihre Augen in Terror weit geöffnet, unfähig auch nur einen Laut auszustoßen. Aus der Innentasche seines Parkas holte er einen HSB-200 Blaster mit Schalldämpferapplikation heraus. Mit einem maliziösen, dünnlippigen Lächeln ging er auf Cassian Zhor zu und legte den Blaster in seine aufgerissene Hand. Mühsam drückte er die Finger des Mannes um den Holster, dem der Schrecken über diese unerklärliche Paralyse in Gesicht stand. Langsam, beschwerlich und mit großer Kraft verbunden schaffte es Karioka den Arm in Richtung des Nimbanels zu positionieren. Er visierte über den von ihm geführten Arm des Mannes hinweg auf den Kopf von Trapp und drückte einmal ab. Dessen Körper zitterte, der Geruch von verbranntem Fleisch breitete sich in dem Container aus. Statt die Stirn hatte er die Schulter getroffen. Eine Träne bahnte sich an den großen schweren Augen hinab. Verfluchte Blaster. Rex Karioka hasste diese Waffe, bildete sich ein, dass ein Lichtschwert eine deutlich elegantere Waffe sei. Nicht, dass er damit deutlich besser umgehen konnte, doch die Spuren dieser Plasmaklingen würden nicht zu der Tat passen, die er hier konstruieren wollte. Also noch einmal. Er drückte mit dem Blaster zwei weitere Male ab, einmal in die Brust und einmal in Richtung Stirn. Während der erste Schuss saß, kam der zweite Treffer in die fleischigen Wangen des Nimbanels, bevor dessen ebenso schweren Augenlider Anstalten machten sich zu schließen. Schweiß bildete sich auf der Stirn des Mannes mit dem rabenschwarzen Haar, er löste den Griff von dem Nichtmensch. Dieser fiel wie ein nasser Sack zu Boden, die Augen geschlossen, mit rauchenden Spuren einer kauterisierten Wunde.
Nur die Augen bewegen könnend, verstand Suave Larrissan, dass sie nun an der Reihe war. Auch wenn sie sich nicht regen konnte, so waren ihre großen Augen ausdrucksstark genug um ein gewisses Flehen um Gnade erkennen lassen zu können. Sie war schön. Idealistisch. Hätte er sie damals auf dem Campus von Byblos gesehen, er hätte sie angesprochen. Doch sie war zum falschen Zeitpunkt, am falschen Ort mit den falschen Leuten im Bunde gewesen und hatte daher ihr Schicksal besiegelt. Die Anordnungen seines Meisters waren, im Gegensatz zu seinen Fähigkeiten als Schütze, präzise gewesen. Erneut drückte er mithilfe von Cassian Zhors Finger den Abzug, mehrmals, bis Suaves ausdruckstarke Augen ihr Feuer verloren. Auch diesen Griff ließ er los, sodass sie zu Boden ging. Bedauerlich, aber notwendig. Nun war Zhor an der Reihe. Dieser Akt kostete ihn einiges an Kraft, mehr als er erwartet hatte, sodass die Regungen des Mannes stärker wurden. Er versuchte gegen Karioka anzukämpfen, spürte das wutentbrannte Zittern des Mannes in der Macht und sah es an seinem Körper. Erneut musste er einiges an Kraft aufwenden um den Arm, der die Blasterpistole umschlossen hielt, in Richtung des Kopfes zu bewegen. Muskeln bäumten sich auf, der Versuch sich ihm zu entziehen wurde stärker. Mit der Vehemenz eines Tieres, dass gegen die Wand gedrückt wurde, mit dem Mut der Verzweiflung, kämpfte Cassian Zhor um sein Überleben. Doch es zwar zwecklos. Das Ringen um die Oberhoheit in diesem Kampf entschied Karioka für sich, auch wenn er dem Mann eine Willensstärke zuerkennen musste, mit der er nicht gerechnet hatte. Als der Lauf des Blasters schließlich unter seinem Kinn platziert war, drückte Karioka ab. Der Lichtblitz schien sich hinter den Augen des Mannes zu spiegeln, während die Energieladung am anderen Ende des Schädels den Weg in die Freiheit suchte.
Sie würden viel zu spät verstehen lernen, wenn überhaupt, dass alles orchestriert worden war. Einer Symphonie gleich, war jeder Schritt, jede Tat vorausgeplant gewesen. Ein jeder Atemzug hatte seinen Platz gehabt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gehaucht zu werden, um dann schließlich zu versiegen. Rex Karioka hätte sich gerne damit gerühmt, dass dieser Plan seiner war, dass er diese Symphonie angestimmt hätte, doch er war nicht der Dirigent, er war der Taktstab. Er war Teil einer Sache, die größer war als er, als diese Proteste, ja gar als dieser Planet oder Sektor. Sorgfältig zog Rex Karioka seine gefütterten Handschuhe wieder an und verhüllte sein Gesicht mit dem Baumwolltuch und der Schutzbrille und verließ den Container. Draußen zwinkerte er der Wache hinzu, die aufgrund des Lärms der Proteste scheinbar nichts gehört hatte. Sein Weg führte ihn in Richtung des Palastes des Exarchen.Die Bombe war gezündet worden. Die Bombe der Aufstände, der Randale, der Rebellion.EDAN II :: FORTUNA CITY :: PLATZ DER UNABHÄNGIGKEIT :: BEWOHNER DER STADT UND REX KARIOKA
|
|
|
Post by The Force on Oct 5, 2020 15:24:45 GMT 1
EDAN II - FORTUNA CITY - PLATZ DER UNABHÄNGIGKEIT Es gab ein altes edanisches Sprichwort, nachdem man Veränderung nicht sitzend bringen könne. Sie waren nicht sitzen geblieben, sie waren aufgestanden. Sie hatten sich versammelt. Sie hatten mit einer Stimme gesprochen. Vox Edani. Die Stimme des Volkes. Ihre Forderungen waren eigentlich recht simpel gewesen: Partizipation, eine Öffnung des politischen Systems und ein Ende der Korruption. Niemand hatte gefordert, dass der Exarch persönlich hätte abtreten sollen. Niemand wollte den Exarchen absetzen. Der einstige Freiheitskämpfer, der gegen das Galaktische Imperium gefochten hatte, wurde nach der Unabhängigkeit des Planeten zum Präsidenten auf Lebenszeit ernannt. Er, der ehemalige imperiale Statthalter, hatte sich auf die Seite des Volkes geschlagen. Er, der Exarch, ein Satrap von Gnaden des Imperators, hatte ohne lebenden Imperator die Gunst der Stunde genutzt. Doch mussten Helden nur lange genug leben um selber zum Bösewicht ihrer Geschichte zu werden, denn auch sie waren nicht vor dem korrumpierenden Einfluss der Macht ihres Amtes geschützt. Und dennoch genoss er eine gewisse Sympathie beim Volke für die Taten der Vergangenheit. Bis heute. Bis die vermeintlichen Taten der Gegenwart die Taten der Vergangenheit wie ein Laubblatt, dass zu nahe an die Sonne geraten war, zu Asche zerfallen ließ. Ketten rasselten um den Nacken des Exarchen. Seile spannten sich um seinen Leib, wie ein Nerf Rind, dass von einem Lasso eingefangen werden sollte. Wütende Schreie einer aufgepeitschten Menge, die sich nicht länger mit dem friedlichen Protest zufriedengeben würde. Sie hatten ihrer Stimme Gehör verschafft, sie hatten sich versammelt und skandiert und doch waren ihre Rufe ungehört geblieben. Wie ein schweigender Gott waren die verschlossenen Tore des Palastes das Mahnmal einer Entität, die sich von ihnen abgewandt hatte und ihre Existent mit einem ohrenbetäubenden Stillschweigen strafte. Doch nun hatten sie das Mittel gefunden, um ihren Zorn Ausdruck zu verleihen, als die Seile und Ketten sich enger um den Leib spannten und an ihm zerrten. Es war ein Sturm der Enttäuschung, als das Gestein nach dem ersten Zug nicht direkt nachgab. Doch wo die Kraft der Muskeln nachließ, mussten die Repulsoren mehrerer Speeder das leisten, wozu das schwache Fleisch nicht imstande war. Das Röhren der Antriebe schien für einen Augenblick die Rufe der Menge zu übertönen, als alle Augen auf die Statue gerichtet waren, die inmitten des Platzes aufgerichtet worden war, blind für die Sicherheitskräfte, die sich in ihrem Rücken langsam, aber sicher formierten.
Doch dann, das Geräusch als würden gigantische Knochen bersten und brechen. Ein Geräusch, dass für einen quälend langen Moment die Menge verstummen ließ. Eine Fraktur fraß sich durch den Stein und schwächte das Fundament des Kolosses, bis dieser nachgab und – umfiel. Schreie der Wesen, die sich noch in Sicherheit brachten, als der Titan zur Seite kippte, gellende Rufe und Jubel, als sich im lichtenden Staub des Umsturzes die Tragweite der Tat in den Köpfen der Wesen manifestierte. Es war ein Akt der Rache gewesen. Rache für die getöteten Anführer einer nun kopflosen Bewegung. Besonders groß war die Empörung darüber, dass ein Schläfer unter ihnen gewandelt hatte. Der brillante Redner, Cassian Zhor, hatte sich von der Macht des Exarchen verführen lassen und konnte anschließend mit der Schande seiner Tat nicht leben und richtete sich selbst. Die Revolution fraß ihre Kinder, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Doch ein jedes Machtvakuum wurde gefüllt. So war es nach dem Fall des Galaktischen Imperiums gewesen und so war es auch hier, bei Vox Edani, in Fortuna City. Extremere Geister hatten die Gunst der Stunde genutzt und die Gedanken der Protestierenden vergiftet.
Sie wollten Rache. Sie wollten Blut. Sie wollten den Umsturz.
Der Kopf der Statue riss vom restlichen Korpus und rollte unaufhaltsam in Richtung einer der Brunnen des Platzes, deren temperiertes Wasser auf der Eiswelt ein Zeichen von Luxus war. Das Wasser spritzte auf, als der Kopf inmitten der beheizten Wogen zum Stehen kam, während die Menge jubelte. Doch der Jubel wurde von Schreien konterkariert. Das Geräusch von Blastern im Betäubungsmodus mischte sich unter die Kakophonie an akustischen Eindrücken auf dem Platz, rote Lichtblitze wechselten die Seiten. Die Palastgardisten hatten das Feuer eröffnet und schossen mit Tränengasgranaten, um die Menge zu versprengen und aufzulösen. Über ihren Köpfen erschienen nun Speeder, auf denen Polizisten von Fortuna City mit ihren beige-schwarzen Helmen saßen. Es gab keine Vorwarnung, keine Lautsprecherdurchsagen, keine Forderungen den Platz sofort zu verlassen. Die an der Unterseite der Speederbikes montierten Laserkanonen begannen das Feuer zu eröffnen, rote Lichtlanzen peitschten über die Menge hinweg und pfefferten eine Salve nach der anderen über und in die Demonstranten. Die Masse an Entrüsteten strömte auseinander, Körper fielen von Lichtlanzen perforiert leblos zu Boden.
Doch die Wesen, die sich hier zusammengefunden hatten waren nun keine demonstrierende Menge mehr, sie waren ein Mob. Sie waren eine Masse von zornigen Wesen, die nicht mehr den Ausgleich suchten, sondern die Konfrontation. Einige nahmen Steine aus der gefallenen Statue des Exarchen und begannen damit nach den Speedern und den Gardisten zu werfen. Einer der Brocken traf ein Speederbike, dass um seine eigene Achse rotierte und kurzzeitig das Feuer einstellte, ein anderer Polizist war nicht so geistesgegenwärtig, sodass seine unkontrollierbare Maschine das Feuer auch auf die eigenen Speeder eröffnete. Sie sprangen von ihren Maschinen ab, nur um in die Hände der wütenden Meute zu geraten, die mit dem, was sie gerade zu packen bekamen, auf die Beamten einschlugen. Ein anderer nahm seinen eigenen Blaster und eröffnete das Feuer, versuchte seinen gefallenen Kameraden aus den Klauen der Menge zu befreien, jedoch erfolglos.
Zwei andere Speeder erhöhen ihren Abstand zum Boden und nehmen das Feuer erneut auf, während die abgestürzten Speeder mit dicken, dichten schwarzen Rauchwolken den Himmel verdunkeln. Schreie gellen über den Platz, Wehklagen und das Chaos eines Scharmützels, das an mehreren Fronten gleichzeitig geführt wird. EDAN II - FORTUNA CITY - PLATZ DER UNABHÄNGIGKEIT
|
|
|
Edan II
Oct 19, 2020 17:42:18 GMT 1
Post by Rex Karioka on Oct 19, 2020 17:42:18 GMT 1
EDAN II :: FORTUNA CITY :: STRAßEN IN DER UMGEBUNG DES PLATZS DES UNABHÄNGIGKEIT BEWOHNER DER STADT UND REX KARIOKA Die Sith waren Meister der Täuschung. Es ist keine Feigheit im Schatten zu verweilen und zuzuschlagen, wenn der Feind einem den Rücken zukehrt. Das zumindest waren die Worte seines alten Mentors und Meisters, Förderers und Mäzen gewesen, Yupe Tashu. So war es kein Wunder, dass Rex Karioka nicht den direkten Weg zum Palast des Exarchen gewählt hatte, sondern den Platz durchquert hatte, in eine der zahlreichen Nebenstraßen und Gassen der gedrungenen Altstadt von Fortuna City und dort die Tür zu einem unscheinbaren Souterrain öffnete, ein Schloss das archaischer nicht hätte sein können. Statt wie üblich über eine automatische Schließfunktion zu verfügen oder mit einem Kartenlesegerät geöffnet zu werden, hielt Karioka einen Schlüssel in der Hand. Der Schlüssel zu allem, was kommen würde, der Schlüssel zu allem was geschehen war. Das unscheinbare Objekt aus Kupfer erinnerte den Mann mit dem rabenschwarzen Haar an die Nebulon-B Fregatten, die so zahlreich von der Rebellen-Allianz und später der Neuen Republik genutzt wurden. Wie ein Raumschiff, dass an eine gigantische Raumstation andockte, schob Karioka den Schlüssel in das Schloss und öffnete, was zuvor verborgen gewesen war.
Es war ein unscheinbarer Gang, in Dunkelheit getaucht, von einem zarten Schimmer von Restlicht erhellt, der den Zugang zum Palast gewähren würde. Es war ein alter Gang, der tief in den Schlund der Gedärme von Fortuna City führte und dort sich einer Schlange gleich wandte. Das Gestein, die Art und Weise wie dieses gehauen und platziert worden war stand als Zeuge für das Alter dieser Konstruktion. Es war ein archaisches Gebilde, gebaut in einer Zeit als Edan II noch kein Teil der Republik war. Der Alten Republik, dem Relikt vergangener Tage, nicht der Ausgeburt einer chandrilianischen Senatorin, die in Ungnade gefallen war. Sie sollte als Plan Besh dienen, falls das Volk sich gegen den Potentaten wandte und so eine sichere Flucht gewährleisten. Es hatte schon eine gewisse Ironie, dass der Exarch nicht diesen Gang benutzte, sondern das Unheil über diesen Gang zu sich bringen würde. Es war Teil seiner Hybris und seiner Unfähigkeit die Zeichen der Zeit zu erkennen und dementsprechend zu handeln. Doch er war nicht der Einzige gewesen, der diesen Weg gewählt hatte. Viele Imperiale hatten im Schatten des Todes ihres Imperators die Zeichen missdeutet, sich verführen lassen. Auch er hatte sich verführen lassen. Gallius Rax hatte sie alle verführt und getäuscht und sein alter Mentor hatte mit dem Leben dafür bezahlt. Doch ähnlich wie die Sith, die Yupe Tashu so bewundert hatte, so wuchs auch er in der Dunkelheit, im Verborgenen, während jene im Licht der Scheinwerfer sich an der Glut ihrer Hitze selbst in Flammen setzten. In eben jener Dunkelheit hallten seine Schritte rhythmisch wider, den Schlägen eines Galeerensklavenmeisters aus den Holodramen gleich. Es war hier, in der Dunkelheit, dass er sich traute seinen Weg mit IHM zu erleuchten. Seine Hände glitten einer Viper gleich in das Innere seiner Jacke und förderten den zylindrischen Gegenstand zutage, der sich darin verbarg. Seine behandschuhten Hände strichen beinahe schon zärtlich über das aus verschiedenen Legierungen zusammengesetzte Material, die schwarzen Karbonelemente, die ein Abrutschen vom Griff verhindern sollten. Rex Karioka hielt kurz inne, umfasste den zylindrischen Griff des Objektes mit beiden Händen, als müsste er sich für einen imaginären Rückstoß wappnen und schloss kurz die Augen. Für einen Moment schien es, als spräche er eine Invokation, als würde er IHN beschwören wollen und dann betätigte er den Emitter. Kreischend erwachte die scharlachrote Klinge zum Leben. Sie schrie förmlich wie ein wildes Raubtier, gefolgt von einem tiefen Brummen, den Schnurren eines lauernden Ungeheuers, dass nur darauf wartete die aus den Fokilinsen gespeiste Plasmaklinge sich durch Materie fressen könnte wie ein nimmersatte Bestie.
Die Erhabenheit dieser Waffe, die IHM gehört hatte, die ihren Weg zu den Akolythen des Jenseits gefunden hatte, um dann vom imperialen Advisor Tashu persönlich an ihn übergeben zu werden, ließ ihn erschaudern. Auch wenn es einem Sakrileg glich diese Waffe für eine Profanität wie die Beleuchtung des dunklen Ganges zu benutzen, so konnte Rex Karioka dieser infamen Sünde nicht widerstehen. Im fahlen rötlichen Schein der Lichtschwertklinge ging der Mann mit dem rabenschwarzen Haar durch den Tunnel. Hier unten war er zwar vor den eisigen Elementen über ihnen geschützt, doch schien die Kälte in diesem alten Gewölbe gespeichert zu werden. Da Lichtschwerter keine Wärme abstrahlten, konnte er auch in der todbringenden Lichtklinge keinen wärmespenden Trost finden. Dem Wetter entsprechend eingepackt, blieb ihm nichts anderes übrig als seinen Schritt zu beschleunigen, um in den Palast zu gelangen. Es war der ewige Widerstreit zwischen Dunkelheit und Licht. Das eine konnte nicht ohne das andere. In völliger Dunkelheit konnte er nicht gedeihen, doch das gleißend helle Licht würde ihn verbrennen. Es waren die Schatten, in denen man den Trost fand, die nötige Geborgenheit vor der alles verschlingenden Hitze des Lichts, vor ihren todbringenden Strahlen geschützt war. Und so war es auch das Licht, dass ihn lange Schatten werfen ließ, dass seinen Weg erhellte und durch den dunklen Tunnel führte, zuerst immer weiter hinab, durch die verwinkelten und teilweise marode aussehenden Gänge dieses Gewölbes. Doch der Weg führte nach einer gefühlten Ewigkeit auch wieder hinauf, bis sie scheinbar im Nichts endeten. Kaltes, graues Gestein. Auf der anderen Seite: Der Keller des Palastes. In der Wand neben der vermeintlichen Sackgasse war auf einem der zahlreichen Steine, nur daumengroß, das gemeißelte Abbild eines Edan Tigers zu sehen. Er deaktivierte die glühende Klinge des Lichtschwertes und verstaute dieses, nachdem er den Stein berührt und eingedrückt hatte. Uralte Mechanismen erwachten grollend zum Leben und bewegten, was zuvor bewegungslos erschien. Die Luft zirkulierte, die eiskalte Luft des Gewölbes verband sich sofort mit der unnatürlich warmen Luft des Palastes: Der Exarch empfand es als ein Zeichen von Luxus eine beinahe tropische Hitze im Palast walten zu lassen.[„Wir haben Sie bereits erwartet, Meister Pollux.“] erwachte die durch einen Vocoder verzerrte Stimme eines Protokolldroiden der P4T-Serie aus einer von seiner Seite aus nicht einsehbaren Nische des Kellers. Neben dem Protokolldroiden schwebten zwei G-2RD Wachdroiden bedrohlich, wie die Schildgeneratoren eines Sternzerstörers, bereit jeden zu eliminieren, der diesen Gang passierte und nicht das Wohlwollen des Protokolldroiden besaß.
Seskio Pollux, Oleander Charux, der Mann mit den rabenschwarzen Haaren hatte viele Namen und viele Identitäten. Sie alle waren Schall und Rauch. Identität war ein Konstrukt, dass der Kleidung gleich ausgetauscht werden konnte. Manierismen, Eigenheiten, Angewohnheiten. Sie waren die Schminke des Mummenschanzes, den Rex Karioka einem Werkzeug gleich bediente wie der Chirurg das Laserskalpell.„Dann sollten wir seine Eminenz nicht warten lassen.“Der Palast des Exarchen war ein Mahnmal der Völlerei und Verschwendungssucht der maßlosen Potentaten, die auf dieser Welt ihr Unwesen getrieben hatten. Egal wie sie hießen, ob Exarchen, Gouverneure, Lord Protector oder König, Edan II hatte sie alle gesehen. Sie alle hatten dazu beigetragen, dass dieser Palast zu einem Schrein ihrer Unmäßigkeit wurde. Seien es die gerippten Bogengänge innerhalb der himmelhoch anmutenden Gewölbe des Palastes, der wie eine türkis gefärbte Zwiebel aussehenden Türme, deren Spitze sich um ihre eigenen Achse in den Himmel zwirbelten oder die mit Blattgold veredelten Fornix. Auch Exarch Gandhāra Cýriespis reihte sich in dieses wenig ehrenvolle, dafür umso berüchtigtere Ahnenreihe ein. Cýriespis war dafür bekannt sich wenig um die Bevölkerung und viel darum zu kümmern, wie dünn der Stoff seiner Hosentaschen vom Gewicht seines Reichtums auf Kosten anderer wurde. In einer perfekten Galaxis wäre er längst ausgeschaltet worden. Doch er war Teil der „Teile und herrsche“-Politik des Galaktischen Imperiums gewesen. Solange er Steuern, Tarife und Tribute zahlte, interessierte es den imperialen Verwaltungsapparat nicht, wer dort herrschte. Die meisten Bewohner des Planeten kannten Sternzerstörer und Sturmtruppen aus en HoloNet Nachrichten, aber nicht aus den Straßen von Edan II.
Mit tapsigen Schritten führte der Protokolldroide, gefolgt von den zwei schwebenden Wachdroiden, Rex Karioka durch das Innere des Palastes. Die beinahe schon bestialische Wärme, die das Gebäude ausstrahlte glich einer zornigen Sonne, die mit ihren sengenden Strahlen ihm zur ÜBelheit verhalf. Beiläufig, aber weit davon entfernt entspannt zu wirken, öffnete Karioka die schwere Jacke und warf die fellbesetzte Kapuze ab, riss den Schal, der sein Gesicht verdeckt hatte herunter und verzog das Gesicht. Doch seine Gram blieb unbemerkt, waren doch die Angestellten und Diener des Palastes in heller Aufregung. Das zornige Grollen der Entrechteten brandete wie ein dunkles, vom Wind gepeitschtes Meer gegen die schwere Fassade des Palastes. Immer wieder hörte man die Einschläge der Steine, welche die Demonstranten begannen gegen den Palast zu werfen. Eine Unruhe beseelte die Luft, das Chaos war zum Greifen nahe, doch es fehlte noch ein letzter Spielstein. Schwere Türen öffnen sich, die Droiden bleiben stehen und lassen Rex Karioka an ihnen vorbeiziehen. Hinter der Tür, ein ausladender Raum, dessen Wand mit zahlreichen, detaillierten Ikonen gestaltet ist, welche die Vorgänger von Gandhāra Cýriespis darstellen: Manche im besten Alter, manche alt und weise, andere wiederum autoritär oder erhaben, andere gutmütig: Sie alle sind Lügner die sich erhoffen die Nachwelt mit diesen Bildern täuschen zu können. Hinter einem schweren dunklen Tisch aus einem dunklen Stein, der mit weißen Adern durchzogen ist, der einer urzeitlichen Bestie gleicht, die ihre Flügel gespreizt hatte, saß der Exarch, der sich zur Begrüßung erhob. Ein großgewachsener Mann, größer als Karioka. Einst muss er wohl gutaussehend gewesen sein, doch tiefe Furchen durchzogen das steinharte Gesicht des Exarchen. Sein gezwirbelter Bart, der mit einzelnen goldenen Applikationen geschmückt ist, soll von seinem Status zeugen. Hinter ihm zwei seiner Gardisten, ebenfalls großgewachsene Männer mit länglichen Helmen, die in aquamarinfarbenen Gefieder enden.„Ah, unser Ehrengast.“ sprach der Exarch mit seiner öligen Stimme, applaudierte einem Pantomimen gleich ohne ein Geräusch zu erzeugen und deutete eine gekünstelte Verbeugung an.
Rex Karioka hingegen verbeugte sich, so wie es auf Edan II Sitte ist, tiefer als der Exarch ohne jedoch den Augenkontakt zu brechen und setzte zu einem maliziösen Lächeln an, dass dem des Exarchen Konkurrenz machte. „Das Dreigestirn hatte unüberbrückbare Differenzen, wie es scheint. “ sprach der Mann mit dem rabenschwarzen Haar, ein Kommentar der wohl die einzige ehrliche Reaktion, die der Exarch bei ihren Treffen zeigte, evozierte: Ein Lachen.„Scheint so, mein Wertester. Ich bin dankbar, dass die Neue Republik erkannt hat, dass meine Herrschaft über den Planeten ohne diese Parasiten zum Wohle des Friedens fortgesetzt werden muss. Ich habe die Hoffnung, dass -“„Oh, das glaube ich nicht. “ unterbrach ihn unvermittelt Karioka. Seine Machtfühler breiteten sich über den Raum aus und griffen nach dem Verstand der beiden Gardisten.„Wie meinen Sie das?“ fragte der Exarch spitz, der es nicht gewohnt war, wenn ihm jemand widersprach oder gar die Dreistigkeit besaß ihn zu unterbrechen. Er schien so perplex zu sein, dass ihm das Zittern seiner beiden Gardisten aus einen Augenwinkeln heraus, nicht bewusst wurde. „Rebellionen werden aus der Hoffnung geboren. Despoten aus der ihnen innewohnenden Autorität. Eure Autorität findet heute ein Ende.“Von draußen wurden die Rufe und zornigen Wehklagen der Demonstraten lauter, energischer. Sie waren wie ein Leviathan, der aus den Untiefen erwachte und seine grässliche Fratze aus dem schwarzen Urmeer emporstieg, jenseits von gut und böse sondern nur mit dem kosmischen Drang beseelt die Veränderung einzuleiten. Eine Veränderung, die mit dem Tod eines weiteren Wesens einher gehen musste. Der Griff auf den Willen der beiden Gardisten wurde stärker. Einer von ihnen, vom süßen Gift der Versprechungen der dunklen Seite beseelt, griff zu seinem Holster und zückte den Blaster. Mit drei Schüssen in den Rücken streckte dieser den Exarchen nieder. Die Drangsal in seinen Augen sprach vom Unwillen diese Tat auszuführen, doch der andere Gardist reagierte schneller, der Situation entsprechend. Zuerst richtete dieser seine Blasterpistole auf den vermeintlichen Mörder und drückte ebenfalls mehrmals ab. Doch die blauen Lichtblitze gingen ins Leere, hatte der mordende Gardist eine tigerhafte Agilität. Ein Schusswechsel entstand. Doch Karioka war zu sehr damit beschäftigt auf die Geister der beiden Männer einzugehen, als das er rechtzeitig hätte reagieren können. Ein Streifschuss brannte sich durch sein Fleisch und hinterließ eine Wunde. „Der Schmerz ist ein alter Freund, heiße ihn willkommen“ hatte ihm sein neuer Mentor gelehrt, doch in diesem Moment hätte Rex Karioka gut auf diesen Besuch verzichten können. Die beiden Männer würden einander töten, wenn nicht sie, dann der Thermaldetonator, den er zutage förderte und aktivierte. Er verließ den Raum so schnell es ging, lief, während die beiden Gardisten noch immer in ihrem Feuergefecht verwickelt waren.„DER EXARCH IST TOT, EIN FEIGER ANSCHLAG AUF SEINE EMINENZ, HILFE!“ schrie nun der Provcateur wie ein wildes Tier, dass mit dem Rücken zur Wand stand. Seine Stimme überschlug sich, während er davonrannte. Die blutende Wunder auf seiner Schulter half ihm legitimer zu wirken als Opfer dieser feigen Attacke, die nur um Haaresbreite entkommen war. Oh, sie würden dem Gardisten einst Ehrenmäler errichten. Der heldenhafte Tyrannenmörder. Oder sie würden seinen Namen für den aufkommenden Bürgerkrieg verdammen und ihn und seine Geschlecht verfluchen. Egal wie es ausgehen würde, sie waren der Beginn von etwas weitaus Größerem.
Köpfe reckten sich in seine Richtung, seine zittrige Stimme, alles Teil seines Plans, der ab diesem Zeitpunkt auf Improvisation beruhte. Doch gerade als zwei Gardisten und die drei Droiden zum Audienzraum des Exarchen eilten, zerriss eine ohrenbetäubende Explosion die Luft. Stein, Metall, Splitter und Bruchstücke wurden zu gefährlichen Geschossen, die Hitze der Explosion breitete sich aus und die Lautstärke dieses Fanals ließ selbst den wütenden Mob außerhalb der Mauern für einen Moment verstummen. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Rex Karioka eilte die Stufen der breiten Prachttreppe hinab, bahnte sich seinen Weg vorbei an aufgeschreckten Mitarbeitern des Verwaltungsapparates, die flüchteten und suchte sich einen der Notausgänge, den Karioka bewusst offenließ. Der Mann mit dem rabenschwarzen Haar biss die Zähne zusammen, als er sich wieder Mantelkapuze und Schal umband, das Gesicht verdeckte, um sich vor der willkommenen, aber klirrenden Kälte zu schützen. Erste Demonstranten schienen den nun offenen Eingang bemerkt zu haben und langsam bildete sich eine Traube von Wesen, die versuchten sich Zugang zu verschaffen. Einem Dammbruch gleich versuchen sie wie das Wasser einzudringen, während andere versuchen aus dem Palast zu entkommen und Gardisten versuchen beiden Seiten Einhalt zu gebieten. Ein Tumult entsteht und während Karioka sich entfernt hört er, wie ein Schuss sich löst. Der Startschuss zu etwas weitaus Größerem. Doch womit der Provokateur nicht gerechnet hatte war, wie schnell sich der Zorn des Volkes entladen würde. Mit einer Masse aus verschiedenen Wesen konfrontiert, geriet Karioka in die Menge, ohne es beabsichtigt zu haben. Er wollte so viel Platz wie möglich zwischen sich und dem was kommen würde aufbauen. Er versuchte sich an den Rand vorzukämpfen, mit dem Rücken zu den Häuserfronten bahnte er sich den Weg weg vom Palast wie ein Bergwanderer auf einem schmalen Pfad. Das Meer an Wesen schien nicht zu verebben, sodass Karioka nun zum ersten Mal einen Anflug von Panik erlebte in dieser Stampede sein Ende zu finden. Es hätte sicherlich etwas poetisches gehabt, doch seine Geschichte würde heute und hier nicht enden.
Stattdessen konnte sich Karioka in eine der zahlreichen Seitengassen retten und begann zu rennen. Karioka rannte um sein Leben, versuchte den Schmerz in seiner Schulter, der brannte, nicht wie einen alten Freund willkommen zu heißen, sondern wie einen ungebetenen Gast fernzuhalten. Er war dabei so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass ihm nicht auffiel, wie er gegen etwas prallte. Oder besser gesagt jemanden. Sowohl er als auch die andere Person fielen zu Boden, nachdem sie sich um ihre eigene Achse gedreht hatten. Es war eine junge, zierliche Frau. Ihre stechend grünen Augen blitzten wie Smaragde unter dem schützenden Schal ihrer den Wetterbedingungen von Edan II typischen Kleidung hervor, ein paar blonde Locken hatten sich durch den Zusammenstoß den Weg auf ihr Gesicht gebahnt. „Oh… oh… entschuldige. Es tut mir leid.“ begann Rex Karioka, dessen Fähigkeit in eine neue Täuschung zu schlüpfen, einer Schlange gleich die alte Haut abzustreifen und eine neue Haut anzunehmen ihm mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen war. Er stand auf, spürte den Schmerz in seinen Gliedern und vor allem in seiner blutenden Schulter, machte jedoch trotzdem Anstalten der jungen Frau wieder auf die Beine zu helfen. „Es war so schrecklich. Sie haben begonnen auf die Bevölkerung zu schießen. Auf uns! Einfach nur schrecklich…“Empathie und Mitgefühl, die Waffen eines jeden, der auf dem Pfad der dunklen Seite wandelte. Sie waren die Schwachstelle der galaktischen Bevölkerung, eine Wunde in der Wesen wie Rex Karioka zu bohren wussten.EDAN II :: FORTUNA CITY :: IN EINIGER ENTFERNUNG ZUM PLATZ DER UNABHÄNGIGKEIT REX KARIOKA UND EINE JUNGE FRAU (CAJA TANGI)
|
|
|
Edan II
Oct 19, 2020 23:38:53 GMT 1
Post by Caja Tangi on Oct 19, 2020 23:38:53 GMT 1
Edan II- Fortuna City-Stadtrand- Haus der Tangi´s
Schnee und Eis, tagaus , tagein. Edan II lag am äusseren Rand der habitablen Zone des Sonnensystems. Das bedeutete: Temperaturen über 0°C gab es nie. Permafrost soweit das Auge blickte. Cajas grüne Augen wanderten über das ewige Weiss vor ihrem Fenster. Als Studentin mit Hauptfach Terraforming hatte sie natürlich schon oft überlegt, ob man daran nicht etwas ändern könnte. Orbital-Spiegel, die das Sonnenlicht bündeln und verstärken. Unterirdische Cavernen, die das Schmelzwasser aufnehmen und lagern. Aber wenn dabei nur der kleinste Fehler unterlief, würde man Edan II in ein neues Mon Calamari verwandeln. Wohlmöglich mit einer Landmasse von 0,00%, was jede weitere Aktion sehr viel komplizierter machen würde. Das zweite Problem wäre, dass man ein funktionierendes Öko-System zerstören würde. Hier gab es Moose und Flechten, die auf das spärliche Licht und die eisigen Temperaturen spezialisiert waren. Und kleine Herbivoren, die von diesen Pflanzen lebten und unter dem Eis und Schnee Tunnel gruben. Und es gab Carnivoren, die lange Krallen hatten, um genau diese Herbivoren auszugraben und zu verspeisen. All das würde verschwinden. Ja, Terraforming war keine leichte Aufgabe. Damit stieß sich Caya von der Fensterbank ab, schnappte sich ihre Tasche mit dem Datapad und lief die Treppe hinunter. Unten föhnte irgendeine Ode über irgendeinen Herrscher dieser verdammten Eiskugel. Die blondgelockte Frau stopfte sich in der Küche noch zwei Brötchen, zwei Früchte und eine Flasche Wasser in die Tasche, nahm ein Brötchen für Unterwegs und rief gegen die Musik an.
“Bye, Mom. Ich bin in der Uni. Bis später!”
Sofort hörte die Musik auf und ihre Mutter streckte nur wenig später ihren Kopf durch die Tür
“Willst du wirklich gehen? Es soll unruhen in der Stadt geben und die Uni ist nicht weit weg vom Platz der Unabhängigkeit.”
Caja sah ihre Mutter an.
“Ich muss, Mom. Wenn ich mein Projekt fertig machen will, muss ich da heute hin und einige Messungen durchführen. Aber ich pass auf. Versprochen. “
Sie lief zurück und drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange.
“Ausserdem ist das nicht das erste Mal und ich kenn ja die Schleichwege zur Uni. Mach dir keine Sorgen. Bis nachher.”
Damit lief Caja aus dem Haus zu der Sammelstelle um die Ecke, an der der Personennahverkehr immer hielt. Doch der Weg zur Uni wurde noch viel schwieriger, als sie erwartet hatte. Erstmal endete der Transport heut einen knappen Kilometer vor dem Ziel.
“Da hätte ich ja gleich laufen können.”
grummelte Caya, als sie sich den dunkelblauen Schal ums Gesicht wickelte. Die beissende Kälte würde sich rasch ihren Weg durch den Stoff hindurch suchen. Aber zumindest würde ihr Atem nicht an ihrer Nase kondensieren und nen Eiszapfen bilden, bis sie am Ziel war. Die nächste Schwierigkeit erwartete sie aber gleich zwei Ecken weiter. Der Tumult war direkt vor ihr und die wütende Masse zog mit Geschrei Richtung Palast. Sie würde den Umweg durch die Gassen viel früher als gedacht antreten müssen. Zum Glück hatte sie heute keine Vorlesungen. Die Uni war eigentlich sogar geschlossen, doch ihr Professor war so nett gewesen und hatte ihr eine Zugangskarte gegeben. Er wusste, wie wichtig dieses Projekt für Caja war, also durfte sie auch heute daran weiter arbeiten. Und sie würde allein arbeiten. Allein sein. In einem riesengrossen Gebäude. Was da alles passieren konnte?! In Gedanken bereits bei den nächsten Schritten ihrer Arbeit, ignorierte sie den Lärm aus der Nebenstrasse, als sie plötzlich von etwas getroffen wurde. Sie drehte sich von der Wucht ein Stück weit um sich selbst, ehe sie hinfiel. Brötchen und Früchte rollten über den Boden. Ihr Datapad rutschte in die nächste Schneeverwehung.
“Aua “
stöhnte sie, als sie sich die Schulter rieb und sich nach der anderen Person umsah, die sie so umgerannt hatte. Ein grosser, schwarzhaariger Mann lag da im Schnee, rappelte sich aber bereits wieder auf und entschuldigte sich.
“Schon gut. Ist ja nichts passiert.”
Er reichte ihr die Hand und Caja ergriff sie, um sich aufhelfen zu lassen. Der Mann schien keinerlei Schwierigkeiten zu haben, sie hochzuziehen. Gut, sie wog auch nicht besonders viel. Während Caja sich nach ihren Sachen umsah, begann der Mann von der Demonstration zu erzählen. Wie um seine Worte zu unterstreichen, entdeckte Caja das Blut im Schnee.
“Meine Güte, sind sie verletzt?”
fragte sie schockiert und entdeckte die Wunde in der Schulter des Mannes.
“Oh. Ok, ok.”
Caja hasste solche Situationen. Sie strich sich die Haare nach hinten, während sie überlegte, was jetzt zu tun war.
“Ähm. Ich war grad auf dem Weg in die Uni. Da gibts ein Krankenzimmer. Am besten kommen sie mit und ich verbinde die Wunde. Sie sollten damit nicht so rumlaufen. Aber sie müssen dann trotzdem noch zum Arzt, in Ordnung? Kommen sie. “
Caja hastete schnell durch die Gegend um ihre Sachen wieder in ihre Tasche zu stopfen, ehe sie den Fremden zur Uni führte. Als sie die Zugangskarte auf das Lesegerät legte und die Tür öffnete , dachte sie über alles Mögliche nach. Zum einen darüber, dass sie sich noch vor ein paar Minuten gesorgt hatte, in dem grossen Gebäude allein zu sein. Jetzt war sie in dem grossen Gebäude mit einem Mann, der einen guten Kopf grösser war als sie selbst und den sie garnicht kannte. DAS. WAR. NICHT. BESSER!!! Sie führte ihn durch die Eingangshalle nach Links in den kleinen Sanitätsraum.
“Hmm, am besten setzen sie sich da auf die Liege. Und ziehen sie vorher so viele Kleidungsschichten aus, wie sie können. Sonst bekomm ich keinen Druck auf die Wunde.”
Damit warf Caja ihre Jacke und den Schal auf einen Stuhl und band sich die Locken zu einem Knäul zusammen. In einem Schrank fand sie alles was sie brauchte. Handschuhe, sterile Tupfer und Wundauflagen, Desinfektionsspray und steriles Wasser. Sogar eine Schachtel mit Einweg-Pinzetten war dort, wovon sie auch gleich eine mitnahm.
“ Ich bin keine Ärztin also...erwarten sie bitte keine Wunder. Aber ich werd vorsichtig sein. Versprochen.”
Caja holte sich die Schreibtischlampe , damit sie mehr Licht auf der Wunde hatte, zog sich die Handschuhe über und fing an, Kleidungsfasern vom Wundrand weg zu ziehen.
“Hoffentlich holt jemand diesen Tyrannen da mal von seinem Sessel runter. Er lebt in Saus und Braus und hier haben viele nicht genug zu fressen. Ich habe sogar gehört, dass er seinen Palast auf über 28 Grad rauf geheizt hat, während wir nicht über 15 gehen dürfen. Allerdings weiss ich nicht, ob das wahr ist. Niemand kommt in den Palast rein.Aber ich kann die Leute verstehen, wenn sie die Schnauze voll haben.”
Sie wollte nicht zu viel an der Wunde rumfummeln. Es sah so aus, als würde es so schon weh genug tun und sie hatte hier keine Betäubungsmittel. Sie tränkte einen Tupfer mit dem sauberen Wasser und tupfte das Blut von der Haut rund um die Wunde.
“Waren sie auch da, um gegen Cýriespis zu demonstrieren? Oder waren sie einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort?”
Eigentlich wollte Caja nicht so neugierig sein, aber sie wollte ihn von seiner Wunde ablenken und ausserdem fühlte sie sich unbehaglich. Immer, wenn sie nervös war, plapperte sie viel. In ihren Kopf spielte ein ganz schlechter Film, in dem der Mann sie in der Uni verfolgte. Gut, sie würde versuchen, ihn in den wirren Gängen und Fluren abzuschütteln. Sie kannte jeden Notausgang und sogar ein paar gute Verstecke. Aber das alles war nur ihre Phantasie, die mal wieder mit ihr durchging. Sie griff zum Desinfektionsspray und laß, was auf der Flasche stand.
“Aus 20 cm Entfernung gleichmässig aufsprühen. Desinfiziert, deckt Wunden ab und verhindert Infektionen. Brennt nicht auf der Wunde. Na dann..”
Sie sah den Mann an.
“Bereit?”
Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten, schätzte sie die richtige Distanz ab und sprühte drauf los.
“Hey, das ist ja silber! Ist ja cool. Damit kann man bestimmt auch temporäre Tattoos machen.”
Caja grinste und öffnete die Packung mit der selbstklebenden Wundabdeckung. Vorsichtig legte sie diese auf die Schussverletzung und tupfte die klebende Umrandung an die unversehrte Haut.
“So. Das sollte für den Moment in Ordnung sein. Aber gehen sie jetzt bitte zu einem Arzt. Wissen sie, wo das MedCenter ist?”
fragte sie, steckte das gebrauchte Material in eine Tüte , verknotete sie und warf sie in den Mülleimer.
Edan II-Fortuna City- Universität- Krankenzimmer- mit einem unbekannten Mann (Rex Karioka)
|
|
|
Edan II
Oct 20, 2020 11:35:16 GMT 1
Post by Rex Karioka on Oct 20, 2020 11:35:16 GMT 1
EDAN II :: FORTUNA CITY :: IN EINIGER ENTFER-NUNG ZUM PLATZ DER UNABHÄNGIGKEIT
REX KARIOKA UND EINE JUNGE FRAU (CAJA TANGI) In einer Galaxis mit Trilliarden Wesen, die sie bevölkerten, gab es genau zwei Arten von Wesen: Jäger und Beute. Wer zu der einen und wer zu der anderen Art gehörte, hing von der Situation ab. Ein Alpha Predator wie es ein Rancor sein konnte, konnte sich ehe er sich versah von einem Terentatek in Stücke gerissen werden. Es gab nur wenige Wesen, die sich über diese Kategorien erheben konnten ohne selbst irgendwann Opfer zu werden. Jede Interaktion zwi-schen zwei Wesen wurde von diesem Antrieb der Evolution geleitet: Wer führte, wer folgte. Wer war die Beute, wer war der Jäger. In dieser Situation war sich Rex Karioka gar nicht so sicher, wer hier Jäger und wer Gejagter war. Sein Plan war aufgegangen, er hatte die Saat ausgelegt und würde nicht lange warten müssen, bevor er die Ernte einfahren konnte. Doch während er auf eben diese Ernte gewartet hatte, wäre er beinahe Opfer dieser Entwicklung geworden. Es stimmte wohl was man hörte, wenn man sagte, dass die Revolution ihre eigenen Kinder fressen würde. Der Zusammenprall mit dieser jungen, blonden Frau war im großen Schemata der Dinge ein unglückliches Ereig-nis, ein Schluckauf der großen Proklamation einer Zukunft, die wie heißes Eisen unter den im-merwährenden Schlägen eines kosmischen Hammers auf einem metaphysischen Amboss ge-formt werden musste. Doch vielleicht würde diese Frau, wenn Karioka es genauer betrachtete, auch ihren Sinn erfüllen. Er warf einen flüchtigen Blick hinter seine Schulter, kalkulierend wie er aus dieser Situation herauskommen würde, entschied sich dann jedoch dagegen.
Derweil sprach die Frau wie ein Wasserfall. Sie konfrontierte Rex Karioka mit einer Kanonade an Fragen, erwartete scheinbar keine Antwort und schien damit eher eine eigene Umgangs-form mit dem soeben geschehenen zu finden. Der Schmerz in seiner Schulter, pochend, bren-nend, um Aufmerksamkeit gierend, erinnerte ihn daran, dass ihr Angebot ihn zu verarzten viel-leicht nicht schlecht war. Zum einen würde er diese vermaledeite Wunde behandelt wissen, zum anderen würde er aus dem Fokus der Geschehnisse um den Palast des Exarchen extrahiert werden. Er hatte seine Arbeit dort getan, jede weitere Einmischung wäre wie ein ungeduldiger Koch, der sein Gericht dadurch ruiniert, dass er ständig unsicher nachwürzt und im Kochtopf rühren muss. Wortlos nickte daher der Mann mit dem rabenschwarzen Haar, verständigte sich somit non-verbal mit der ihm unbekannten blonden Frau, die Karioka nicht als Jäger sah, sondern, wenn sie die falschen Dinge herausfinden würde, als Beute erachten würde. Es war das Eopie, dass dem Edan Tiger den Dorn aus der Pfote befreite. Seine neue Bekanntschaft schien nach seiner Einwilligung keine Zeit zu verlieren, sammelte ihre Sachen geschwind ein und führte ihn über die schier labyrinthartigen Nebengassen in Richtung des Campus von Fortuna City. In der Ferne konnte man weiterhin das Grollen der Demonstranten hören, einem Unwetter gleich wurde es vom Donnern und Blitzen der Blaster und Feuer unterbrochen, die von der ausbre-chenden Gewalt zeugten. Es würde nicht mehr lange Dauern und Straßenschlachten würden wie ein Krebsgeschwür streuen, ihre Tumore in die Bezirke der Stadt ausbreiten. Sperrstunden, Patrouillen, Widerstand, Gewalt. Es war eine wohlkalkulierte Eskalation, doch war sie volatil, wie Karioka am eigenen Leib erfahren hatte.
Das recht schmucklose Gebäude der Universität geriet bald in den Blick des ungleichen Duos. Die blonde Frau schien besorgt zu sein, zeigte Empathie, die dem Akolythen des Jenseits fremd war. Sie kannte ihn nicht. Sie befand sich inmitten eines Aufstandes, dessen Flammen bereits nach allem züngelte und fressen wollte, was in seiner Nähe war und sie nahm sich die Zeit ei-nem wildfremden Mann zu helfen, den sie getroffen hatte. Karioka verstand diese Form der Anteilnahme nicht, war sie ihm über die Jahre hinweg fremd geworden. Er wusste wie sich Anteilnahme anfühlte, einem Geruch aus einer anderen Zeit gleich, den man im Vorbeigehen erschnupperte und eine olfaktorische Zeitreise auslöste. Doch es war eine Zeit der Schwäche gewesen, die Karioka hinter sich gelassen hatte. Doch eine Schwäche, von der er gut profitier-te. Die fremde Frau hatte scheinbar unbegrenzten Zugang zur Universität, konnte sich Zugang zu dem Gebäude verschaffen, obwohl es geschlossen war. War sie Teil des Lehrkörpers? In den Augen des Provokateurs war sie dafür doch zu jung. Er selbst kannte als Absolvent der Universität von Byblos den Habitus und die generelle Lebensweise einer Universität, zumindest bildete sich Karioka ein er könne seine dortigen Erfahrungen wie eine Mütze über die Köpfe jeder Universität stülpen.
Während seine neue Bekanntschaft noch immer sprach, ohne ein Ende zu kennen, erwartete sie scheinbar von Karioka keine Antwort. Bevor er auch nur zu einer Antwort hätte ansetzen kön-nen, kam bereits die nächste Frage, der nächste Satz. Sie hatte nicht mal nach seinem Namen gefragt und erwartete bereits, dass er sich auszog. „Zuerst müssen Sie mir dafür ein Abendes-sen kaufen“ lag ihm als sarkastische Bemerkung auf der Zunge, doch erinnerte er sich, dass er eine Rolle zu spielen hatte. Rex Karioka hätte diesen Satz gesagt, doch hier war er jemand an-ders, jemand der Schutz und Hilfe bedurfte, der nicht Kraft und Stärke aus seiner Verwundung ziehen konnte, aus der Beschädigung dieses fleischlichen Kerkers, sondern Drangsal und Schwäche. Daher nickte er erneut, mimte den unter Schock Stehenden, setzte sich wortlos auf die Liege und begann, während die Frau noch ihre Augen auf ihn gerichtet hatte, langsam und bedröppelt seine Kleidung auszuziehen. Als sie sich abgewandt hatte um nach Utensilien zu suchen, legte Karioka seinen Mummenschanz ab, zog sich den dicken Anorak ab, unter schmerzverzerrtem Gesicht, als die beschädigten Muskeln in Rebellion sich zum flammenden, schmerzenden Widerstand regten. Er rollte seine Jacke zusammen, sorgsam darauf achtend, dass der darin eingewickelte Zylinder nicht zum Vorschein kam, der sicher und fest in der In-nentasche des Anoraks steckte. Während die ihm unbekannte Frau ihre medizinischen Utensilien zusammensuchte und neben Karioka ablegte wie ein Foltermeister sein Werkzeug zur Territion, überlegte er sich seine Stra-tegie. Da sie sehr extrovertiert zu sein schien, entschied sich Karioka, dass es wohl eine kluge Entscheidung wäre einen unter Schock stehenden introvertierten Geist zu spielen. Die Rolle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters an der Universität hier erschien ihm möglich, doch kann-te sie vielleicht die Lehrstühle, zu genaue Nachfragen würden ihn in Verruf bringen. Vielleicht jemand, der eine neue Stelle angetreten hatte? Möglich. Akademiker vertrauten ihresgleichen schneller. Andererseits wäre es vielleicht auch von Vorteil jemanden zu mimen, den sie nicht als ebenbürtig erachten würde und somit nicht als Gefahr erkennen würde. Der Rancor im engen Fell eines Banthas, sozusagen.
Während sie ihn behandelte und die Wunde reinigte, biss Karioka die Zähne zusammen. Einer-seits, weil seine Rolle es verlangte, aber auch, weil es wirklich weh tat. „Schmerz adelt“ war ein Satz gewesen, den Yupe Tashu in seiner grenzenlosen Bewunderung für Imperator Palpati-ne immer wieder gesagt hatte, doch Rex Karioka haderte noch mit seiner neuen royalen Position. Er verstand, dass der Schmerz das Tor zur dunklen Seite der Macht sein konnte, doch noch war der Schmerz für ihn kein alter Bekannter, im Gegenteil versuchte er ihn zu vermeiden: Das war doch der ganze Sinn von Macht und Autorität – andere mussten für einen leiden. Als würde sie seine Gedanken lesen, sprach die Unbekannte den Despoten an. Bei der Bemerkung, dass jemand ihn von seinem Thron hieven sollte, biss sich Karioka leicht auf die Mundwinkel, um ein Lächeln zu unterdrücken, erinnerte er sich doch noch lebhaft an das Bild des Exarchen und wie das Leben aus seinem Leib gehaucht wurde. „Von diesem Thron wird er sich nie wie-der aus eigener Kraft erheben.“, dachte er mit Genugtuung, bevor das Brennen der Wunde ihn wieder wachrüttelte.
Nachdem sie die Wunde gereinigt hatte, desinfizierte sie die Wunde und deckte sie mit einer Art Flüssigpflaster ab, dass wohl auch eine Prise Bacta oder Kolto beinhaltete. Ehe er seine Zu-stimmung mit einem Nicken signalisieren konnte, sprühte sie bereits die heilende Substanz auf seine Wunde. Das Brennen intensivierte sich, sodass Karioka scharf die Luft einsog und die Zähne zusammenbiss, den Rahmen der Liege so fest ergriff, dass das Weiß seiner Handknöchel hervortrat, doch der Schmerz ließ ebenso schnell wieder nach und erlöste seine Sinneseindrü-cke von der Pein. Für die Bemerkung der Frau ob einer Applikation zur Imitation von Stichwerk auf dem Leib schwieg Karioka. Er musste seiner Rolle gerecht werden und starrte daher auf den Boden, scheinbar katatonisch. Zur Unterstreichung wippte er sich leicht vor und zurück. Jede Bewegung war geplant, diente einem Zweck. Es dauerte daher einige Augenblicke in diesem Zustand, bevor er sich entschied, dass die Zeit gekommen war selber aktiv zu wer-den.„Danke.“ hauchte der Rancor im Banthafell, seine Stimme war rau, sodass er sich räuspern musste, bevor er erneut ansetzte. „Wirklich … Danke.“Ein vermeintlich unsicherer Blick von unten, hielt kurz ihren Augenkontakt, bevor er sich abwandte, wie es eine schüchterne, unsichere Person tun würde, die unter Schock stand. Er-neut schwieg er, diesmal war das Schweigen von beiden Seiten. Dann setzte er zu einer verspä-teten Antwort auf eine der Fragen der Frau an, pickte sich genau die aus, die er beantworten wollte und jene, die er lieber unbeantwortet lassen würde. Doch zunächst würde er eine Ver-trauensbasis schaffen müssen und nichts konnte mehr Vertrauen und Empathie auslösen, als wenn ein Wesen einen Namen besaß. Nicht umsonst hatten die Sturmtruppen des Galaktischen Imperiums keine Namen, sondern nur Kennziffern gekannt. „Da haben Sie mir hier das Leben gerettet und ich habe mich nicht mal vorgestellt… mein Name ist Silas Peithon.“Zögerlich, als wäre er ein Raubtier, dem man einen Dorn aus der Tatze gezogen hätte, baute er hier eine Verbindung zu der Frau auf, die ihn vermeintlich gerettet hatte. Es galt herauszu-finden was sie wusste, was sie nicht wusste und ob sie vielleicht sogar nützlich werden könn-te. Wenn ihn sein Meister eins gelehrt hatte, dann das man an den ungewöhnlichsten Orten Wesen finden kann, die einen höheren Zweck erfüllen können, ohne es zu wissen. Doch er musste dabei genau achten, was er sagte, wann er es sagte und wie. Es galt weiterhin Mitleid, Empathie und Anteilnahme zu generieren.„Eigentlich wollte ich nur kurz schauen, was dort passiert, aber dann ging alles so schnell… ich hörte Schüsse, sah die Lichtblitze und spürte den Schmerz. Neben mir lag jemand, starre leere Augen…“Dann verstummte der vermeintliche Silas Peithon, kniff die Augen zusammen als müsste er schreckliche Bilder, die sich vor seinen Augen abspielten loswerden, wandte den Blick erneut zu Boden und schwieg.EDAN II :: FORTUNA CITY :: UNI-VERSITÄT :: KRANKENZIMMER REX KARIOKA UND EINE JUNGE FRAU (CAJA TANGI)
|
|
|
Edan II
Oct 20, 2020 21:33:02 GMT 1
Post by Caja Tangi on Oct 20, 2020 21:33:02 GMT 1
Edan II- Fortuna City- Universität-Krankenzimmer- mit einem unbekannten Mann
Der fremde Mann hatte die längste Zeit geschwiegen, was Caja eigentlich recht war. Vielleicht wär sie noch nervöser geworden, wenn der Mann irgendwelche Fragen gestellt hätte. Erst als die Wunde versorgt war, hörte sie die raue Stimme des Mannes das erste Mal. Vielleicht konnte er kein Blut sehen und hatte nicht gesprochen um sich nicht zu übergeben, mutmaßte Caja. Egal warum,jetzt schien er ihr wirklich dankbar zu sein. Die junge Frau nickte und schüttelte den Kopf.
"Naja. Ich hätte ne Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung bekommen können, wenn ich einfach weiter gegangen wär. Da hab ich keinen Bock drauf."
Sowas konnte schnell passieren und man hätte sicher beweisen können, dass sie auf den Verwundeten gestoßen war. Wie dem auch sei, jetzt hatte sie alles in ihrer Macht stehende getan und dem Mann die Schulter versorgt, damit war sie aus dem Schneider. Der Mann schien immernoch traumatisiert zu sein und sah ihr einen Moment in die Augen. Was er wohl in ihr sah? Sie musterte ihn kurz. Er war sicher doppelt so alt wie sie, wirkte hier aber wie ein verängstigtes Kind. Dann stellte er sich auch noch mit Namen vor. Caja nickte und notierte sich den Namen für alle Fälle.
"Nur falls jemand fragt, obs Verwundete gab. Die Sicherheitskräfte werden die Strassenschlacht da draussen sicher später noch aufklären wollen. "
Sie nahm das Stück Flimsiplast und steckte es ein. Dann nahm sie ein weiteres und schrieb ihren Namen und die Com-Frequenz auf. Die Adresse ließ sie mit Absicht weg. Wer wusste schon, wer genau da vor ihr sass. Namen waren bedeutungslos, es sei denn, man konnte Taten damit verbinden. Seien es gute oder schlechte, wie bei dem hoffentlich jetzt ehemaligen Regenten der Planeten. Während sie schrieb, erzählte Mr. Peithon von seinem Erlebnis und Caja schnaubte kurz auf.
"Genau deswegen bin ich nicht den direkten Weg zur Uni gegangen. Ich will sowas garnicht sehen."
Gut, natürlich war sie froh, dass jemand endlich etwas unternahm. Und natürlich hoffte sie, dass ihre Klasse vollständig war, wenn die Vorlesungen wieder los gingen.
"Vielleicht holen sie sich nicht nur medizinische, sondern auch psychologische Hilfe, Mr.Peithon."
Meinte sie und hielt dem Mann das Stück Flimsi hin, auf dem “C. Tangi” und eine Com-Frequenz drauf stand. Sie hatte sich erst überlegt, einen Fake-Namen draufzuschreiben. Aber in der Nähe des Eingangs hing eine Holo-Wand, auf der jeder Schüler mit Name aufgeführt war. Wenn der Mann ein Stalker oder sowas war, würde er sie dort finden. Also brachte es nichts, einfach irgendwas aufzuschreiben.
“Wissen sie, wie sie zum MedCenter kommen? Ich sollte nämlich noch ein bisschen was machen.”
Kaum hatte sie das ausgesprochen, wurde Geschrei unmittelbar vor der Universität laut. Caja ging zum Fenster und sah Sicherheitskräfte, die versuchten, die aufgebrachte Meute zu beruhigen und auseinander zu treiben. Vergeblich.
“Ääähm, vielleicht warten sie doch noch ein bisschen, bis die sich nen anderen Ort zum Prügeln gesucht haben.”
Caja verschränkte die Arme vor der Brust und atmete genervt ein und aus. Musste das jetzt sein? Sie hatte wirklich zu tun.
“Wissen sie was? Ich zeig ihnen die Kantine. Die Futter-Ausgabe ist zwar geschlossen, aber es gibt Snack-Automaten und sogar einen für Heißgetränke. Der Kaf ist aus dem letzten Jahrhundert und die Tee-Taste können sie sich auch sparen. Da kommt nur Wasser. Aber die heisse Schokolade kann man halbwegs trinken. Dort können sie dann warten, bis der Tumult vorbei ist und dann einfach zur Haupttür raus gehen. Raus geht immer, nur rein kommen sie dann nicht mehr ohne Zugangskarte. Also nichts liegen lassen. Und ich geh dann arbeiten.”
Irgendwie wollte sie Abstand zwischen sich und den Mann bringen, auch wenn er so mitgenommen war.
“Oder noch besser: Ich ruf ihnen einen Not-Transporter. Sie scheinen ganzschön mitgenommen zu sein. Vielleicht ist es da besser, wenn man sie hier abholt und direkt ins Med-Center bringt. “
Das würde ihre Arbeit zwar weiter verzögern, weil sie dann in der Nähe des Eingangs bleiben musste, um den Rettungssanitätern die Tür zu öffnen. Aber Mr. Peithon einfach so in eine von Unruhen erschütterte Stadt zu schicken… wenn er sich verlief, erneut in die Schusslinie geriet und dann drauf ging, könnte man ihr zumindest Fahrlässigkeit mit Todesfolge zulasten legen. Caja nahm ihr Com und versucht eine Verbindung zum MedCenter zu bekommen.Ohne sofortigen Erfolg. Aber dort war wohl gerade auch das Chaos ausgebrochen und sie nicht die einzige, die um medizinische Hilfe bat. Sie musste jetzt halt einfach dran bleiben, bis jemand ihren Ruf entgegennahm. Dabei sah sie zu “ihrem” Patienten. Irgendwie war er unheimlich und verletzlich gleichermaßen. Wie aus langeweile fingerte sie darum nach der Sprühflasche mit dem silbernen Zeug drin. Das könnte sie ihm zur Not noch ins Gesicht sprühen, dann wär er sicher erstmal ne Weile blind. Sie sprühte etwas in die Luft und beobachtete, wie die Bestandteile unterschiedlich schnell zu Boden sanken.
“Das Zeug stinkt. Kaum zu glauben, dass sowas auf Wunden gut sein soll.”
grummelte sie, während sie immernoch auf eine Verbindung zum MedCenter wartete. Hoffentlich sass sie jetzt nicht für Stunden hier mit dem Mann fest. Was, wenn er auf junge Mädchen stand? Oder gern mordete? Ihr Griff um die Sprühflasche festigte sich und sie musterte ihn erneut. Ob er sowas tun könnte? Aktuell sah er nicht wirklich danach aus. Ihre Phantasie ging wohl mal wieder mit ihr durch. Caja atmete tief ein um sich zu beruhigen. Was für ein beschissener Tag.
Edan II-Fortuna City- Universität-Krankenzimmer mit " Mr.Peithon"
|
|
|
Edan II
Oct 23, 2020 22:30:48 GMT 1
Post by Rex Karioka on Oct 23, 2020 22:30:48 GMT 1
EDAN II :: FORTUNA CITY :: UNIVERSITÄT :: KRANKENZIMMER REX KARIOKA UND EINE JUNGE FRAU (CAJA TANGI) Jede Aktion rief eine Reaktion hervor. In einem kosmischen Zusammenspiel konnte jede Tat eine Gegentat provozieren, egal ob die Auswirkungen dieser Tat sofort ersichtlich wurden oder nicht: Der Kosmos vergaß nicht. Und so wie auch der Kosmos eine unergründliche Enigma war, so konnte auch Rex Karioka für seine Gegenüber mysteriös und geheimnisvoll sein oder ein offenes Buch darstellen. Man wusste es erst, wenn es zu spät war. Doch daran dachte der Akolyth des Jenseits nicht, sah er sich selbst als das Raubtier in diesem Raum an und die Frau, die noch immer nicht ihren Namen genannt hatte, war ein Beutetier. Doch ebenso wie ein Raubtier in Koexistenz mit Beutetieren leben konnte, wenn es gesättigt war, konnte auch Karioka keinen Mehrwert darin sehen ihr etwas anzutun. Warum auch. Er war kein zähnefletschendes Ungeheuer, dass nur darauf wartete seine Hauer in ihr Fleisch zu jagen. Nein, er war ein weitaus listigeres Tier. So erkannte Rex Karioka, dass diese Frau von einem stechenden Pragmatismus durchdrungen war. Ihre empathische Handlung einem wildfremden Mann mitten in einer Revolte zu helfen maskierte sie mit dieser Erklärung. War es Scham? Falsche Reue? Vielleicht. Vielleicht war diese fremde Frau auch nur das Ergebnis der grauen Brühe der Bürokratie, die aus ihren Bürgern eine willfährige Masse machte, die automatisiert half, weil sie fürchtete die Knute des Gesetzes zu spüren. Viele Wesen flüchteten sich und suchten Exkulpation in einer höheren Macht, sei es eine theologische oder judikative Macht. Das „Böse“ versteckte sich oft dahinter, während man vermeintlich die eigenen Hände in Unschuld baden konnte. Eine solche Einstellung konnte durchaus nützlich sein. Nützlich für ihn.
Doch bevor Karioka darauf antworten konnte, fiel sie ihm in das noch nicht die Existenz geworfene Wort. Erneut fragte sie ihn nach dem MedCenter. Sie wollte ihn loswerden. Das konnte ihm nur recht sein, denn wer nicht viele Fragen stellte, musste auch nicht viele Lügen hören. Stattdessen redete sie, hatte die worttechnische Kadenz eines schweren Repertiergeschützes, sprach, um die innere Leere mit Bedeutung zu füllen, nicht erkennend, dass damit die Abgründe der Bedeutungslosigkeit immer eklatanter klafften. Es war beinahe schon verwunderlich, dass sie überhaupt Zeit hatte Luft zu holen, dachte sich der Akolyth überspitzt und fuhr sich mit der Hand seiner unverletzten Seite durch die rabenschwarzen Haare. Seine Schulter pochte, die Wunde schrie auch weiterhin um Aufmerksamkeit und nagte an seinem dünnen Geduldsfaden. Die ständigen Worte seiner Gegenüber stachen wie ein Stakkato auf ihn ein. Seine beiden Anschläge hatten ihn einiges an Kraft gekostet, wie er jetzt feststellen musste. Der Stress, die Aufregung und die Kontrolle mehrerer Personen in so kurzen Zeitabständen waren für den Autodidakt keine alltägliche Tat, ein Sonderfall und weitere Prüfung seines Meisters. Und die Saat seiner Taten ging auf. In einem der wertvollen Augenblicke zwischen ihren Worten, wohl um Luft zu holen, hörte man wie das Grollen des Sturmes, des manifestierten Zorns der Bevölkerung von Fortuna City, nun auch gegen die Permabetonwände der Universität brandeten. Auch wenn sich der wütende Mob nicht den Zugang zum Gebäude verschaffen wollte, breitete sich die Metastase Rebellion durch die Straßen Fortuna Citys aus, gefolgt von den Antikörpern, den Sicherheitskräften, die versuchten diesem streuenden Ungetüm Herr zu werden.
Doch der wertvolle Moment des Lauschens währte nicht lange. Sie versuchte ihn nun mit Nahrung zu locken, stillzulegen, abzuschieben. Rex Karioka brauchte diese Tüteligkeit nicht, ihm war nicht danach wie ein Kleinkind versorgt zu werden, seine Zellen widerstrebten dem gänzlich. Doch seine Ratio sprach beruhigend auf seinen Körper ein. Es war schlau ihr zu folgen, abzuwarten, im Schatten zu lauern. So wie die Sith. So wie es ihn Yupe Tashu gelehrt hatte.Sollte sie sich ein gutes Gewissen verpassen und ihn als verwirrten, verwundeten Demonstranten in Erinnerung behalten, so war es Karioka recht. Auf Zeugenaussagen konnte man im Nachhinein sowieso nur wenig geben, selbst die Farbe seines Anoraks würde ihr wahrscheinlich nicht mehr gewahr sein, so austauschbar wollte der Akolyth des Jenseits erscheinen. In ihrem Stakkato steigerte sich jedoch die fremde Frau in etwas, dass ihm überhaupt nicht passte, sie wollte Außenstehende implizieren, wollte einen Rettungsgleiter rufen, der sich seine Wunde ansehen sollte. Auch wenn das unter normalen Umständen bereits in seinen Augen mit Turbolasern nach Gizkas geschossen war, kontne er das in dieser Situation überhaupt nicht haben. Je weniger Wesen sein Gesicht bewusst sahen, desto besser. Doch sie hörte nicht auf, fand Gefallen an dem Gedanken. Die Macht schien von diesem Gedanken von ihrem Körper aus wie Sonnenstrahlen zu scheinen, ein metaphysisches Licht, dass Karioka unter Stress setzte, ihn störte, er verabscheute. Nein, das durfte nicht sein. Die Drangsal wurde größer, seine Ohnmacht, wenn er den Gedanken einer solchen Variable zuende dachte, monströs und abscheulich. Er musste es verhindern, er wusste sich nicht anders zu helfen.„Nein!“Die Schärfe seiner Worte schnitt klingenscharf und eisig kalt. Seine Stimme, angeschwollen vom Miasma der dunklen Seite der Macht, bohrte sich förmlich in den Kopf seiner Zuhörerin und ließ jeglichen Gedanken daran einen Transporter zu rufen in alle Winde zerstreuen. Das Comlink glitt aus der Hand und fiel auf den Tisch vor ihr. Ihre Augen schienen für Karioka geweitet, ob aus Angst, Erkenntnis oder Wut konnte der Akolyth nicht sagen, weswegen er schnell zu einer Erklärung ansetzte, um das Sinnieren über diese Worte zu zerstreuen. „Kein Transporter. Dortige Listen können einem später zum Verhängnis werden. Die Ionisierungsspuren der Wunde können auf Blaster der Sicherheitsleute und damit der Demonstranten zurückgeführt werden..“Nun schenkte der Akolyth des Jenseits seiner Gegenüber ein wohlkalkuliertes, schüchternes Lächeln. So als sei es ihm peinlich, dass er die Stimme erhoben hatte, ohne wirklich lauter geworden zu sein. Um zu verhindern, dass die namenlose Frau zu lange darüber nachdachte, beschloss er ihren Gedanken aufzugreifen und zu vertiefen. Wer weiß, vielleicht würde sie gar nicht lange darüber nachdenken? Die Situation durfte ihm nicht entgleiten. Bisher war alles nach Plan gelaufen.„Vielleicht ist die Kantine doch eine gute Idee. Von den Fenstern sollten wir uns auch fernhalten. Wer weiß, was für Gestalten hier herumlaufen und Anstoß daran nehmen könnten.“Um seine Worte zu unterstreichen nickte der Akolyth des Jenseits in Richtung der Transparistahlfenster, was retrospektiv keine kluge Idee war, da seine Schulterwunde schmerzte. „Schmerz adelt“ schossen ihm erneut die Worte Tashus in den Kopf. Sich von den Fenstern fernzuhalten würde zumindest verhindern, dass neugierige Sicherheitskräfte ihren Sinn für Autorität auf dem Rücken der beiden brechen würden, nachdem sie so wenig Erfolg gehabt hatten der Demonstranten Herr zu werden. Rex Karioka hatte keine Lust die gescheiterten und verletzten Egos einiger provinzieller Alphamännchen zu heilen und eigenartigerweise wollte er dieses Schicksal auch seiner Begleitung nicht angedeihen lassen.„Wie heißen Sie eigentlich?“ fragte er dann, hievte sich von der Liege auf der er gesessen hatte und blieb dort einfach stehen.
Die implizierte Aufforderung sich in Richtung der Kantine zu besetzen unterstrich der Mann mit dem rabenschwarzen Haar, indem er sich, diesmal ehrlich, unsicher umschaute, welche Tür sie wohl in Richtung jener Stätte führen würde, während er darauf wartete, dass die Frau ihm ihren Namen und ihre Gehrichtung verriet.EDAN II :: FORTUNA CITY :: UNIVERSITÄT :: KRANKENZIMMER REX KARIOKA UND EINE JUNGE FRAU (CAJA TANGI)
|
|
|
Edan II
Oct 24, 2020 15:44:16 GMT 1
via mobile
Post by Caja Tangi on Oct 24, 2020 15:44:16 GMT 1
Edan II-Fortuna City-Universität- Krankenzimmer- Mit Mr.Peithon
Es gab wohl wenig Leute, die wirklich gern zu einem Arzt gingen.Aber die meisten erkannten die Notwendigkeit, wenn sie gegeben waren. Und dann gabs Leute wie Mr. Peithon, die auf die bloße Erwähnung eines Arztes geradezu allergisch reagierten. Die Schärfe seiner Stimme tat beinahe körperlich weh und hallte unnatürlich in ihrem Kopf nach. Irgendetwas darin ließ Caja regelrecht frösteln und erschreckte sie so sehr, dass ihr das Comlink aus der Hand rutschte und auf den Tisch fiel. Sie sah den Mann irritiert an, während sie noch versuchte eine Erklärung für dieses merkwürdige Erlebnis zu finden.Wie um sie abzulenken lächelte er plötzlich und nahm ihr Angebot mit der Kantine an. Caja musterte ihn noch ein Augenblick kritisch mit ihrem grünen Blick, ehe sie das Com wieder aufhob und in ihre Tasche steckte. Nicht zu weit weg, falls sie um Hilfe rufen musste. Der Mann war ihr unheimlicher geworden, aber sie wollte ihm keinen Anlass geben, ihr irgendwas anzutun.
"Also gut. Dann kein Nottransporter. Müssen sie wissen."
Kommentierte sie langsam und wies auf die Tür.Das er vermeiden wollte, in irgendeiner Kranken-Akte vermerkt zu werden, erschien ihr auch merkwürdig.
"Dann bring ich sie mal in die Kantine."
Sie vermied es fortan, ihn aus den Augen zu lassen. Zu seltsam war das Erlebnis im Krankenzimmer gewesen. Sie ging neben ihm und zeigte an Weggabelungen mit der Hand einfach in die entsprechende Richtung.Ob es eine gute Idee war, ihn einfach in der Kantine sitzen zu lassen? Was, wenn er ihr dann später irgendwo auflauerte? Aber sie konnte es sich auch nicht erlauben, einfach in der Kantine zu hocken. Könnte sie ihn mit ins Labor nehmen?Als er nach ihrem Namen fragte, wies sie auf das Stück Flimsi, dass sie ihm gereicht hatte.
"Caja Tangi."
Jetzt lächelte sie ihn an.
"Studentin, Hauptfach Terraforming und Umweltrestauration."
Für viele waren diese Fächer langweilig, da sie im Grossen noch nicht wirklich angewendet werden konnten. Die Prozesse zur brauchbaren Veränderung von nicht bewohnbaren Planeten dauerten gegenwärtig immernoch Jahrhunderte, weswegen Terraforming an sich nach wie vor Forschungsgebiet war. Umweltrestauration, zum Beispiel nach Naturkatastrophen und Kriegen war dagegen ein Konzept, welches schon lange angewandt wurde und mit dem man Erfahrungen gesammelt hatte. Der Vorteil hier war, dass die Grundelemente bereits vorhanden waren und man mit ihnen arbeiten konnte. Aber aufzuräumen, was andere zerstört hatten, das erschien vielen eben auch mühsam und undankbar.
"Und sie? Sie stammen nicht von Edan II, oder?"
Fragte sie nach, als sie ihm die Tür zu einer grossen Halle auf hielt. Kleine Tische mit 2 oder 4 Stühlen waren überall verteilt und eine Fensterfront zog sich um den halben Raum und zeigte auf einen grossen Platz, der mit einer Mauer umrandet war. Einige Studenten gingen manchmal da raus, um frische Luft zu schnappen. Auf der anderen Seite des Raumes befand sich in einer Ecke die Essensausgabe, deren Rolläden jedoch unten waren. Daneben standen drei Automaten, welche Caja jetzt ansteuerte.
"Also. Kotz-Kaf, heißes Wasser oder Kakao?"
Fragte sie noch einmal nach und schob einen Credit-Chip in den entsprechenden Schlitz.Nachdem beide ihr Getränk hatten,wählte Caja einen Tisch aus, der nicht direkt am Fenster war. Auch wenn die Kantine von den Straßen aus nicht einsehbar war.
"Ich kann hier aber nicht zu lange sitzen bleiben. Schließlich bin ich nicht her gekommen, um Kakao zu trinken. Ich muss noch ein bisschen was arbeiten und nach meinen Killer-Bakterien schauen."
Sie nahm einen Schluck von ihrem Getränk um ein Schmunzeln zu verbergen, während sie den schwarzhaarigen Mann und seine Reaktion auf ihre Andeutung beobachtete. Doch lange konnte sie das nicht tun, da irgendwo in der Nähe etwas scheppernd umfiel. Caja runzelte die Stirn und erhob sich. Sie sollte hier heute allein sein und einfach so fiel nichts um hier. Es fiel spontan auch nichts ein, was hätte umfallen können. Noch ein Grund mehr nachzusehen, was das gewesen war.
Edan II-Fortuna City-Universität- Kantine-mit Mr. Peithon
|
|
|
Edan II
Oct 26, 2020 22:31:03 GMT 1
Post by Rex Karioka on Oct 26, 2020 22:31:03 GMT 1
EDAN II :: FORTUNA CITY :: UNIVERSITÄT :: GÄNGE REX KARIOKA UND CAJA TANGI Wer im Schatten verweilte, der mied das Licht. Wer die Schatten bevorzugte, hatte kein Interesse am Rampenlicht. Der Fokus, den Blickfang, den überließ man anderen. So wie auch die Sith einst aus dem Schatten heraus zugeschlagen hatten, so war auch Rex Karioka ein Akteur, der nicht gerne im Mittelpunkt stand, nicht die Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war daher reichlich unangenehm von der Frau beobachtet zu werden. Es war nicht so, dass Karioka generell die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts störte, es war diese Form der Aufmerksamkeit. Der bohrende Blick. Die Zwietracht in ihrem Herzen, die Argwohn in ihren Pupillen: Es war das Misstrauen, dass ihr Wesen erfüllte. Doch konnte der Akolyth des Jenseits es ihr verübeln? Bis noch vor wenigen Jahren galten Frauen im vorherrschenden galaktischen System als Bürger zweiter Klasse. Einen gläsernen Dom hatte Sheev Palpatine über ihren Häuptern gebaut, an dem man sich fast den Kopf aufschlug, wenn man ihn durchbrechen wollte. Es war keine persönliche Vorliebe des Imperators gewesen, so mutmaßte Karioka, sondern in lieu mit seinen Überzeugungen als Lord der Sith: Überall dort, wo Misstrauen, Zwietracht und interne Kämpfe gesäht wurden, erntete man eine feste Position. Während die anderen damit beschäftigt waren einander zu bekämpfen, sahen sie den wahren Feind, den wahren Opressor vor ihren eigenen Augen nicht: Der Imperator selbst. Zuweilen konnte Karioka die grenzenlose Bewunderung seines alten Mentors verstehen. Wenn Yupe Tashu in Erinnerungen schwelgte, seinen Namen pries und die Sith glorifizerte. Doch es war die Hybris des Imperators, die ihn zu Fall gebracht hatte. Der Sieg hatte ihn träge gemacht. Wie eine satte und selbstgefällige Loth-Katze hatte er mit den niederen Wesen seines Imperiums gespielt, bevor er sie verspeiste. Bis er kam. Der Spross des Skywalkers.
Er hatte Ereignisse in Gang gesetzt, die schlussendlich dazu führten, dass Rex Karioka hier war, auf Edan II, in Fortuna City, mit der jungen blonden Frau, die Caja Tangi genannt wurde. Doch nicht nur das. Während die beiden in Richtung der Cafeteria gingen, ihren eisigen Blick, der mindestens so kalt war wie die Temperaturen des Planeten, weiterhin auf Karioka gerichtet. Ihr Studienfach überraschte, enttäuschte und faszinierte Karioka zugleich. Es überraschte ihn, weil es seinem Wissen nach nicht viele gab, die sich dieser wertvollen Idee hingaben. Er hatte von den Ithorianern gehört, die solche Bestrebungen verfolgten, doch dass hier auf Edan II ein solcher Lehrstuhl existierte, war ihm neu. In ihren Worten erkannte er jedoch keine Lüge: Die Macht, das stetige, große und dunkle Urzeitmeer, kräuselte sich nicht in ihrer Aura, die wie Wellen gegen ihr Wesen brandeten. Eine Enttäusch war hingegen, dass dieses Studienfach nichts Nützliches war. Zumindest nicht für seine Vorhaben nützlich. Chemie, beispielsweise, war nützlich. Wesen, die Explosivstoffe herstellen konnten, waren immer nützlich. Doch so „unnütz“ das Fach für seine Vorhaben war, die Vorstellung eine Welt transformieren zu können war für ihn erstaunlich. Es gab Verschwörungstheorien und Legenden darüber, dass Tatooine einst ein grüner Dschungelplanet gewesen sei, eine Vorstellung, die bei der Betrachtung des Planeten in seinem jetzigen Zustand völlig abstrus erschien – und doch gab es angeblich Hinweise. Die Fähigkeit das Biom eines Planeten zu verändern erschien ihm wie Magie – So wie die Macht. „Angenehm Ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Tangi.“ Dabei verneigte sich Karioka leicht und grüßte, so wie es auf Edan II üblich war, indem er die Hand zur Faust ballte und den kleinen Finger erhob. Mit diesem machte er eine Bewegung, als würde er die Kappe einer Nadel von dieser schlagen. Eine Tradition, die wohl auf eine alte Technik der Fortunesen, wie die Bewohner von Fortuna City genannt wurden, zur Herstellung der berühmten Pfeilköpfe zurückging. „Terraforming, hé? Und dennoch diese Temperaturen. Entweder Sie mögen die Kälte oder sind noch mitten im Projekt.“Ein Scherz, der zur weiteren Lockerung der Stimmung beitragen sollte. Zugegeben, kein Scherz der wirklich bedeutend lustig oder gar geistreich war, doch zum Schmunzeln würde es sie vielleicht bringen. Karioka wollte nicht zu intelligent wirken, aber auch nicht auf den Kopf gefallen erscheinen. Sie sollte ihn als beinahe ebenbürtig ansehen, aber auch nicht als kognitive Gefahr. Es galt ihre imaginären Zugbrücken herunterfahren zu lassen und in der Vergangenheit hatte Karioka gelernt, dass der einfachste Weg über das Necken ging: Nichts verband wie der Austausch von kleinen, lieb gemeinten Anfeidungen, die ungefähr so sehr trafen wie neimoidiainischer Wackelpudding.„Ich nehme den Kakao.“ beantwortete der Akolyth des Jenseits ihre Frage und sah sich um. Eine Cafeteria, oder auch Kantine, wie sie in der Galaxis auf jedem Planeten vorzufinden war. Der Geruch vergangener Mahlzeiten. Die Dämpfe erschienen wie Geister dieser Speisen, eingefangen in den Wänden, im Firnis der Realität dieses Ortes.
Doch da war noch etwas. Eine Art Vorahnung, ein mieses Gefühl in seiner Bauchgegend. Er kannte es, war es doch Teil der Macht, die wie ein treuer Freund versuchte ihn zu warnen, wenn Gefahr bevorstand. Sie war das Werkzeug, um aufzusteigen. Eine Apotheose, die jene, die wie er „erwacht“ waren von der Masse abzugrenzen. Halbgötter unter Sterblichen. Halbgötter, die flammende Schwerter führen konnten. Sein Griff um den zusammengerollten Anorak, in welchem SEIN Schwert versteckt war, wurde fester. Karioka konnte den Finger nicht genau rauflegen, was es war. Drohte ihm Gefahr von herannahenden Sicherheitskräften? Das wäre ein GAU. Aber weder hörte er die Sirenen der Gleiter noch das Stapfen dieser selbstgefälligen Ordnungshüter. Nein, es musste etwas anderes sein. Streunende Tiere? Weder war es Nacht, noch glaubte er daran, dass Tiere nach den Tumulten sich in die Stadt wagen würden. Während er über dieses Bauchgefühl sinnierte, beobachtete er, wie das braune Gold sich, dickflüssiger als Wasser, seinen Weg in einen Becher bahnte. Ihre Entgegnung ließ ihn aufhorchen. Killer-Bakterien? Dem Akolythen war es neu, dass man mit diesem Feld Zugang zu biologischen Waffen hatte, oder zumindest zu Bakterienkolonien, die man als solche benutzen konnte, doch ließ sich Karioka gerne eines Besseren belehren. „Killer-Bakterien? Na. Jetzt möchte ich die… Viecher auch sehen.“ Erneut miemte Karioka ein Lachen, dass unsicher wirken sollte. Die Fremdscham war stark in ihm, wenn er sich von außen betrachtet hätte. Doch es war nötig. Es diente einem höheren Zweck, es diente seinem Auftrag. „Und jetzt auch nicht zurückziehen, denn erst Interesse wecken und dann nicht liefern gi---“Plötzlich erschien es dem Akolythen des Jenseits, als würde die Zeit verlangsamen, beobachtete vermeintlich in Zeitlupe, wie der Automat die letzten Tropfen des eventuell schmackhaften Kakaos in den Becher tropfen ließ. Ein Gefühl der Aufregung ergriff ihn. Gefahr. Es lauerte Gefahr. Plötzlich wusste er auch wieso. Es schepperte. Wahrscheinlich fielen Töpfe um. Sie waren nicht alleine.„Runter!“ zischte der Akolyth zu Caja, versuchte selbst sein Profil zu verkleinern, machte sich selbst auch in der Macht „klein“, wie man es umgangssprachlich nannte, wenn man seine Aura verbarg. Er wusste nicht, mit wem sie es potenziell zu tun hatten. Womp-Ratten, marodierende Kommilitonen oder einem arbeitswütigen Professor, der die Ruhe nutzen wollte die letzten Prüfungen des Semesters zu korrigieren.
Mit einem Handzeichen, als drücke er einen Haufen Laub zusammen, unterstrich Karioka seine Worte mit Nachdruck und winkte Caja zu sich. Diese kam in gebückter Haltung zu ihm, sodass ihnen der Tisch eine notdürftige Deckung verlieh. Sein Kopf schnellte in die Höhe, versuchte die Unruhestifter zu finden, doch sah er nichts, hörte aber das eher ungelenke Stampfen zwischen den Töpfen des Wesens, dass sich hierher verirrt hatte. „Haben Sie nicht gesagt, die Universität sei geschlossen? Entweder wir haben es hier mit einem tapsigen Wampa von einem Professor zu tun…“ eigentlich hätte er gar nicht weiter reden brauchen, denn jedem halbwegs gescheiten Wesen dürfte klar sein, dass nach dem „oder“ nichts angenehmes kommen konnte, doch Karioka musste seine Rolle spielen. „Oder etwas gar nicht amüsantem.“Doch bevor sie antworten konnte, entschloss sich Karioka nachzusehen. Wenn es Angreifer waren, konnte er sie nicht vor ihren Augen eliminieren, ohne sie auch töten zu müssen. „Keine Zeugen“ war das Credo, dass ihm sein Meister genannt hatte. Daran galt es sich zu halten, es gab keinen anderen Weg. Mit weiteren Handzeichen bedeutete der Akolyth der jungen Studentin dort zu bleiben, wo sie war. In gebückter Haltung versuchte er sich in Deckung zu halten und die Wände als Sichtschutz gegen potenzielle Angreifer zu nutzen. Er griff in die Macht hinaus, versuchte zu spüren, wo sich die Wesen aufhielten, doch störte der penetrante Schmerz in seiner Schulter seine Konzentrationsfähigkeit. Irgendwas war jedenfalls in der Nähe. Sein Kopf lugte um die Ecke, sah erstmal niemanden, sodass er sich entschloss um die Ecke zu gehen, in Richtung der Essensausgabe, aus der Richtung, aus der die Geräusche gekommen waren. Seine Machttentakeln, zum Zerreißen gespannt, tasteten seine Umgebung ab, versuchten Gefahren auszumachen. Dann, im Dunkeln, erkannte er ein Wesen, einen Menschen. Er stand gebückt über einer Schublade und murmelte etwas vor sich hin. Karioka verblieb im Schatten, wurde eins mit ihm. Gerade als er jedoch zuschlagen wollte, hörte er einen erstickten Schrei hinter ihm. Kark. Auch der Fremde blickte auf. EDAN II :: FORTUNA CITY :: UNIVERSITÄT :: KANTINE REX KARIOKA, CAJA TANGI UND UNBEKANNTE WESEN
|
|
|
Edan II
Oct 26, 2020 22:31:42 GMT 1
Post by The Force on Oct 26, 2020 22:31:42 GMT 1
EDAN II - FORTUNA CITY - UNIVERSITÄT ANAIO VENN, SAK LU, CAJA TANGI UND REX KARIOKA
Chaos. Chaos war für einige eine Leiter, ein Weg nach oben, in eine bessere Zukunft. Doch für Anaio Venn und seinen Kumpel, Sak Lu, war Chaos Alltag. Sie wollten diese Leiter nicht erklimmen, denn in ihren Augen bestanden die Sprossen aus Messern, an denen man sich Hand- und Fußflächen, oder im Falle von Sak Lu Hufe, aufschnitt. Chaos war für sie der Alltag, doch es war ihr Alltag gewesen. Es war eine der wenigen Dinge, die ihnen gehörten. Von einer Gesellschaft enttäuscht, die nur auf eine kleine Elite achtete, die alle Wesen nach „wert“ und „unwert“ bemaß, waren der Gran und der Mensch durch das Sieb gefallen, hinein in den Satz aus biologischem Abfall, den Aussätzigen der Gesellschaft. Sie waren außen vor geblieben, bei allem: Wohlstand, dem Wunsch nach Veränderung, eine bessere Zukunft. Alles was die beiden sich gönnten war hin und wieder eine Flucht aus dieser Realität in Form von Deathsticks. Doch aus hin und wieder wurde immer öfter. Aus immer öfter wurde ein Lebensinhalt. Es war nun die Sucht, die ihr Leben beherrschte. Eine Sucht, die ihr Wesen zerfraß, die wie ein Tumor in ihren Leibern streute, die ihre Willenskraft schwächte. Und wie so oft bei solchen Wesen war es das Stillen dieses bodenlosen Hungers nach der nächsten Portion, die ihr Handeln bestimmte. Anfänglich war es der Verkauf ihres spärlichen Hab und Guts gewesen. Dann wurde es das Hab und Gut anderer. Irgendwann, als sich Leute dagegen wehrten, wurde es mehr. Es wurde Mord.
Auch wenn Annaio Venn und Sak Lu ihre Taten nicht bereuten, ja gar nicht mehr in der Lage waren diese wirklich zu reflektieren, waren sie keine von Grund auf schlechten Wesen. Sie waren Opfer ihrer Umstände. Und als Opfer erwarteten sie Hilfe. Eine Hilfe, die nie von außen kommen würde, eine Hilfe, die sie sich selbst beschaffen mussten. Eine Hilfe zur Selbsthilfe, wenn man so wollte. Chaos war die ausgestreckte linke Hand, während die rote rechte Hand der Versuchung die beiden mit einem Zeigefinger zu sich lockte, die Versuchung dieses Chaos auszunutzen. Die beiden waren sich schnell einig, als sie die Schüsse gehört hatten, als sie die Schreie gehört hatten: Es ging los. Es kam den Mann mit dem schütteren Haar und den bleichen, wässrigen blauen Augen gerade Recht und auch seinem Gran Freund, dessen Stielaugen kränklich dünn erschienen und in seiner Schnauze der ein oder andere Zahn fehlte, hatte begriffen, dass sie nun zuschlagen mussten, solange niemand zusah. Ihr Ziel war einfach: Die Universität. Kein schnieker Laden mit den neusten Holoprojektoren, die Sicherheitsdroiden würden sie schnell umzingeln. Museen und andere Institutionen waren zu piekfein, sie kannten keinen Hehler, der sowas kaufen würde. Doch Universitäten? Die hatten feine Projektoren, Datapads mit der neusten Software, vielleicht das ein oder andere Gerät, das man auseinanderbauen in Einzelteilen verhökern konnte. Das war perfekt. Und wenn ein Student sie aufhalten wollte? Pah. Sie hatten diese Leute oft beobachtet. Hochnäsig, schwächlich. Vor Neid erblasst hatten sich die beiden oft gefragt, was in ihrem Leben schiefgelaufen war, dass diese Wesen dort waren und die beiden nicht. Doch die beiden „Überlebenskünstler“ wussten nicht: Viel war schiefgelaufen.
Doch während Anaio in der Kantine versuchte die Kasse der Kantine aufzubrechen, wo die beiden Tranfunzel Credits vermuteten, war es Sak Lu, der sich selbstständig gemacht hatte und alleine auf Streifzug gegangen war. Viele der Türen waren verschlossen gewesen, doch die Dietriche hatte Anaio. Wie dumm von ihm. Ein Grollen entstieg der Schnauze des Gran, hastig kratzte sich der Nichtsesshafte mit seinen Fingern über schorfige Haut, die Spuren von übermäßigem Gebrauch von Deathsticks zeigte. Er musste zurück zu seinem Tippelbruder, denn alleine konnte der Vagabund das Schloss nicht knacken. Seine Fähigkeiten lagen eher im Pirschen. Gerade als er zurück zu Anaio wollte, hörte er wie dieser unsanft versuchte die Kasse zu öffnen. Doch der Gyrovage erreichte den Menschen nicht, ihm fiel vorher jemand auf: Eine Frau. Jung war sie, wirkte zerbrechlich. Gut, das bedeutete, sie würde keine Probleme machen. Vielleicht hatte sie sogar Datakarten um einige der Türen zu öffnen. Der Gran konnte nicht nur die Beute riechen, sondern den süßlich-bitteren Geschmack von Deathstick beinahe schon schmecken. Unter seinen Gewändern, die zerschlissen und dreckig waren, griff Sak Lu nach dem kapriziösen Hydrospanner, den der Stadtstreicher als improvisierte Waffe benutzte. Wie aus dem Nichts erschien er hinter der blonden Frau und drückte ihr den Hydrospanner in den Rücken, aktivierte diesen jedoch nicht. Diese schrie auf, doch war Sak Lu geistesgegenwärtig genug ihr seine Hand auf den Mund zu drücken.„Kein Mucks, Kle-e-e-eines.“ meckerte der Gran, dessen Gehirn scheinbar von den toxischen Irrungen und Wirrungen der Deathsticks zerfressen zu sein schien. Er hätte sich vorher schon überlegen können, dass sein Übergriff von ihr nicht still ertragen werden würde. Sei’s drum. „Du wirst uns doch sicher zeigen, wo die schönen Klunkersachen hier sind, ja-a-a-a-a? Alles was schön viele Cre-e-e-e-edits bringt.“Allein die Vorstellung daran schien dem Gran ein dümmliches Lachen zu entlocken. Er fühlte sich sicher, sah er doch, wie Anaio Venn auch auf sie zukam, während er auf eine Antwort der Frau wartete, nachdem er langsam die schmuddelige, in Fetzen eingehüllte Hand von ihrem Mund nahm.EDAN II - FORTUNA CITY - UNIVERSITÄT ANAIO VENN, SAK LU, CAJA TANGI UND REX KARIOKA
|
|
|
Edan II
Oct 27, 2020 12:36:13 GMT 1
Post by Caja Tangi on Oct 27, 2020 12:36:13 GMT 1
Edan II-Fortuna City- Universität-Kantine- mit Mr.Peithon
Es war skurril, dass sie einem wildfremden Mann jetzt hier einen Kakao ausgab und noch skurriler, dass sie sich langsam beruhigte, trotzdem Mr. Peithon irgendwas eigenartiges an sich hatte. Vielleicht war es auch nur der Smalltalk, der bedeutend besser verlief, als sie es gewohnt war. Seine Bemerkung zu ihrem Hauptfach in Verbindung mit den Umweltbedingungen von Edan II, ließ sie kurz grinsen.
“Edan II gemütlicher zu machen, ist in der Tat Gegenstand wohl aller Studenten im Erstsemester. Es gäb die Möglichkeit der kontrollierten Erhöhung der Sonneneinstrahlung durch Orbitalspiegel um die Temperatur zu erhöhen zum Beispiel. Aber dann schmilzt hier logischerweise alles und Scans des Planeten zeigen nur sehr wenige, kleine unterirdische Cavernen, die die Wassermassen aufnehmen könnten. Nicht genug. Würden wir diesen Eiswürfel also schmelzen, würde die Landmasse noch weniger als 100km² betragen. Wir würde ein neues Mon Calamari erschaffen, die bisher bestehende Flora und Fauna vernichten und viele tausend Lebewesen zum Umsiedeln zwingen. Nicht wirklich besser, oder?”
Caja zuckte mit den Schultern und tippte sich dann an die Nase.
“Mir geht es auch weniger darum, bereits bewohnbare Planeten zu verändern, als wirklich lebensfeindliche Welten zukünftig bewohnbar zu machen. Wobei ne Kometenschlinge auf Tatooine schon interessant wär. Aber auch da wäre zu viel Wasser wieder mit der Zerstörung eines eigentlich funktionierenden Ökosystems verbunden. Die Lebewesen- sogar die Zugewanderten- haben sich unterdessen angepasst.”
Als sie die “Killer-Bakterien “ erwähnte, wurde Mr. Peithon hellhörig und sie grinste.
“Oh ja. Sie waren auf fast allen heute bewohnbaren Planeten in der Frühgeschichte für das erste Massensterben verantwortlich. Das Leben hatte sich schon bis zu einfachen Mehrzellern entwickelt. Dann kamen diese Bakterien und fingen an ein hochtoxisches Gas zu produzieren, was das Ende allen Lebens bis zu diesem Zeitpunkt bedeutete. Sie haben quasi den Reset-Knopf gedrückt und es dauerte Jahrtausende, bis sich wieder Leben bis zum vorherigen Level entwickelt hatte.”
Als der Mann sie ermahnte, ihr Versprechen dann auch einzulösen und ihm die Bakterien zu zeigen. Doch er konnte seinen Satz nicht beenden, denn das Geräusch kam ihm dazuwischen. Noch bevor die Schüssel oder was auch immer da runter gefallen war, ganz zum Liegen kam, zischte er sie schon an in Deckung zu gehen. Das musste er ihr nicht zweimal sagen. Sie sah ihn erschrocken an, bemerkte aber etwas eigenartiges. Sie sah ihn jetzt irgendwie klarer? Oder auch nicht? Lag es am Licht der kleinen Sonne? Irgendwie schien er jetzt auf jeden Fall anders auszusehen. Ein weiteres, leiseres Geräusch lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Küche. Waren das Einbrecher? Aber was, wenn dem so war? Mr. Peithon ging wohl etwas ähnliches durch den Kopf, denn er fragte leise, ob die Uni nicht geschlossen seie heute und Caja nickte eifrig.
“Ja. Ich soll..”
weiter kam sie nicht, denn Mr.Peithon schlich sich an die Küche an. Caja streckte noch die Hand aus, um ihn zurück zu halten, doch sie erwischte ihn nicht. Was, wenn die Typen bewaffnet waren? Sie biss sich in ihre Lippe und duckte sich wieder hinter den Tisch, spähte aber knapp daran vorbei, um zu sehen, was Mr. Peithon vielleicht entdeckte. Aber er war doch verletzt!?! Er konnte es unmöglich mit einem Einbrecher aufnehmen in seinem Zustand! Unentschlossen rutschte sie hin und her, bis sie plötzlich von hinten gepackt wurde. Wer auch immer sie entdeckt hatte, er drückte ihr unsanft etwas sehr Hartes in den Rücken. Einen Blaster? Instinktiv schrie sie auf, doch der Laut konnte ihren Mund nicht verlassen, da man ihr eine Hand auf den Mund drückte. Eine meckernde Stimme befahl ihr still zu sein und der Gestank von Alkohol und anderen Substanzen löste bei ihr den Würgereflex aus. Der Gran forderte sie auf, ihn zu “Klunkern” und anderem zu führen, was Credits einbrachte. Sie verzog einen Moment lang ungläubig das Gesicht. Klunker? Das hier war eine Schule, kein Palast. Die hatten sich wohl in der Adresse geirrt. Dann blickte Caja mit Angst in den Augen zu Mr. Peithon doch der Gran hatte den Mann auch entdeckt und drückte seine Waffe jetzt schon schmerzhaft in ihren Rücken.
“Bleib wo du-u-u bist, Mensch. Oder sie ist to-o-ot! “
Ihr Blick versuchte den von Mr.Peithon einzufangen und ihm dann zu signalisieren, dass er durch den Notausgang in der Ecke verschwinden sollte um Hilfe zu holen. Sie waren unbewaffnet, diese Typen waren es nicht. Sie brauchten den Sicherheitsdient, um heil aus der Sache herauszukommen. Der Gran machte sich unterdessen auf den Weg tiefer in die Uni rein und zog sie hinter sich her. Darauf schauend, dass Caja immer vor ihm war wie ein lebendiger Schutzschild, sollte der dunkelhaarige Mann auch bewaffnet sein. Caja war versucht, sich zu wehren, doch mit der Waffe im Rücken überlegte sie es sich noch einmal. Statt dessen rasten ihre Gedanken, wohin sie ihn locken und wo sie ihn einsperren könnte. Irgendwas musste sie doch tun können!
Edan II-Fortuna City- Universität- Kantine- In der Gewalt von Sak Lu, mit Mr. Peithon und einem weiteren Ganoven in der Küche
|
|
|
Edan II
Oct 29, 2020 21:14:00 GMT 1
Post by Rex Karioka on Oct 29, 2020 21:14:00 GMT 1
EDAN II :: FORTUNA CITY :: UNIVERSITÄT :: GÄNGE REX KARIOKA, CAJA TANGI UND ZWEI VAGABUNDEN Die Macht durchdrang alle Materie, egal ob Subjekt oder Objekt, ob beseelt oder seelenlos: Sie hatte Zugriff auf alles. Eine metaphysische Kraft, die wenn man manchen Gelehrten glauben mochte, sogar über einen eigenen Willen verfügte. Andere wiederum sahen die Macht deutlich nüchterner als ein Energiefeld, das alles durchdrang und so wie Feuer und Wasser, Gravitation und Strahlung beeinflusst, gebraucht und missbraucht werden konnte. Die Erwachten waren jene, die aus dem metaphysischen Schlaf befreit auf dieses Energiefeld zugreifen konnten, die Macht und ihren Willen brechen und sich Untertan machen konnten, wenn sie denn über die entsprechende Willensstärke verfügten. Doch egal wie stark man in der Macht war, wie groß die Willenskraft war und wie sehr die Macht, dieses alles beherrschende, belebende und vernichtende Kraftfeld einem Untertan war, gab es noch immer einen erheblichen Spielraum für den Zufall, der einem jeden Erwachten wie ein Kath-Hund seiner Beute das Genick brechen konnte. Als sich der fremde Mann, dessen Gesichtszüge halb im Schatten verborgen waren, auf ihn zubewegte, musste Rex Karioka schnell handeln. Er entschied sich tiefer in die Schatten einzutauchen, eins mit ihnen zu werden und die Verborgenheit zu suchen. Wenn der fremde Mann ihn passiert haben würde, auf der Suche nach dem Urheber des Lautes, würde er ihn attackieren und unschädlich machen. Dann wäre er nur noch potenziell mit einer Kreatur konfrontiert, die wohl scheinbar sich der blonden Studentin habhaft gemacht hatte. Es war ein Plan, der vielleicht über wenig Finesse und nicht gerade die taktische Brillanz eines Militärs verfügte, doch rühmte sich Karioka auch nicht damit dieser Zunft anzugehören. Er war ein Spross des Schattens, ein Advokat der Unruhe und des Chaos. Das Wort und die Macht waren seine Waffen. So pirschte er sich wie ein Vornskr an seine Beute heran, den Mann in der zerschlissenen, ein wenig vom matschigen Schnee klammen Kleidung. Doch so gut er sich verborgen hatte, so gut sein Plan in der Theorie ihm erschien, manchmal würfelte die Macht gegen einen. Es war Cajas Blick, dem der Gran der sie festhielt gefolgt hatte, der ihn enttarnte. Kark. „Wen haben wir denn da? Denkst wohl, du bist ein Held?“ sprach der unachtsame Wühler, der herumwirbelte und plötzlich einen mit Dellen bestückten Blaster offenbarte, dessen Lack an einigen Stellen das graue Metall offenbarte, aus dem es gefertigt worden war. Sein hageres Gesicht und seine starrenden Augen zeugten von einem entbehrungsreichen Leben auf der Straße, von dem Willen zu überleben und sei es nur für den nächsten Schuss.
„Bleib schön da, wo ich deine Hände sehen kann und komm ja nicht auf dumme Gedanken!“
Blicke wie dieser konnten viel verraten. Im Grunde waren solche Wesen wie auch Waisenkinder und Verstoßene wie die Sith, Söhne und Töchter der dunklen Seite der Macht: Sie kämpften um ihr Überleben, sie gaben sich nicht mit dem Geringen zufrieden und hatten Ambitionen, egal wie zweifelhaft diese auch sein mochten. Doch obwohl sich die Geister solcher Kreaturen mit seinesgleichen glitt, empfand Rex Karioka nicht mehr als Verachtung für solche Individuen. Sie hatten sich der Schwäche zweifelhafter Substanzen hingegeben, die das Hirn zerfraßen und den Willen schwächten. Sie waren Opfer ihres eigenen Handelns. Darin unterschied diese Brut sich gewaltig von Erwachten wie er es war.„Gaaanz ruhig.” Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen hob Karioka die Hände, was unweigerlich dazu führte, dass er kurz das Gesicht verzog. Auch wenn seine Wunde verarztet worden war, konnte man unter dem schwarzen Pulli, den er trug, die Ausbuchtung des Verbandes sehen. „Wie ihr sehen könnt, stelle ich keine Gefahr dar.“Die Situation war gefährlich, doch nicht unüberwindbar. Seine Augen fixierten kurz nacheinander die beiden Wesen, analysierten sie. Im Grunde waren sie einfach zwei Junkies auf der Suche nach dem nächsten Schuss. Er hätte beide hier und jetzt packen und erwürgen können, denn die Macht war sein Untertan. So zumindest wurde Karioka in der Macht erzogen. Doch dann hätte sich der Akolyth des Jenseits vor Miss Tangi offenbart und das galt es zu vermeiden. Ihr Hinweis auf diesen Bakterienstamm, der sicherlich auch als Waffe einsetzbar wäre, war in Kariokas Sicht Grund genug sie am Leben zu lassen, ja geradezu ihr Leben zu beschützen. Zwar hätte er sich sicherlich auch selber Zugang zu ihrem Labor verschaffen können, doch weder wusste er wie er den Bakterienstamm hätte erkennen können, noch wusste er, wie man ihn einsetzte, ohne selber zu erkranken. Das war die Crux an solchen Biowaffen.„Meine Herren!“ appelierte der Akolyth des Jenseits als er bemerkte wie der Gran sich mit Caja Tangi entfernen wollte, während ihm der Mensch den Blaster förmlich unter die Nase hielt. Das war nicht so wie er plante. Caja musste in der Nähe bleiben, sonst würde er die Kontrolle über die Situation verlieren. Er brauchte eine List, er würde improvisieren müssen. „Das bringt doch nichts. Sie ist nutzlos.“ „Wie-e-e meinst du das, hé?“„Gute Frage, Gran.“ dachte Karioka und versuchte sein Lügenkonstrukt schneller zu erbauen als die Werften von Kuat einst einen Sternzerstörer bauen konnten. Die Mündung des Blasters, die auf seinen Kopf gerichtet war half ihm nicht gerade dabei den Denkprozess zu beschleunigen, doch hatte er keine Zeit.„Sie ist nur meine Assistentin. Woher soll sie denn wissen, wo die ganzen wertvollen Apparaturen sind? Gar nicht. Nur ich kann euch das zeigen.“„Achja? Und warum verrätst du uns das? Hälst du uns für blöde? Sak, was tun wir mit Leuten, die uns für Blöde verkaufn‘?“Der Gran zuckte merklich zusammen als der Mensch den Namen des Nichtmenschen aussprach. Die erste Regel des kriminellen Untergrunds in einem solchen Fall war es eigentlich keine Namen zu nennen. Namen konnten sich zurückführen lassen. Auch wenn Namen für Karioka nur Schall und Rauch waren, hinterließen sie eine Fußspur, die einem zum Verhängnis werden konnte. Namen machten angreifbar, waren eine Lücke. Die Aufregung des aufbrausenden Menschen war eine zweite Lücke. „Du sollst mich doch nicht mit Name-e-e-e-en ansprechen…“„WAS TUN WIR MIT LEUTEN, DIE UNS FÜR BLÖDE VERKAUFEN WOLLEN?!“ polterte nun der Mensch los, dass er beim Sprechen spuckte und sein Blick eine Spur irrer wurde. Er hatte hier ein wirklich volatiles Gemüt vor sich. „Äääh, ka-a-a-alt machen!“„Genau, kalt machen.“
Falsche Antwort. Er wollte eine Deeskalation und keine Eskalation. Zwar war die Finte, sie sei nur eine Assistentin eine Brückenkopf, doch brauchte er ein profunderes Fundament, um diese List aufblühen zu lassen. Statt sich ein elaboriertes Lügenkonstrukt auszudenken, griff Rex Karioka im Angesicht der Umstände und im Hinblick auf das enge Zeitfenster auf eine der simpelsten Gründe, um eine solche Tat zu legitimieren: Rache. „Mir würde es nie einfallen euch feine Herren für Blöde zu verkaufen. Schaut… meinem Projekt wurden die Forschungsgelder entzogen. Kein Geld, kein Job. Sie werden mich rauswerfen. Mir kann es also egal sein, was mit dem Zeug passiert.“Sein Tonfall war getränkt in gespielter Verbitterung, gekleidet in den verletzten Stolz eines Mannes, der sich zu Höherem berufen fühlte aber ein ums andere Mal geschmälert worden war. Eine Existenz am Rande eines Abgrunds, der für die Person bodenlos erschien. Eine Person, mit der diese beiden gescheiterten Existenzen vielleicht sogar sympathisieren konnten. Viel wichtiger war es, dass sie seine Beweggründe nachvollziehen konnten, denn davon hing alles Weitere ab. Es war plausibel genug, um sie zum Einlenken zu bewegen aber durchtrieben genug, um glaubhaft zu wirken. „Außerdem kann ich es so diesen Sleemos heimzahlen.“Mit diesem Zusatz, gepaart mit einem eingestreuten Wort auf Huttese, wollte sich der Akolyth des Jenseits sympathisch machen. „Einer von ihnen“, das sollte der Gedanke sein. Einer, der nur etwas mehr Glück gehabt hatte als sie, aber immer noch genug Pech gehabt hatte, um einen Konflikt mit „denen da oben“ auszutragen. Ein gemeinsamer Feind, ein gemeinsamer Streich, an deren Ende beide Parteien einen Vorteil haben würden. Welche Implikationen und Folgen ein solches Geständnis vor einer vermeintlichen Assistentin haben würde, schienen die beiden Ganoven nicht zu beachten. Stattdessen schienen sie ernsthaft seine Worte abzuwägen. „Na gut, führ uns zu dem Zeug, ateema.“ antwortete schließlich der Mann mit dem schütteren, blonden Haar und wedelte mit seinem Blaster, als könne er damit beeinflussen, ob sich Karioka in Bewegung setzte. Doch dachte dieser gar nicht daran. Nicht solange er nicht wusste, dass sein Weg zu einer potenziellen Biowaffe sicher war.„Nicht so schnell. Ich fordere, dass ihr meine Assistentin freilasst. Dann lass ich euch mit dem ganzen teuren Zeug verschwinden.“Diesmal kam der Mann näher. Viel zu nah. Der schale Mundgeruch wehte ihm entgegen, die irren Augen wirkten aus der Nähe noch mehr von Not, Deathsticks und dem Drang etwas zu tun, irgendwas. Blinder Aktionismus. Hauptsache Dominanz wird etabliert und gezeigt, wer hier das Sagen hat, wer die Entscheidungen trifft. Rex Karioka hätte devoter sein müssen, das wurde ihm jetzt klar, doch es widerstrebte ihm so sehr, dass er selbst schauspielerisch es nicht zutage brachte, einige Vokabeln seines Sprachgebrauchs dem anzupassen.„Forderst? FORDERST? Du forderst hier gar nichts, hast du mich verstanden?“ Diesmal drückte der Chlochard von Edan II ihm den Blaster, respektive die Mündung unterhalb des Kinns, sodass er das kalte Metall auf der Haut spürte. „Wenn wir die Kleine freilassen, dann geht sie zum nächsten Polizisten und wir sind dran. Pfft.“ „G-e-e-enau!“ pflichtete ihm der Gran bei, der nun wieder näher an das Duo geraten war. Caja indess wurde zum Spielball dieser Wesen, ein Zustand, der ihr wohl nicht gefallen konnte. Doch um Befindlichkeiten ging es Karioka hier nicht.„Ohne werde ich euch nicht helfen. Ihr könnt sie töten, ihr könnt mich töten. An der Sicherheitsschranke kommt ihr dann aber nicht vorbei.“ Ein weiteres Detail, dass er sich soeben ausgedacht hatte. Er brauchte irgendeine unüberwindbare Barriere, für die diese Defraudanten sie brauchen würden. Zuerst einmal war es ihm wichtig Caja irgendwie zu separieren, in Sicherheit zu wissen. Der Rest würde von alleine geschehen. „Oder ihr sperrt sie in einen der Seminarräume, ohne Comlink. Dann zeig ich euch, was ihr braucht. Ihr habt dann die Credits, ich meine Rache. >>Ihr findet, dass das ein guter Deal ist. << Sein Tonfall änderte sich im letzten Satz, beim Sprechen machte er mit den Fingern seiner noch immer erhobenen Hände eine kreisrunde Bewegung. Es war die Macht, die wie ein süßliches Gift über seine Worte, Aerosolen gleich, über ihre Atemwege, in ihre Gedanken einsickerte und der Akzeptanz half. Es waren stets die Willensschwachen, die beeinflusst werden konnten, deren Taten manipuliert werden konnten. Nicht wahr?“ fügte er noch hinzu, um vor Caja Tangi die Möglichkeit zu geben die Worte zu wiederholen. Es war wie eine Bestätigung, ein Pakt der geschlossen wurde, von der Macht oktroyiert, die wiederum seinen Willen in die Tat umsetzte. „Hm. Ich finde das ist ein guter Deal.“ pflichtete schließlich nach einer kurzen Bedenkzeit der Mann mit dem Blaster. Die Waffe löste sich von der Unterseite seines Kinns und der Vagabund entfernte sich drei Schritte von Karioka.„E-e-e-e-e-e-e-ein guter Deal.“ fügte noch der Gran hinzu und drückte der blonden Frau den Hydrospanner nochmal unsanft in den Rücken, um sie voranzutreiben. „Los!“ Und damit setzte sich das ungleiche Quartett in Bewegung. Es herrschte eine angespannte Stimmung, denn auch wenn Rex Karioka die Gedanken dieser Wesen hatte beeinflussen können, ging sein Einfluss nur bis zu einem bestimmten Punkt. Es gab einen Abgrund, der das Glaubhafte begrenzte, der das Insinuieren von Gedanken bis zu einem bestimmten Punkt trug aber dann an der Klippe dieses Abgrunds aufhörte. Würde er zu viele Schritte voran gehen, würde Caja Tangi misstrauisch werden, misstrauischer als es ihm lieb war. Für die beiden Ganoven hingegen schien die Klippe dieses Abgrunds nicht erreicht, hatten sie nicht einmal überprüft ob die Worte von Karioka stimmten und er an dieser Universität wirklich arbeitete. Keine Datacard, kein Schlüssel, nichts. Stumm folgten sie den Irrungen und Wirrungen dieses Gebäudes. Prinzipiell folgte Karioka, den die beiden Herumtreiber nun gemäß seiner Worte als Richtungsführer akzeptiert hatten, nur den Ausschilderungen. Es war Caja, die sich besser auskannte, aber es vorzog stumm zu bleiben. Er vermied den Blickkontakt, wollte nicht die Chance offenbaren, dass sie mit einem Blick diese Finte verriet. Stattdessen führte er die Gruppe zu einem Korridor, in dem sich die Seminarräume des Lehrstuhls für Mineralogie und Lagerstättenlehre befanden. Wortlos wies der Mann mit dem rabenschwarzen Haar auf den Raum, der zu seinem großen Glück nicht abgeschlossen war. Wortlos stellte sich Karioka neben Caja und entwandte ihr mit beinahe schon diebischem Geschick ihre Datacard, die sie als Mitarbeiterin der Universität auswies. Es geschah geschwind, die Macht war in diesem Falle sein Untertan, doch hatte er Glück, dass die beiden Antagonisten von der Aussicht auf „fette Beute“ so verblendet waren, dass sie schnell die blonde Studentin loswerden wollten, um an das versprochene Equipment heranzukommen, was auch immer sie damit vorhatten. Drinnen angekommen machten sich die beiden Vagabunden schnell ans Werk und verbanden Caja die Hände mit den Kabeln eines Holoprojektors, die sie mehr als unsanft aus den Buchsen zogen und um ihre Hände wickelten und dann mit einem längeren Steckkabel an einen Stuhl banden. Als sie damit fertig waren, verließen sie den Raum und der Akolyth des Jenseits schloss ihn mithilfe ihrer Datacard ab.
Die beiden Ganoven waren begierig darauf die von Karioka versprochenen Gegenstände zu erhalten. Dinge, die ihnen Geld bringen würden. Doch als die Türen sich schlossen und sie ihn in den dunklen Gang führten, würden sie etwas gänzlich anderes finden.EDAN II :: FORTUNA CITY :: UNIVERSITÄT :: KANTINE REX KARIOKA, CAJA TANGI UND ZWEI VAGABUNDEN
|
|
|
Edan II
Oct 30, 2020 15:41:00 GMT 1
Post by Caja Tangi on Oct 30, 2020 15:41:00 GMT 1
Edan II-Fortuna City-Universität-Kantine- mit Mr. Peithon und zwei Einbrechern
Irgendwie lief alles aus dem Ruder.Sie hatte doch eigentlich nur ihr Projekt weiterführen wollen. Dann war der merkwürdige Mr. Peithon aufgetaucht. Jetzt die beiden Junkies, die die Uni ausräumen wollten, was an dich ja nicht so problematisch wäre. Die Uni was sicher gegen sowas versichert. Aber sie berdrohten ihr Leben und das von Mr. Peithon. Der Mensch- oder was die Drogen von ihm übrig gelassen hatten- hatte sogar einen uralten Blaster, mit dem er Mr. Peithon bedrohte. Caja fragte sich beim Anblick der Waffe, ob sie dem Junkie beim Abfeuern nicht einfach in der Hand wegexplodieren würde. Allerdings wollte sie das nicht ausprobieren. Mr. Peithon versuchte, die Gauner zu beruhigen und behauptete, ein Professor der Universität zu sein. Er wollte die Aufmerksamkeit der beiden Suchtis wirklich so auf sich ziehen? Wie mutig! Doch im ersten Moment schien der Versuch nach hinten los zu gehen. Der Mensch wurde wütend und machte deutlich, dass sie vor Mord nicht zurückschrecken würden. Mr. Peithon schaffte es am Ende aber doch noch, den beiden eine glaubhafte Geschichte aufzutischen. Und er versuchte, sie aus der Sache raus zu bugsieren, indem er ihre Freilassung forderte, was die beiden Ganoven beinahe auf die Palme brachte. Und sie hatten recht. Eigentlich war Mr. Peithon nicht in der Position, irgendwas zu fordern. Er tischte die nächste Lüge auf und erzählte von einer Sicherheitsschranke, die es eigentlich garnicht gab.Aber wenn die beiden Trottel ihm glaubten, konnten sie nur gewinnen. Was Caja weniger lustig fand: Er schlug vor, sie in einen der Seminar-Räume zu sperren. Sie starrte ihn ungläubig an. Damit machte er es ihnen nur noch leichter! Was sollte das? Wenn sie irgendwo eingesperrt war, konnten die beiden ihn erstmal in aller Ruhe auseinander nehmen, bevor sie dann dran war. Sie schüttelte hektisch mit dem Kopf, woraufhin der Gran ihr seine Waffe nur noch mehr in den Rücken drückte. Als die beiden seinen Vorschlag annahmen, stöhnte Caja auf und kämpfte die Tränen zurück. Sie waren tot. Genau jetzt. Was sollte die beiden Schlägertypen davon abhalten, Mr. Peithon nach getaner Arbeit einfach abzuknallen, um danach zu dem Seminar-Raum zurückzukommen und das selbe mit ihr zu machen? Immerhin trugen sie keine Masken und jeder würde sie beschreiben können. Von dem Gran kannte sie jetzt sogar den Namen. Das war taktisch sehr unklug.
Die beiden Ganoven fingen an, sie und Mr.Peithon durch die Uni zu treiben und Caja´s Gedanken rasten. Hoffentlich hatte Mr.Peithon einen Plan. Verschloss die Tür zum Seminar-Raum nicht oder sowas. Wenn die Tür tatsächlich abgeschlossen wurde und es keine anderen Ausgänge gab, würde sie sich etwas einfallen lassen müssen. Leider war in ihren Gedanken gerade nicht viel Raum für sinnvolle Einfälle. Nach ein paar Metern zeigte Mr.Peithon auf einen Seminar-Raum, der im inneren der Schule lag. Keine Fenster, keine direkten Notausgänge. Caja sah ihn dafür mit einer Mischung aus Unglauben und Wut an. Was für ein Idiot! Caja hätte ihn wirklich für klüger gehalten. Während der Gran die Tür öffnete und der Mensch seinen Blaster auf sie beiden gerichtet hielt, damit keiner floh, kam Mr. Peithon ihr nochmal recht nahe. Sie lauschte, in der Hoffnung, dass er sie in seinen Plan einweihen würde. Doch er sagte nichts. Enttäuschung erfüllte sie, als sie von ihm weggerissen wurde. Der Gran fesselte ihre Hände mit einem Kabel, schubste sie auf einen Stuhl und band sie auch dort fest. Caja´s Herz klopfte bis zum Hals, als sie ihre Zugangskarte , Beziehungsweise die Zugangskarte ihres Professors in der Hand von Mr.Peithon sah. Er würde das doch nicht wirklich tun, oder?Steckte er etwa mit den Beiden unter einer Decke?
Sie starrte ihn an, bis die Tür sich schloss und das charakteristische Klicken des Schlosses zu hören war. Da stieß sie einen Schrei der Frustration aus und kämpfte gegen das Kabel an. Das Verriegeln der Tür war für sie wie der Startschuss zu einem Wettkampf gegen die Zeit. Mr. Peithon war tot,wenn er nicht mit den Beiden zusammenarbeitete. Aber wieviel Zeit würde sie noch haben`? 15 bis 20 Minuten vielleicht, bis die Gauner genug hatten und Mr. Peithon und sie nicht mehr brauchten. Sie musste diese Zeit nutzen! Sie sah sich um. Viel , um sich zuhelfen, gab es hier nicht. Vor allem nichts Scharfkantiges, mit dem sie ein Kabel durchtrennen konnte. Ihr Vorteil war die Beschaffenheit dieses Kabels. Die Oberfläche war glatt und hielt schlecht aufeinander. Auch wenn der Gran die Knoten fest zugezogen hatte, war das Kabel für enge Knoten zu störrisch. Etwas, worüber der Gran nicht nachgedacht hatte. Die Knoten waren weit und Caya konnte sie mit etwas Geschick soweit lockern, dass sie die Kabel abstreifen konnte.
Nach ein paar Minuten konnte sie aufstehen und eilte die Zuhörertribüne rauf, schaute links und rechts nach etwas brauchbarem. Aber da war nichts. Kein Student hatte seine Tasche vergessen.Nichts. Sie fluchte, als Panik in ihr Aufwallte und Tränen über ihre Wangen liefen. Sich hier zu verstecken war auch unsinnig. Dafür war der Raum zu schnell durchsucht und die wenigen verstecke waren so einfallslos, dass sogar die beiden Gauner drauf kommen würden. Ihr Blick fiel auf den Stuhl, von dem sie sich gerade befreit hatte. Schnell rannte sie die Tribüne wieder runter und schnappte sich den Stuhl. Irgendwo damit rauf klettern konnte sie nicht. Also ging sie zur Tür und begann, den Stuhl dagegen zu schlagen und am Ende sogar , ihn zu werfen. Mit aller Kraft schleuderte sie den Stuhl gegen die Tür. Sicher war der Lärm durch die halbe Uni zu hören, aber andere Optionen hatte sie nicht. Sie musste versuchen, die Tür aufzubrechen. Und wenn die beiden Ganoven zurückkehrten, bevor sie erfolgreich war, würde sie zuerst den Menschen mit dem Stuhl erschlagen müssen. Der hatte die Schusswaffe. Immerhin hatte sie jetzt einen Plan, auch wenn dieser aus Verzweiflung heraus entstanden war und die Chance gross war, dass er nicht funktionierte. Aber sie war auf sich allein gestellt und der Stuhl die einzige “Waffe” , die ihr zur Verteidigung zur Verfügung stand. Aber vielleicht hatte sie ja auch Glück und die Tür gab bald nach...am besten bevor ihr die Kraft ausging, den Stuhl immer und immer wieder gegen die Tür zu schmeißen.
Edan II- Fortuna City- Universität- Hörsaal- allein.
|
|
|
Edan II
Oct 31, 2020 16:21:42 GMT 1
Post by Rex Karioka on Oct 31, 2020 16:21:42 GMT 1
EDAN II :: FORTUNA CITY :: UNIVERSITÄT :: GÄNGE REX KARIOKA UND ZWEI VAGABUNDEN Überheblichkeit, Arroganz, Anmaßung. Sie waren das Dreigestirn des Untergangs für alle jene, die glaubten, sich erheben zu können, die sich und ihren Leistungen einen Tempel erbauten, dessen Fundament auf Sand gebaut war. Ein Realitätsverlust, der auch mit dem Verlust des Lebens einher gehen konnte. Die dunkle Seite der Macht war es, die Wesen dazu verführte in diese Schlinge zu geraten, denn obschon ein Erwachter der Macht in der Lage war die Macht mit seinem Willen zu unterdrücken, war es die räuberische Natur der dunklen Seite, die vehement gegen diese Unterdrückung ankämpfte. Es war ein stetiges Ringen mit der Existenz selbst, ein Kampf um das Überleben, ausgetragen über die gesamte Galaxis, mit jedem Wesen, zur selben Zeit. Die Schlinge schnappte zu und beide Individuen, der Gran und der Mensch, waren erfüllt von ihrer eigenen Herrlichkeit, die Aussicht auf die „große Beute“. Sie machten, wie so viele Wesen, die in dieser Lebenssituation verharrten, den zweiten vor dem ersten Schritt. Obwohl sie genau auf Rex Kariokas Bewegungen achteten, fiel ihnen nicht auf, wie leicht es gewesen war, ihn zur Kooperation zu zwingen, wie bereitwillig er sich von seiner Assistentin getrennt hatte und dass er scheinbar überhaupt nicht auf das „danach“ achtete: Die Fähigkeit die beiden zu identifizieren, die doch wirklich kuriose Eigenart seinem Arbeitgeber mit diesem Handel zu schaden, allgemein alles an dem fremden Mann. Verblendung und Gier trieb ihr Handeln, machte sie verwundbar und vernebelte die Sinne. Alles, was von einem Bauchgefühl übriggeblieben war, wurde wohl von einer Mixtur aus Ixetal Cilona und den berühmt berüchtigen Balopilzen zersetzt, sodass man gar nicht mehr wusste, was ein Bauchgefühl und was ein Magengeschwür war.
Rex Karioka hingegen verhielt sich ruhig, sammelte sich. Seine Schulterverletzung schmerzte, erinnerte ihn daran, dass er körperlich nicht so mobil war, dass er große akrobatische Fähigkeiten an den Tag legen würde. Allgemein wäre auch bei bester gesundheitlicher Verfassung diese Form des Kampfes nicht sein Fall gewesen. Doch die Macht war sein Untertan und auch wenn er heute schon sich verausgabt hatte, würde es für diese beiden Womp Ratten noch gerade so reichen, zumindest redete sich das Karioka ein. Während er vorging, flankierten ihn die beiden Vagabunden jeweils links und rechts. Der Mensch richtete seinen Blaster auf ihn, doch zog er es vor diesen nicht in seinen Rücken zu drücken, um einen eventuellen Rückstau des Mündungsfeuers und des komprimierten Tibanna-Gases zu einem Desaster führen zu lassen. Nein, er schien der schlauere von beiden zu sein, der Wortführer und „Anführer“ dieses Duos. Er hätte versuchen können Zwietracht zwischen den beiden Individuen zu säen, hätte sie gegeneinander ausspielen können, wenn die Situation es erfordert hätte. Zumindest hätte er es versuchen können. Doch das war nicht länger nötig. Da Caja Tangi keine Zeugin mehr war, konnte sich Rex Karioka offenbaren, konnte seine Kräfte rabiat einsetzen und diese beiden Kreaturen, die seine Intelligenz und seinen Stolz lang genug beschmutzt hatten mit seinem gerechten Zorn treffen lassen. Eine grobe, rohe Gewalt konnte er allein Kraft seiner Gedanken entfesseln, doch auch hier ermahnte sich Karioka nicht wie ein wildes, ungezähmtes Tier loszugehen. Die Wunden würden ihn verraten und solche Leichen verschwanden nicht einfach so. Quetschungen, nach innen gebrochene Rippen, welche die Lunge perforierten, sie alle würden Fragen aufwerfen. Doch er wollte sie leiden sehen. Die dunkle Seite nahm von ihm Besitz, trübte seine Gedanken mit einem Schleier aus Verachtung und dem Wunsch diesen Kreaturen großen Schmerz zuzufügen. Lange konnte sich Karioka nicht mehr beherrschen, empfand er es doch als Zumutung diesen minderwertigen Lebewesen ausgeliefert zu sein. Das Licht des schier endlosen Flures mit seinen hohen, gebogenen Wänden wurde von Sensoren aktiviert, sodass die Dunkelheit ihnen auf Schritt und Tritt weiter auswich, offenbarte was vorher verborgen war. Währenddessen entfaltete der Akolyth des Jenseits seine Machttentakeln, die sich wie Ranken ausbreiteten. Metaphysische Verlängerungen seines Willens, die eben diesen in Tat umsetzten. Jeder Erwachte hatte dafür einen anderen Namen, manche nahmen sie auch als Lasso oder Spinnenweben war, doch für Karioka waren sie die vielgliedrigen Handwerkszeuge seiner Nutzung dieses arkanen Energiefeldes. Sie entfernten sich von ihm wie die TIE Raumjäger sich von ihrem Mutterschiff, dem imperialen Sternzerstörer entfernten. Schlangen sich um Hals, Beine, Arme und Torso seiner Opfer, tasteten diese ab. Ihre Aura war für den Akolythen spürbar. Er verstand es noch nicht wie sein Meister Gedanken zu deuten. Alles was Rex Karioka spüren konnte waren die Emotionen, die sie abstrahlten. Kurze Impulse, die wie ein Spiegel Gefühlsregungen in ihm auslösten, entfernt und dumpf, doch er wusste sie zu deuten. Vorfreude. Aggressivität. Verlangen. Die beiden Vagabunden waren mit ihren Gedanken ganz woanders. Worauf diese Emotionen abspielten, das blieb für Karioka jedoch Interpretationssache. Er konnte nur vermuten, worauf genau sie sich freuten und wonach es ihnen verlangte. Deathsticks? Ein Pintchen Snotchka? Oder auf die Beute? Oder die Reichtümer, die sie sich, irrtümlicherweise, davon erhofften? Das alles blieb für Karioka jenseits seines Erkenntnishorizontes, es verbarg sich in der Dunkelheit der Gedanken dieser beiden Wesen. Gedanken, die nicht mehr lange zwischen ihren Neuronen und Synapsen verkehren würden.
Es würde alles nicht weiter von Belang sein. Ohne Vorwarnung schlug der Akolyth des Jenseits zu. Zuerst lähmte er seine beiden Opfer, was ihnen einen erstickten Schrei entlockte, bevor ihre Zunge taub wurde, nicht mehr als ein Röcheln ihren Rachen entstieg und lediglich ihre Augen von dem Terror dieser Lähmung zeugten. Sie wehrten sich vehement gegen die von Karioka durch die Macht induzierte Lähmung, wehrten sich sogar vehementer als es der Erwachte der dunklen Seite der Macht erwartet hatte. Sie schafften es ihre Köpfe hin und her zu schleudern, erstickten jedoch an ihren Worten, brachten nicht mehr als einige Laute zustande. Rex Karioka drehte sich langsam um, seine zuvor unterwürfiger Habitus hatte er wie einen Umhang abgeworfen und offenarte nun die kalten Gesichtszüge eines Mannes, der höhere Ziele hatte und als Erwachter der Macht es gewohnt war, dass andere Wesen vor ihm das Knie zu beugen hatten. Ein Selbstverständnis, dass durch die Akolythen des Jenseits kultiviert worden war und von seinem eigenen Ego immer weiter genährt wurde. Er wollte ihnen große Schmerzen zufügen, wollte seine komplette Dominanz über diese Kreaturen zur Schau stellen. Der unbedingte Drang sich über diese Wesen zu erheben zeugte nur von seiner eigenen Unsicherheit, der wer musste sich schon vor zwei drogenabhängigen Ganoven unter Beweis stellen? „Freude und Terror liegen so nah beieinander. In einem Moment wähnt man sich in Sicherheit, erfreut sich seines Lebens und im nächsten Moment…“ die eiskalte Stimme des Akolythen zerschnitt förmlich die Luft, seine Kunstpause war kalkuliert, sein Blick wanderte über den Körper des Grans, zu der Hand die den Hydrospanner umklammert hielt.
Langsam bewegte sich diese Hand auf seinen Kumpanen zu. Die Hand bewegte sich wie von selbst, doch der Blick der Stielaugen des Grans, der Versuch die Lippen seines nichtmenschlichen Mauls zu bewegten deutete darauf hin, dass er nicht mehr Herr seiner Gliedmaßen war.„Das ist das letzte Mal, dass du mir gegenüber respektlos bist.“Zitternd, knisternd, näherte sich der Hydrospanner dem Gesicht des Menschen: Das hagere Gesicht des Mannes, seine glasigen Augen vom Nachtmahr, der sich in den nächsten Augenblicken ereignen würde gezeichnet, versuchte dem Unausweichlichen auszuweichen. Karioka empfand es als Schmach, dass seine Bemerkung wie Krayt-Perlen vor Banthas geworfen keinen Anklang finden würde. Zischend, gierig bahnte sich das Werkzeug seinen Weg. Karioka musste mehr Kontrolle über den Gran ausüben, als ihm lieb war, dieser kämpfte stärker gegen seine Kontrolle an, als es der Akolyth für möglich gehalten hatte. Oder waren seine Kräfte einfach erschöpfter? Umso schneller würde er handeln müssen. Der Hydrospanner glitt beinahe mühelos die Augenhöhle des Menschen, sein Augapfel machte mit einem gar grässlichen Geräusch Platz. Schreie verhallten ungehört im Rachen des Mannes, dessen ganzer Körper gelähmt war, nur einzelne Zuckungen verrieten, dass er noch dagegen ankämpfte. Der Hydrospanner bohrte sich immer tiefer in den Cranium des Wesens, bis die Zuckungen zum Erliegen kamen und schließlich auch der Blick aus dem verbliebenen Auge des Mannes leer wurde. Der Körper erschlaffte, was für Karioka zwei Neuerungen mit sich brachte: Einerseits brauchte er die Kontrolle nicht mehr so rigide durchzuführen, gab es doch keinen Willen der mehr versuchte gegen ihn anzukämpfen. Auf der anderen Seite aber war da das erhöhte Gewicht des Mannes, das nun auf seinen metaphysischen Ranken weilte. Wie von Geisterhand erhob sich der Blaster, in den leblosen Händen des Mannes und richtete sich auf den Gran. Dieser wiederum erschauderte, schien nicht zu verstehen was gerade geschehen war, wie er gegen seinen Willen seinen Freund hatte töten können und noch dazu auf eine so rabiate Art und Weise. Unglaube, Verwirrung und Angst strömten förmlich aus den Poren des Gran. Der Akolyth des Jenseits wälzte sich förmlich in diesem Miasma, denn in diesen emotionalen Ausgeburten der dunklen Seite prosperierte jeder Erwachte, der diesen Pfad verfolgte. Zwei, drei kurze Feuerstöße erleuchteten ihre Gesichter im roten Schein der Energieladungen, bevor auch die Stielaugen des Gran sich nach innen drehten und der Körper erschlaffte. Klatschend fielen die beiden leblosen Körper zu Boden, was Karioka ein Seufzen entlockte. Mit seiner gesunden Körperseite wischte er sich den Schweiß von der Stirn, schloss kurz die Augen und sammelte sich.
Diese Aktion hatte ihn doch mehr Kraft gekostet als er es wahrhaben wollte, doch gleichzeitig durchflutete ihn ein Gefühl der Genugtuung. Er hatte es diesen Kreaturen gezeigt, sein verletztes Ego war befriedigt worden, sein Durst nach Rache gestillt. Auch als er bereits den Gang zurückverfolgte, um zum Seminarraum zu gelangen, in dem er Caja Tangi eingeschlossen hatte, durchliefen ihn wohlige Schauer der Erfüllung. Es war wider der Natur sein Naturell zu unterdrücken und so empfand es der Akolyth als Befreiungsschlag wieder er sein zu können, wenn auch nur für kurze Zeit, denn vor der nichtsahnenden Studentin würde er wieder in die alte Rolle fallen müssen. Auf dem Weg zum Raum versuchte er eine Erklärung zu finden wie er in seinem Zustand die beiden Kreaturen hatte gegeneinander aufbringen können, das musste reichen. In diesem Hochgefühl verstrickt, wähnte er sich sicher und wenn nicht… einen Ausweg gab es immer, auch wenn dieser ihm unlieb war. In den labyrinthartigen Fluren dieses Gebäudes konnte er sich nur auf seinen Orientierungssinn verlassen, doch war da noch etwas anderes: Caja. Ihre Aura konnte er spüren, doch war sich Karioka nicht sicher, ob das nur an der Vehemenz ihrer Gefühle lag, Trauer, Verzweiflung und Furcht, oder ob es an der Leere des Gebäudes lag, dass ihre Aura so… hell erschien. Nicht hell im Sinne eines Lichtes, sondern hell in der Intensität, mit der er den Weg zurückfand, als sei sie der Leuchtturm, eine Hyperraumboje, die ihn auf den richtigen Pfad lenkte. Vor dem Raum angekommen, spürte er die Nähe ihrer Aura, kramte die Schlüsselkarte unter Schmerzen einem Reflex folgend mit der verletzten Seite heraus, nahm sie in die „gesunde“ Hand und öffnete die Tür, wo er beinahe von der blonden Studentin überrollt worden wäre.„Miss Tangi!“ rief er aus um die übereifrige Frau, die sich wohl aus ihrer provisorischen Gefangenschaft befreit hatte und nun dem Raum entschwinden wollte, zu stoppen. Er erhob beide Hände, was erneut seine schmerzende Schulter provozierte, diese siebenfach verfluchte Verletzung. „Geht es Ihnen gut? Sind Sie unverletzt?“Er trat einen Schritt zurück, atmete tief durch und musterte die blonde Frau, deren Gesicht mit einer Spur Tränen gesäumt war, ihre Augen sprachen von der Drangsal dieses Ereignisses. EDAN II :: FORTUNA CITY :: UNIVERSITÄT :: KANTINE REX KARIOKA UND CAJA TANGI
|
|