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Post by The Force on Oct 6, 2020 8:46:14 GMT 1
AURATERA
Region
| Äußerer Rand
| Sektor
| Vorzyd Sektor
| System | Auratera System
| Sonnen | 2
| Monde | / | Koordinaten | R-06
| Terrain | | Gewässer | Binnenmeer
| Interessante Orte
| | Flora
| Hibrekbäume
| Fauna | | Urbane Zentren
| | Wohnhafte Spezies
| Duros
Hutten
Ithorianer Iktotchi - Twi'lek
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Zwischen den beiden Sonnen des Sternensystems gelegen, befindet sich Auratera nur gegenüber einer seiner beiden Sonnen, Aurell, in einer Umlaufbahn. Aufgrund dieser astrografischen Besonderheit kann man auf Auratera nur eine "Nacht" erleben, wenn die zweite Sonne, Ryern, von Aurell verdeckt wird. Dies setzt den Planeten einer quasi dauerhaften Helligkeit aus, doch aufgrund der Entfernung des Planeten zu beiden Sonnen sind die Temperaturen milde.
Der ganze Planet scheint mit der kosmischen Kraft der Macht getränkt zu sein. Die Jedi des alten Ordens notierten, dass der Planet, nicht unähnlich seiner astrografischen Gegebenheiten, vor allem mti dem hellen Aspekt der Macht verbunden werden kann. Sie spekulierten, dass die konstante Strahlung der beiden Sonnen diesen Aspekt begünstigt und eine reiche Biosphäre zur Folge hat. Andere wiederum führen diese Verbundenheit auf einer Vergenz in der Macht zurück, die in Acablas zu finden ist und von den vergangenen Sith wie Jedi für sich beansprucht wurde aber in Vergessenheit geriet.
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Post by Nessa Faince on Oct 10, 2020 14:35:18 GMT 1
Auratera- Wald 6km von Senoloro entfernt- Nessa´s Hütte.
Sie hatte eine gute Position gefunden. Um Auratera scherten sich nicht viele Leute und wenn man vorsichtig war, konnte man sogar in die Stadt gehen.Aber Nessa Faince, ehemalige Jedi-Ritterin, tat das nicht oft. Sie minimierte das Risiko, wo es nur ging. Ausserdem war es weit.Vor einigen Jahren war sie die Strecke noch in einer knappen Stunde gelaufen. Mit einem kleinen Karren , auf dem Kisten mit Gemüse standen. Aber langsam machte sich das Alter doch bemerkbar und Nessa war froh, wenn sie nicht so weit laufen musste. Der kleine Ort Erinsen war nur ein paar Minuten entfernt und hatte bot alles, was sie noch brauchte. Sie konnte dort Früchte und Gemüse gegen Eier, Mehl, Milch und Kleidung tauschen und manche waren ihr nach getaner Heilarbeit immernoch so dankbar, dass man ihr das eine oder andere auch schenkte.Oder man half ihr, indem man die überschüssigen Erträge ihres stetig wachsenden Gartens für sie zum Verkauf brachte und ihr den Erlös dann übergab. So hatte sie tatsächlich immer eine kleine Summe Credits auf der hohen Kante. Sollte sie flüchten müssen, würde sie es brauchen. Aber in den letzten Jahren war es so ruhig geworden, dass sie nicht mehr daran glaubte, ihre Hütte verlassen zu müssen. Ihre Hütte. Lächelnd stand sie vom Unkraut-jähten auf und sah auf das kleine Häuschen aus Steinen und Lehm, aus dessen Kamin Rauch aufstieg. Natürlich gab es "moderne" Varianten, die sogar bezahlbar waren. Aber Nessa hatte bei ihrer Ankunft keine Hinweise darauf liefern wollen, dass sie sich hier niederließ. Sie war damals noch jung genug gewesen, um die Hütte zu errichten und heute war sie froh darum. Jetzt war es ihre Heimat, auch wenn der Jedi-Tempel dagegen wie ein Palast gewirkt hatte. Aber um Bequemlichkeit und Luxus ging es einem Jedi nie. Jedi-Tempel. Jedi-Ritter. Das alles waren gefährliche Worte gewesen und waren es noch heute. Nessa hatte ihren Glauben und ihre Bestimmung verleugnet um zu überleben und jetzt fragte sie sich, ob irgendwo in ihrem Inneren noch eine Nessa existierte, die einem Jedi-Ritter zumindest nahe kam. Gut, sie hatte nicht alles verlernt. Noch immer spürte sie die Macht um sich herum und ihre Fähigkeiten vor allem in Sachen Heilung waren zu ihrer Haupt-Stärke geworden. Unter anderem deswegen, weil sie diese Fähigkeit am unauffälligsten nutzen konnte.
"Nessa! Nessa!"
rief plötzlich eine Stimme hinter ihr und die betagte Frau dreht sich sofort um. Sie erkannte Luca, einen jungen Mann aus Erinsen, der vor nicht einmal einem halben Jahr Vater geworden war.
"Luca, ich grüsse dich. Was gibt es denn?"
Der Mann sprang behände über den niedrigen Zaun, der ihren Garten eingrenzte und kam zwischen den Obstbäumen auf die zu.
"Du musst schnell mitkommen! Eona hat seit gestern Abend schlimmes Fieber!"
Eona hieß die kleine Tochter des Mannes, weswegen Nessa ihre kleine Hacke in die Erde steckte und sofort zu ihrem Haus ging.
"Ich hol nur schnell meine Tasche."
informierte sie den Mann, der nickte und zurück lief.
"Ich hab den Gleiter dabei. Damit sind wir schneller bei uns."
Der Mann war ängstlich. Besorgnis um sein geliebtes Kind verzerrte seine Aura und Nessa ließ ihn nicht unnötig lange warten. Nur einen Moment später ließ sie sich von ihm in den Gleiter helfen und sie rauschten zu dem Haus,in dem Eona auch geboren worden war. Nessa war dabei gewesen, hatte Mutter und Kind unterstützt. Das Gebäude war natürlich moderner. Die Tür glitt auf und Nessa sah Maya mit ihrem Baby, welches laut schrie. Maya hatte Tränen in den Augen, aber Nessa lächelte.
"Die Kleine schreit ja. Das ist schonmal ein gutes Zeichen!"
Wenn das Kind dafür Kraft hatte, war es nicht zu schlimm.
"Aber sie hat die ganze Nacht geschrien und will nicht trinken. Es geht ihr wirklich nicht gut!"
Nessa nickte und stellte ihre Tasche auf den Tisch.
"Koch mir heisses Wasser und bring mir eine Schale mit."
wies sie- eigentlich überflüssigerweise-Luca an und ging zu ihrem kleinen Patienten. Sanft legte sie ihm eine Hand auf die glühende Stirn und streichelte das Baby. Dem Mädchen fehlte Flüssigkeit. Die musste aufgefüllt werden, bevor sie wirklich arbeiten konnte.
"Sie braucht dringend Flüssigkeit. Auch um die Krankheitserreger zu Verdünnen."
Aber das kleine Mädchen fühlte sich zu schlecht, um zu trinken. Natürlich verstand das Baby noch nicht, dass sie damit alles eigentlich nur schlimmer machte. Inzwischen war Luca mit dem Wasser und der Schale da und Nessa suchte aus ihrer Tasche ein paar Kräuter raus, die gut schmeckten und tatsächlich den Körper auch kühlen konnten. Sie übergoss sie mit dem Wasser und rührte den Tee, bis er kühl genug war, damit Eona es trinken konnte. Dann füllte sie ihn in eine Flasche und wandte sich damit wieder an das Baby. Sie lächelte der Mutter zu und sie positionierte das Kind anders, damit es trinken könnte. Nessa streichelte das Baby wieder und nutzte nun das erstmal die Macht, um das Kind zu überzeugen zu trinken.
"Trink."
sagte sie nur leise zu dem Mädchen und auch wenn es die Sprache sicher noch nicht verstand, so tat die Macht alles übrige und das Kind begann tatsächlich an der Flasche zu saugen. Die Mutter keuchte erleichtert.
"Ich weiss nicht, wie du das immer schaffst, aber ich bin dir unendlich dankbar. Ich hoffe nur, dass dein Tee auch wirkt!"
Nessa lächelte.
"Das wird er. Keine Sorge. Du hast gesagt, sie hat die ganze Nacht geschrien? Dann habt ihr auch nicht geschlafen, hmm? Vielleicht schläft das Baby ja gleich ein bisschen und ihr macht mit. Das wird euch gut tun. Ich bleibe bei euch und pass auf Eona auf, damit das Fieber nicht wieder steigt."
Die ehemalige Jedi-Ritterin hatte zum Glück inzwischen einen guten Status im Ort und dadurch, dass sie auch bei Eonas Geburt dabei gewesen war, war sie fast sowas wie eine Oma für das kleine Mädchen.
"Danke, Nessa."
antwortete Luca und ging, um das Bett herzurichten. Nachdem das Baby ein Grossteil des Tees getrunken hatte, fing es wieder an zu quängeln.
"Ich glaube, das mit dem Schlafen wird nichts."
meinte die Mutter, doch Nessa wackelte mit dem Kopf.
"Doch doch. Geh. Leg dich mit deinem Baby ins Bett. Ich komm gleich zu euch."
"Ich kann das Baby auch in sein Bettchen legen.."
bot Maya an und Nessa grinste.
"Könntest du das wirklich? Ausserdem ist die Nähe zur Mutter jetzt wichtiger denn je. Das Kind erkennt deinen Geruch und das Klopfen deines Herzens. Das alles ist beruhigend für sie."
Natürlich würde Maya sich unwohl fühlen, wenn sie ihr Baby jetzt nicht bei sich haben könnte und die junge Frau schien froh zu sein, dass Nessa auch auf ihre Bedüfnisse achtete. Nessa setzte noch einmal einen Tee an für das kleine Mädchen und räumte dann alles weg, ehe sie zu der kleinen Familie ging. Luca sass noch auf der Bettkante und hielt das Füsschen seiner kranken Tochter, während Maya sich bereits hingelegte hatte. Eona schrie wieder.
"Meinst du, ihr ist kalt?"
fragte Maya und Nessa nickte.
"Das kennst du doch selbst, wenn du so hohes Fieber hast. Aber trotzdem würd ich sie jetzt nicht zu warm einpacken. Die Hitze muss weg können. Aber wenn sich das Kind entspannt, würde es sicher etwas besser werden. Singst du ihr üblicherweise ein Gute-Nacht-Lied? Es wär vielleicht hilfreich und der Klang deiner Stimme tut ihr sicher auch gut."
Die Mutter sah Nessa kurz an und fing dann leise an zu singen. Die Jedi begann im selben Moment mit ihrer Arbeit, griff mit der Macht nach dem Bewusstsein des Baby´s und ließ es sanft in den Schlaf gleiten. Die Eltern nahmen das erleichtert zur Kenntnis und während sie Nessa mit Handarbeits-Gegenständen ausrüstete und sich auf einen Stuhl neben dem Bett setzte um auf das Baby "aufzupassen", legten sich auch die völlig erschöpften Eltern hin. Sie bemerkten nicht, dass Nessa auch sie beeinflusste und ihren Schlaf vertiefte. Auch wenn sie keine Heilung benötigten, so brauchten sie doch Erholung. Danach kümmerte sich Nessa nur um das Baby. Sie ließ es noch tiefer schlafen. Die Heiltrance war eine wirkungsvolle Technik, aber Maya wär bei einer derart verlangsamten Atmung sicher in Panik geraten. Jetzt bekam sie davon nichts mit und Nessa selbst regte die Heilung des kleinen Mädchens an.Gegen Abend war sie dann soweit. Eona würde gesund und munter aufwachen. Die Jedi musste jetzt nur noch eine Ausreden finden,warum die Eltern sich nach dem ausgiebigen Schläfchen auch so fit fühlten. Die alte Frau holte darum den Tee, den sie zuvor aufgegossen hatte. Er war nach den Stunden natürlich recht stark, weshalb sie dem Baby nur eine verdünnte Flasche machte. Den Erwachsenen würde sie den jetzt sicher scharfen Tee pur geben. Mit zwei Gläsern und der Flasche bewaffnet, kehrte sie in das Schlafzimmer zurück. Sie lächelte, als sie die schlafende Familie sah. Dann schloss sie die Augen und holte alle drei zurück ins Hier und Jetzt. Eona schrie zuerst, was Maja und Luca dann endgültig aufweckte. Sie waren noch etwas benommen, was Nessa ausnutzte , um ihnen den Tee zu geben. Beide tranken ihn dankbar und fragten, wie lange sie denn geschlafen hätten.
"Fast 10 Stunden."
"WAS?"
fragte Maja und wandte sich sofort dem Baby zu , dass jetzt wirklich vor Hunger schrie.
"Keine Panik. Ich habe sie zwischendurch gewickelt. Es ist alles in Ordnung. Aber du solltest sie jetzt stillen. Sie hat sicher hunger."
Das war eine kleine Lüge. Wickeln war nicht nötig, da auch diese Körperfunktion verlangsamt war. Der Tee vom Vormittag würde erst jetzt ausgeschieden werden. Aber darum konnte sich dann Maya kümmern.
"Sie hat kein Fieber mehr!"
stellte die Mutter überrascht fest und sah sie erstaunt an, während Luca kritisch in seine Tasse blickte.
"Ist das der selbe Tee? Was ist das drin?"
Nessa grinste.
"Kräuter aus meinem Garten. Und ja, es ist der selbe Tee. Aber keine Angst, du kühlst jetzt nicht ab bis du ein Eisklotz bist.Wenn du kein Fieber hast, wirkt er nur belebend, du wirst sehen."
Maya hatte inzwischen ihre Tochter angelegte und sprach erleichtert mit der Kleinen,eh sie den Kopf hob.
"Sie hat wirklich grossen Hunger. Wie oft war sie denn wach? Ich habe garnichts mitbekommen. Und dabei sagt man immer, Mütter haben einen zusätzlichen Sinn, wenn es um ihre Kinder geht."
Nessa zuckte mit den Schultern
"Sie war vier Mal wach, aber du brauchtest den Schlaf wohl. Ich hab sie dann - wie gesagt- gewickelt und ihr nochmal Tee gegeben. Hier in der Flasche ist übrigens noch einmal Tee. Das sollte die Kleine vielleicht in den nächsten Stunden noch trinken. Und ich bin mir sicher, dass du diesen Sinn auch hast. Danke, dass du mir wohl so vertraust, dass du ihn auch mal für ne Weile abschalten kannst."
Damit erhob sich die Frau und strich ihre Kleider glatt.
"Wenn jetzt alles soweit in Ordnung ist, geh ich wieder nach Hause. Ich bin müde und mein Bett ruft mich. Alles Gute wünsche ich euch."
Luca sprang auf, um sie nach Hause zu fahren, aber Nessa lehnte ab. Sie habe jetzt so lange gesessen, dass es ihr nur recht wäre, noch ein Stück zu laufen. Damit verließ sie das Haus und machte sich wieder auf den Heimweg.
Auratera-Erinsen-Strassen-Nessa und einige Dorfbewohner
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Dosho
Kopfgeldjäger Gilde
Posts: 7
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Post by Dosho on Oct 16, 2020 13:14:47 GMT 1
AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER
DOSHO UND ?
Pock. Ein Kieselstein traf die obere Seite seines flachen Helms, prallte ab und kam auf dem rostigen Boden, auf dem er saß zum Liegen. Der Aufprall ließ das Metall des Helmes vibrieren, was in seinem Kopf resonierte. Ein Kopf, der sich so anfühlte, als hätte ein Rancor begonnen Teräs Käsi Übungen auf seinem Kopf abzuhalten. Dosho stöhnte auf und versuchte aufzustehen, doch bewegte sich plötzlich der Boden und schwang hin und her, das Gefühl des Falls übermannte ihn. Vertigo, der Schwindel ereilte ihn und zerrte an seiner Standfestigkeit, bevor er sich erneut den Kopf stieß, diesmal an Gittern. Er blinzelte mit seinen milchig weißen Augen, verborgen hinter der starren Maske seines Helmes, bevor er verstand, dass er in einem Käfig saß. Einem Käfig, der so klein war, dass er nicht aufrecht darinstehen konnte. Ein Käfig. Aus Eisen. Rostig. Geformt wie Käfige, die man sonst auf größeren Märkten sitzt, um Vieh darin einzupferchen, in diesem Falle wohl kleines Vieh, vielleicht ein exotischer Vogel. Oder eben einen Kopfgeldjäger. Das ist sein Leben, das Leben eines Kopfgeldjägers. Es ist nie einfach gewesen, doch hatte er sich auch nie dieser Illusion hingegeben. Viele versuchen es. Sie ahmen das nach, was sie in Holodramas gesehen haben, sind aber nicht für das bereit, was dort auf sie wartet, was der Job von ihnen verlangt. Wieso? Weil der Job noch nie einfach gewesen war. Auf dem Filmsiplast klingt es einfach einen säumigen Nimbanel zu finden, der sein Glück versuchte und vom Galaktischen Imperium stahl. Doch plötzlich hat dieser Nimbanel noch vier Cousins, die alle wissen welches Ende des Blasters sie in die richtige Richtung halten müssen und mindestens drei Schwestern, die genauso aussehen wie er. Doch der nächste Job, so redet man sich ein, der nächste Job ist einfacher. Einen Buchhalter des Crymorah Syndikats, ein Klacks, so denkt man sich. Doch dann erfährt man, dass genau eben jener Sleemo ein Kopfgeld auf seinen Jäger ausgesetzt hat und das nächste was man weiß ist, dass irgendein gieriger Rodianer einen in seinen Frachtraum wirft, während die Ware mittlerweile den Sektor verlassen hat. Man fragt sich, ob man nicht die Prinzessin erlegen sollte, auf die ein riesiges Kopfgeld ausgesetzt ist, die mit ihrer Rebellion Unfrieden stiftet, doch plötzlich wendet sich das Blatt und eben jene Prinzessin gewinnt den Krieg mit ihrer Bagage und plötzlich ist es doch keine so gute Idee die Verfolgung dieses Kopfgelds aufzunehmen. Also will man einfach nur überleben, um jeden Preis. Und dieser Preis sitzt hier, auf Auratera. Wie ein Geschenk des Schicksals, dachte er sich: Ein Profiteur des Karrak Handels, der von diesem System aus die Verbreitung dieser Substanz profitabel unterstützt, ausgesetzt von der Gilde, da die Ware sich wegen anderer Vergehen in das Visier der örtlichen Sicherheitskräfte begeben hat, aber man den örtlichen Frieden nicht stören will, indem man die Drecksarbeit selber verrichtet. Also sucht man sich einen Kopfgeldjäger. Einen Mann wie ihn. Man denkt sich, der Job wird einfach. Rein, Schuss, raus. Problem gelöst. Die Ware, ein Paigun, der auf den Namen Varen Taigu hört, ist der Kopf einer lokalen Bande von gut vernetzten Verbrechern. Viele Feinde, viele mögliche Verbündete. Doch so einfach ist das Leben nicht. So einfach ist dieser Job nicht. Man merkt, die Ware sitzt in einem kleinen Bunker, der mit einer vergessenen unterirdischen Katakombe verbunden ist, mitten in der Stadt, und bereitet einen Bandenkrieg vor. Irgendein Territorialstreit. Der Einbruch wird registriert. Ein Geraffel entsteht und ehe man sich versieht, ist man umzingelt.
Und dann endet man in einem Käfig. Einem Käfig, der an einer dicken, vielgliedrigen Kette befestigt war. Eine Kette, die hinaufführte, bis sie den Bogenbau eines Gewölbes berührte und dort in einer starken Befestigung endete. Sie schwang. Einem Pendel gleich bewegte sich der Käfig durch die Bewegung des Anomiden hin und her. Seine bleichen Finger, sechs an der Zahl, umschlossen die rostigen Streben des Käfigs, gaben ihm nur einen minderwertigen Halt doch genug Momentum sich umzublicken. In die gähnende Leere, das schwarze Nichts unter ihm. Ein Abgrund, der sich zwischen den dicken Wänden des Gewölbes ausbreitete, kaum beleuchtet von den schwach glühenden Lampen, die durch Kabel herunterhingen. Ein schmaler Gang, der ebenfalls aus Metall zu sein schien, schob sich einer Zunge gleich über dem schwarzen Nichts und auf diesem Gang bewegten sich Lebewesen. Das fahle Licht erleuchtete die glänzende, rötliche Haut seines Wärters, ein langgezogener Kopf mit vielen Falten und Narben und dem halb geöffneten Mund voller spitzer Zähne. Dosho konnte auf diese Entfernung ausmachen, dass der Sarrish eine Taschenlampe mit sich führte und etwas an der Leine führte. Erst als der Sarrish nähergekommen war, bemerkte er, dass am Ende der Leine eine rotäugige Kreatur mit ledriger, schwarzer Haut hing. Eine Haut so zerwühlt und wülstig, dass sie wie die Wand des Gewölbes aussah, die ein Maul umgaben, dass wie der Sarrish viele spitze Zähne offenbarten, gekränzt von einem ungepflegten, schwarzen Fell. Ein Barghest. „Hey, du bist wach.“ ertönte plötzlich eine Stimme, die für den Anomiden weiblichen klang.Er schaute sich um, versuchte sich wieder aus Reflex aufzurichten und prallte unsanft mit dem Kopf gegen den Käfig, was ihn wieder auf seinen Hosenboden beförderte. Übelkeit ereilte ihn, doch konnte sich der Anomid noch beherrschen, bevor er seinen Vocoder beschmutzen würde. Erst jetzt fiel sein sein Blick auf rund ein Dutzend Käfige, die sich hinter ihm befanden. In einem befand sich ein Skelett, dessen Verwesungsprozess noch nicht komplett abgeschlossen war. Einzelne Fetzen Biomasse hingen noch an den bleichen Knochen. Welche Spezies es war, konnte er nicht sagen, der Kopf war jedenfalls breiter, lief unten spitz zu, sodass es wie ein wandelndes Trapez ausgesehen hätte. Aus leeren Augenhöhlen blickte es ihn an, zu einer lachenden Fratze verformt, ein Horn auf dem Kopf lehnte sich an einen der rostigen Streben. Die Überreste seiner Kleidung hingen an ihm herab, da kein Fleisch, kein Muskel mehr ihnen Halt und Form gab. Hatte er den Verstand verloren? War er nun komplett irre geworden, sodass er mit den Toten kommunizieren konnte? Vielleicht hatte er sich den Kopf doch stärker angestoßen, als er es für möglich gehalten hatte.
POCK.
Erneut ein Kieselstein, der seinen Helm traf, diesmal seitlicher. Sein Blick ging instinktiv in diese Richtung und erneut merkte Dosho, dass er sich zu schnell bewegt hatte. Er suchte mit einer Hand Halt an dem Gitter, während er diesmal, langsamer, sich umblickte. Vier Käfige weiter saß ein Wesen, lebendig, dass wohl die Werferin der Kieselsteine gewesen war. Bei der Macht, er hatte doch nicht den Verstand verloren und angefangen mit Toten zu kommunizieren! Doch seine Freude schien die Frau nicht zu teilen, stattdessen blickte sie in mit einem gewissen Feuer aus ihren großen, leicht mandelförmigen, braunen Augen an. Der ehemalige Ermittler kannte diesen Blick, fand man ihn bei Wesen, die um ihr Leben fürchteten. In Anbetracht ihrer Lage nicht verwunderlich. Ihr braunes, gelocktes Haar hing kraftlos an ihrem Kopf herunter, ihr dunklerer Teint erschien selbst in diesem Licht blasser. Wer weiß, wie lange die beiden schon hier hingen, in der Dunkelheit hatte Dosho jegliches Zeitempfinden verloren. „Du hast die Steine nach mir geworfen.“ kamen die ersten Worte aus dem Anomiden heraus. Sie waren durch den Vocoder amplifiziert und mechanisch verzerrt, wie es bei seiner Spezies, ohne richtige Stimmbänder, üblich war.
Weder war seine Bemerkung besonders eloquent noch besonders geistreich. Es war eher eine Konstatierung des Offensichtlichen, doch brachte der Anomid im Angesicht seiner Gehirnerschütterung und seinem entkräfteten Wesen nicht mehr heraus. Er lehnte seinen Kopf gegen die rostigen Stäbe des Gitters, doch war es der breite Schirm seines metallischen Hutes der verhinderte, dass die dazugehörige Maske, die sein Gesicht bedeckte, die rostigen Streben berührten. AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
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Post by Sae Okarhu on Oct 20, 2020 15:14:04 GMT 1
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae, unter ihnen Wachen samt Barghest]
Sekunden wurden zu Minuten, Minuten zu Stunden und zu Tagen. Am Ende waren es lediglich die Mahlzeiten gewesen, welche Sae daran erinnerten, dass dort Draußen so etwas wie Zeit existierte. Ihre Haare, einst gut gepflegt und ein klares Zeichen eines gewissen Wohlstandes gewesen, hingen nun eher schlaff an dem Kopf herunter. Die fast ständige Dunkelheit machte Sae nur noch wahnsinniger als sie schon jetzt war. Diese ganze Geschichte war einfach nur ein Alptraum gewesen. Innerlich fragte sich die ehemals imperiale Kommandantin wie sie so enden konnte. In einer Zelle. Irgendeines Gangsters… Es schien eine Ewigkeit her zu sein, dass man sie verehrt hatte. Dass man sie nicht gewagt hatte so zu behandeln und doch war die nur ein Beweis für das Ende des Imperiums gewesen. Das Imperium dem Sae so stolz gefolgt war. Dem es gedient hatte mit jeder Faser ihres Körpers bis… Ja, bis die damaligen Rebellen den Todesstern vernichtet hatten. Eben jene Wunderwaffe welche den endgültigen Sieg für das Imperium hat bedeuten sollen war am Ende der letzte Nagel zum Sarg des Imperiums geworden. Das Grab des Imperators und seiner rechten Hand Lord Vader. Eben jene Gestalten, von denen es hieß sie hätten Kräfte in ihren Händen von denen Wesen wie Sae nur träumen konnten. Jetzt war sie genau in der gleichen Situation wie ihre Gefangenen damals. Nein. Ihre Gefangenen hatten Schlimmeres durchlebt. War dieses Schicksal am Ende so eine Form von ausgleichender Gerechtigkeit? Am Ende wusste Sae nur eines. Ihr ganzes Leben war nun Anders. Ein paar Jahre hatte sie für dieses Wesen gearbeitet. Ein Nichtmensch mit röchelndem Atem und eine Vorliebe für schlechten Alkohol von dem man idealerweise die Finger ließ wenn man nicht völlig erblinden wollte. So wartete Sae in eine Ecke zusammengekauert auf das was kommen mochte und versuchte irgendwie zu schlafen.
Die Geräuschkulisse änderte sich als ein Untersetzter Devaronianer die Tür zu ihrem improvisierten Gefängnis öffnete. Sie hatte ein kleines Zimmer gehabt. Nun wurde Sae grob an ihren Haaren heraus gezogen und die Gänge entlang geschliffen. Die Ketten an Fuß- und Handgelenken verhinderten jegliche Form von Fluchtversuchen. So wurde die Frau die Gänge entlang gezerrt bis sie in ein Kellerverlies kamen. Es dauerte nicht lange bis man Sae in einen Käfig sperrte in dem sie selbst kaum stehen konnte. Es war scheinbar für irgendein Vieh gedacht, welches man sonst auf dem Markt verkaufte. Langsam senkte sich ihr Blick. War dies das Ende der großen imperialen Kommandantin? Warum hatte sie nur immerzu diese Nichtmenschen so misshandelt? Wie hatte sie denken können, dass sie etwas besseres wäre als alle anderen? Wie hatte sie nur gekonnt? Das Imperium? Nein. Das war sie. Nicht das Imperium. Ja, sie ekelte sich immer noch vor diesen Nichtmenschen. Sie hatte zu lange gelernt, dass sie schmutzig und abartig wären. Jetzt aber? Wie viele von ihnen hatte sie getötet? Hunderte? Tausende? Verflucht! Es war zu spät dafür. Eines Tages hatte es so kommen müssen. Das Imperium musste irgendwann fallen. Irgendwann war es doch klar gewesen was passieren würde. Nun aber war es zu spät. Zu Spät für Reue. Zu spät für die Einsicht welche schon längst nötig gewesen wäre. Erst als bewegung in in einem der Käfige kam bemerkte Sae, dass sie nicht alleine war. Vorsichtig schob sie einen Arm durch die Stäbe und griff nach einem Stein. Vielleicht hatte sie immerhin Gesellschaft hier unten. Vorsichtig warf sie einen Stein der anderen Person entgegen und verfehlte. Beim zweiten Versuch allerdings traf sie so etwas wie den Helm. Das Wesen war benommen, aber es lebte. Nun musste Sae abwarten ob der andere auch in der Lage war Basic zu sprechen. Das Wichtigste aber war, dass er lebte.
“Hey, du bist wach.”
Rief sie ihm quasi zu ohne zu laut dabei zu sein. Die Wachen könnten sonst auf falsche Gedanken kommen. Daher musste sie hoffen, dass sie laut genug wäre. Doch der andere schien desorientiert zu sein. Zumindest schaute er in eine komplett falsche Richtung während sein Käfig hin und her schaukelte. War dies sein Ernst? Langsam gingen Sae auch die Steinchen aus welche sie nach dem anderen geworfen hatte.Also warf sie noch einen Kiesel nach dem anderen Gefangenen welcher diesmal sogar in ihre Richtung schaute. Wenigstens etwas. Langsam kam sie doch der Sache ein wenig näher. Immerhin schien er sie zumindest in Teilen zu verstehen. Die ersten Worte des anderen jedoch waren ein wenig ernüchternd. Sie hätte Steine nach ihm geworfen. Also ein Blitzmerker wie es schien. Ging ja alles schon einmal gut los. Sie hatte die heiligen Gral der Schlichtheit gefunden wie es schien. Dazu war das Schicksal zwar gnädig gewesen ihr einen Komplizen zu schenken, jedoch gleichzeitig die Prüfung auferlegt die kommenden Hindernisse mit einem Wesen zusammen zu überwinden welches kein Mensch war. Man konnte wohl wirklich nicht alles haben. In diesem Falle hier hatte man wohl recht wenig. Aber immerhin. Er sprach Basic. Ein Wookiee wäre also deutlich schlimmer gewesen. Gerade hier.
“Ich merke… Ich habe hier den intelligentesten Mann in all den Käfigen sitzen… Was führt dich hier her?”
Sae sprach betont ein wenig langsamer und möglichst neutral. Noch wusste sie nichts über den anderen. Nur dass beide in der gleichen oder zumindest einer ähnlichen Misere saßen. So oder so. Es war einfach keine gute Ausgangssituation hier nun fatalistisch zu denken. Sie musste eher die Optionen angehen welche sie hatte. Die Ketten an denen die Käfige hingen und dazu der Abgrund unter ihnen. Allgemein stellte sich automatisch die Frage wie stabil diese ganze Geschichte hier war. Alles war mindestens angerostet. Die Stäbe ihres eigenen Käfigs hatten auch schon bessere Tage gesehen wenn man nach deren Zustand ging. Also musste man davon ausgehen, dass die Materialien geschwächt wären. Es würde eine Flucht erleichtern aber immer noch nicht zum Selbstläufer machen. Vielleicht aber musste das nicht so sein? Sae überlegte und schaute sich die Ketten an welche dafür sorgten, dass sie nicht zu leicht entkommen konnte. Eine Flucht war immer möglich. Vorsichtig zog sie sich eine Haarklammer aus der voluminösen Haarpracht und machte sich an den Schlössern ihrer stählernen Fesseln zu schaffen.
“Ich meine… ich bezweifle, dass wir beide freiwillig hier sind. Ich zumindest nicht… Zusammen hätten wir aber eine Chance zu entkommen…”
Sae brauchte etwas, erinnerte sich aber an die Lektionen aus ihrer Zeit im Imperium. Als Kommandantin musste sie wissen, wie man aus einer derartigen Situation entkam. Gerade kommandierende Offiziere waren nicht selten ein gern genommenes Ziel welches entweder aus Gründen des Prestige oder einfach nur für eine Menge Credits entführte. Der Umstand, des Falles des Imperiums hatte diese Form der Trophäenjagd nicht unbedingt reduziert. Am Ende hatte auch ihr Boss den Gedanken gefasst, dass sie mehr Geld wert war wenn man sie einfach an die Republik verkaufte. Oder an jemanden, der noch eine Rechnung mit Sae offen hatte. Oder eben Commander Okarhu. Jene kommandierende Offizierin welche für ihre Grausamkeit bekannt gewesen war und nun immer noch von vielen Wesen in der Galaxie gejagt wurde. Schließlich wollten einige die Grausamkeiten rächen welche die Imperiale gegenüber ihren Liebsten vollbracht hatte. Sae war selbst Schuld an dieser Situation. Allerdings würde auch dem Käufer eine etwaige Rache nichts bringen. Dazu würde selbst die Republik nicht mit Piraten und Gaunern verhandeln und wenn doch, dann wären sie reicher und Sae vermutlich sehr bald viel toter als jetzt. Flucht war der einzige Weg und die Zeit lief gegen sie. Jetzt mit einem anderen an ihrer Seite wäre es tatsächlich kein Selbstmord mehr. Ein leises Klicken verriet, dass die erste Hand frei war. Ohne Umschweife machte sich die Frau an die andere Fessel zu schaffen. Die Kette war vielleicht noch nützlich. Hin und wieder schaute sie zu dem anderen auf und überlegte ob er ihr helfen könnte. Sie wartete kurz auf eine Reaktion ehe sie dann wieder auf ihre Arbeit schaute. Wenigstens dafür war ihre Ausbildung im Imperium nützlich gewesen. Immerhin etwas. Ein kleines Detail welches nun immerhin hilfreich war. Damals hätte sie nur warten müssen. Heute musste sie aktiv gegen ihre Gefangennahme kämpfen. So war das Leben nun einmal. Vieles konnte sich sehr schnell ändern. So wie es die letzten Jahre der Fall gewesen war. Sobald sie hier raus wäre würde sie sich wohl einmal ernsthaft damit auseinandersetzen ob ihr weg nicht anders doch besser gewesen wäre. Aber bis dahin standen ihr noch viele Aufgaben bevor.
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae, unter ihnen Wachen samt Barghest]
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Dosho
Kopfgeldjäger Gilde
Posts: 7
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Post by Dosho on Oct 23, 2020 23:35:19 GMT 1
AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
Es gab Momente, an die dachte man nach vielen Jahren und fragte sich „Was bei allen sieben corellianischen Höllen habe ich mir dabei gedacht?“ Es waren Momente, bei denen man sich dachte, dass man es besser wusste, besser konnte, gewitzter war, einfach… besser. Sein Kopf dröhnte und seine Eloquenz schien unter der Situation zu leiden. Jedenfalls fragte sich Dosho, der sich seinen Namen selber verliehen hatte um sein altes Leben hinter sich zu lassen, ob das auch so ein Moment sein würde, irgendwann, wenn er hier raus kommen würde und die Geschichte dieser Episode seines Lebens als einen Schwank in einer Cantina erzählte um eine reizende Codru-Ji Dame damit zu verführen. Wer konnte schon sagen, was sie alles mit ihren vier Armen anstellen konnten. Es waren die einzigen Gedanken, die dem Anomiden in dieser Situation ein Mindestmaß an Rückhalt und die Spur einer Hoffnung gaben. Denn die Situation war kompletter Bantha-Podoo. Während der Schmerz in seinem Kopf pochte wie B'omarr Mönche auf ihren Glocken in ihren Klöstern auf Tatooine, drangen langsam die Worte der dunkelhäutigen Menschenfrau in den Erkenntnishorizont des Kopfgeldjägers. In einer anderen Situation hätte er es ihr vielleicht übelgenommen, hätte vielleicht sogar seinen Zeigefinger erhoben. Immer ein schlechtes Zeichen, wenn Dosho mit dem Zeigefinger bedrohlich vor dem Gesicht einer Person herumwedelte, denn dann war es nicht weit bis er den Zeigefinger durch den Lauf eines Blasters ersetzte. Oder er hätte gelacht und ihr ein Getränk ausgegeben. Man weiß es nicht. Es war auch vollkommen irrelevant, ermahnte er sich selbst, denn langsam wurde ihm wieder das Ausmaß des Bantha-Podoos bewusst, in dem er hier steckte.
Mehr als einen Grunzlaut konnte der benommene Anomide nicht von sich geben. Er schloss kurz die Augen und musste das Gefühl von Übelkeit unterdrücken. Hatte er eine Gehirnerschütterung? Seine sechsfingrige Hand tastete die Unterseite seines Helmes ab, doch konnte er nichts Nasses fühlen. Nicht dass eine Gehirnerschütterung unbedingt eine äußere Wunde bedurfte, aber das war ein Umstand, den man Dosho in diesem Moment nicht erklären konnte oder wollte. Stattdessen umgriffen seine Hände wieder die Gitterstäbe, suchten Halt, während die Linsen seines Helmes sich an die schlechten Lichtverhältnisse anpassten. Die Menschenfrau schien irgendwas aus ihrer voluminösen, aber doch irgendwie bemitleidenswerten Haarpracht zu fischen, doch konnte der Kopfgeldjäger nicht genau ausmachen was es war. Handelte es sich vielleicht um Anti-Sicherheitsklingen? Unmerklich nickte der Kopfgeldjäger anerkennend. Sie hatte es doch tatsächlich geschafft das hier reinzuschmuggeln, als Plan Besh sozusagen. Entweder war sie eine gewiefte Überlebenskünstlerin oder die Leute, die Taigu engagiert hatte, waren die Credits nicht wert. Insgeheim hoffte Dosho doch auf zweiteres, denn mit unfähigen Gegnern konnte man leichter umgehen als mit einer Überlebenskünstlerin, die vornehmlich ihr Überleben im Sinn hatte.„Ich war geschäftlich hier.“ gab der Anomide sich betont dünnlippig und knauserte mit weiteren Informationen.
Für einen Kopfgeldjäger, egal ob Mitglied der Gilde oder nicht, war es nie gut zu viel über seine Ware zu sprechen und noch viel schlechter Informationen umsonst preizugeben. Man musste kein Informationsmakler sein um diese grundlegende Komponente des Geschäfts zu verstehen. Auch wusste er nicht wer seine Gegenüber war. Ihre Situation war äußerlich mit seiner zu vergleichen, doch war das nicht automatisch ein Grund ihr zu vertrauen. Andererseits… hatte er wirklich eine andere Wahl? Er musste nicht erst eine Gruppe anomidischer Rechtsgelehrter einberufen, die ihm das Verdikt nannten: Nein, er hatte keine andere Wahl. „Und dich?“ spielte Dosho ihr den imaginären Konversationsball zurück. Seine vom Vocoder verzerrte Stimme zeigte zwar keine Anzeichen von Sarkasmus, sondern eher der Mattigkeit seines Zustandes, doch könnte sie sein Gesicht sehen, würde sie seine Worte mit einem Augenzwinkern vernehmen. „Warst du Akrobatin in Cairns Wanderzirkus?“Galgenhumor. Mehr blieb einem in einer vermeintlich ausweglosen Situation wie dieser nicht übrig. Auf die Entfernung hinweg konnte der Kopfgeldjäger ihren Blick nicht wirklich deuten, daher schob der Anomide eine Erklärung nach. Er mochte es nicht, wenn er Witze erklären musste.„Denn auch wenn dir das kleine Kunststück mit deinen Anti-Sicherheitsklingen gelingt… wir schweben einige Meter in der Höhe. An diesen an morschen Ketten befestigten Käfigen.“Gerade als die Frau ansetzen wollte etwas zu erwidern, hob Dosho ruckartig die Hand hoch, legte den Zeigefinger auf den Vocoder und signalisierte damit der fremden Frau ruhig zu sein. Nicht, dass er ihr das Wort verbieten wollte, schließlich hatte er ja eine Frage gestellt und wollte somit etwas von ihr hören. Nein, es war das Geräusch der herannahenden Wache gewesen. Er und sein Barghest, diese widerliche, sabbernde Kreatur mit den vibromesserscharfen Zähnen, hatten gerade ihre Runde beendet, oder genauer gesagt, waren bei ihrer Runde wieder bei ihnen angelangt. Sie mussten nicht unbedingt wissen, dass Dosho und die fremde Frau die Köpfe zusammensteckten. Das Biest reckte den Kopf in die Höhe, schnupperte und knurrte, doch schien die Wache davon nichts wissen zu wollen. Stattdessen zerrte er an der Kette um den massigen Hals der Kreatur und zog diese weiter, warf einen kurzen Blick nach oben und grunzte nur, schien er doch nichts gesehen zu haben, was ihn störte. Wie den auch. Da beide Gefangenen auf den Gitterstäben ihres Käfigboden saßen, konnte er aus der Position wenig erkennen. Es dauerte einige Augenblicke, die sich zäh und lang anfühlten und nicht vergehen wollten, bis ihre Häscher sich wieder außerhalb ihrer Hörreichweite begeben hatten. Erst jetzt viel Dosho auf, dass das Gewölbe alles andere als klein war, mit anderen Worten: Größer als er anfänglich gedacht hatte. Das verfestigte seinen Eindruck, dass Taigu hier Bausubstanz verwendet hat, die lange vor seinen Machenschaften existiert hatte. Doch dieser architektonische Exkurs führte erstmal, wie alles außerhalb des Käfigs, ins Leere. Stattdessen breitete der Kopfgeldjäger so gut es ging im Käfig die Arme aus, um der noch namenlosen Frau zu signalisieren, dass es wieder sicher war zu sprechen.AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
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Post by Sae Okarhu on Nov 9, 2020 15:49:38 GMT 1
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae, unter ihnen Wachen samt Barghest]
Fesseln… Man bekam stets irgendwelche Ketten angelegt. Irgendetwas wollte einen immer stoppen. Aber dies sollte einen nicht daran hindern zumindest den Versuch zu wagen weiter zu machen. Wie oft hatte man ihr damals die Geschichten von Lord Vader und dem Imperator erzählt? Einmal hatte Sae auch einen Inquisitor auf ihrem Schiff gehabt als das Gerücht aufkam einer ihrer Crewman wäre ein Ziel. Am Ende wurde dieser Mann seiner bestimmung zugeführt. Seinerzeit, als sie noch ein anderes Leben geführt hatte, hatte sie den entsprechenden Soldaten liquidiert. Ohne mit der Wimper zu zucken hatte sie ihn in eine Luftschleuse gestellt und durch diese in den Weltraum befördert. Damals hatte sie eine absurde, sadistische Freude darin gefunden so mit den Leben anderer Lebewesen umzugehen. Nun mochte sich die ehemalige Kommandantin nicht ausmalen wie viele Wesen dort draußen existierten, die nach wie vor einiges darum geben würden Rache an ihr zu nehmen. Kaum ein Lebewesen würde ihr glauben, dass sie ihre Taten bereute. Wie viele Kinder hatten durch sie wohl ein liebendes Elternteil verloren? Durfte sie überhaupt noch leben? Am Ende war diese Frage einfach zu beantworten. Es war egal. Niemand dort draußen konnte für sie entscheiden. Sae würde sich nicht einfach töten lassen. Egal wer vor ihr stünde. Egal wer ihr Ableben fordern würde. Niemals würde sie aufgeben. Selbst wenn es bedeutete mit einem widerlichen Dreck zusammen arbeiten zu müssen. Sechs Finger? An einer Hand? Das Schicksal war manchmal ein richtiger Komiker wenn es darum ging Partnerschaften, egal wie kurz sein sein mochten, auf eine absurde Art und Weise zusammen zu stellen. Das Nicken war zumindest ein gutes Zeichen. Bei den Worten, dass der andere geschäftlich hier gewesen sei musste Sae ein wenig grinsen.
“Es scheint so als würde unser… Freund… nicht viel von seinen Geschäftspartnern halten…”
Während Sae weiter versuchte sich ihrer Fesseln zu entledigen begutachtete sie die Situation im Ganzen weiter. Die Flucht würde alles andere als leicht werden. Am Ende würde sie vermutlich den Typen opfern müssen. Zumal er nicht gerade fit wirkte. Im Gegenteil. Würde er sie aufhalten, würde Sae ihn zurück lassen. Alleine sein Aufzug wirkte so, als würde es umgekehrt nicht anders sein. Die größte Schwierigkeit wäre es tatsächlich einen Weg su diesen Käfigen zu finden. Aber auch das war kein unmöglich zu lösendes Problem. Im Gegenteil. Es gab immer einen Weg. Am Ende musste man die Beiden auch in den Käfig bekommen haben und da Leitern viel zu gefährlich wären, konnte Sae quasi davon ausgehen, dass irgendein Mechanismus die Käfige absenken würde. Kaum dass also ihre Fesseln gelöst waren schaute sie hoch zu den Ketten an denen die Käfige hingen und versuchte herauszufinden woran diese befestigt wären. Bei den Fragen des anderen Gefangenen schüttelte Sae nur leicht mit dem Kopf.
“Sagen wir mal So… ich habe für unseren Gastgeber gearbeitet. Das heißt… Bis er bemerkte, dass jemand viel Geld für meinen Kopf bot. Also ließ er mich meinen letzten Job beenden und sperrte mich dann hier ein ohne mir einen einzigen Credit zu geben…”
Irgendwie mochte Sae den anderen Gefangenen. Er schien genauso wie sie zu einem gewissen Galgenhumor zu neigen. Jedoch war die Frage berechtigt ob sie Akrobatin war. Zugegebenermaßen konnte sie diese Frage nicht mit einem “Ja” beantworten. Jedoch blieb ihnen nichts anderes als Schritt für Schritt vor zu gehen. Alles andere war nahezu unmöglich. Er hatte einen richtigen Punkt genannt. Wie sollten sie hier runter kommen?
“Naja… irgendwie hat man uns auch hier hoch bekommen oder? Wir müssen nur einen Weg finden runter zu kommen… Jeder der Ahnung vom Fliegen hat weiß… Runter kommen sie alle.”
Dass Sae sich jedoch sicher war, dass man Hilfe bräuchte. Langsam schaute sie runter und dann zu den Wachen. So weit so gut. Nun musste sie herausfinden wie sie Kontakt zu ihm aufnehmen könnte. Nun mit freien Gliedmaßen zog Sae ihren Stiefel aus der eigentlich viel zu Groß war und ihr fiel ein kleiner Kommunikator in die Hand. Da war er also. Der Fluchtplan. Sie grinste und zog den Stiefel wieder an. Genau in diesem Moment wollte sie gerade das Wort wieder an den anderen wenden, jedoch ließ seine Geste sie verstummen. Schon fast regungslos saß Sae da und starrte auf das hässliche Vieh. Erst als Wächter und Hündchen fort waren wagte Sae auszuatmen. Sobald sie sich einig waren, dass sie wieder sprechen könnten nickte Sae.
“Ich habe immer fliehen müssen. Ich habe immer gewusst, dass dieser Tag kommen könnte…”
Langsam hob sie den kleinen Kommunikator an ihre Lippen und flüsterte so leise es ging den Aktivierungscode ihres Droiden. Das leise fiepen verriet, dass der kleine zumindest in Reichweite war. Mit eiserner Miene schaute Sae zu dem anderen. Hoffentlich hatte er nichts gehört. Der Code konnte einem halbwegs intelligenten Wesen mit dem nötigen Wissen klar machen, dass es ein ehemals imperialer Droide war. Leise flüsterte Sae ein paar Anweisungen in ihren Kommunikator ehe sie selbigen wieder in ihren Stiefel schob. Nachdenklich massierte sie sich den Nacken. Damit waren alle Spielsteine vorerst in Position. Der Droide schien in einer Art Lager zu liegen. Aber durch seine Programmierung würde er sich einen Weg hierher suchen.
“Jetzt wo ich so gesehen frei bin… Hast du eine Idee wie wir an die Wachen vorbei kommen wenn wir einmal unten sind? Das Vieh vorhin scheint nämlich nicht besonders nett zu sein… Wir brauchen einen Plan. Diese Wachen sind nicht alle auf den Kopf gefallen. Ein paar von denen kosten richtig viel und sind… ihre Bezahlung auch wert. Wir müssen so gesehen zusammenarbeiten. Wir werden auch nicht viel Zeit haben wenn es erst einmal los geht…”
Sie würden noch ein paar Minuten warten müssen. Der Droide würde sich über die Schächte nach und nach hierher arbeiten. Unauffällig und ohne Alarm auszulösen. Dann könnten sie zumindest den Käfig öffnen und hinab lassen. Allerdings würden sie spätestens dann den Alarm auslösen, wenn sie unten wären. Oder sie warteten den Wachwechsel ab. So oder so… Sae wollte hier nur noch weg. Lieber heute als morgen. Aber das würde dauern. Sie würden abwarten müssen. Damals war sie eine hoch dekorierte Kommandantin gewesen. Damals war sie eine Person gewesen, die dem Imperator ohne zu fragen gefolgt war. Wie sehr vermisste sie nur die Zeiten in Uniform. Die Empfänge. Die Liebschaften… Selbst die Abende wo sie von Sklaven beglückt worden ist. Ihre Vorliebe diese an einem bestimmten Zeitpunkt des Aktes zu töten empfand sie inzwischen als krankhaft. Abermals musste sie sich eingestehen, was für ein bösartiges Monster sie damals gewesen war. Wie kaltblütig aber auch stumpf sie gewesen war. Wenigstens gab es keine Jedi mehr welche ihre Gedanken lesen konnten um diese Geheimnisse um ihre Vergangenheit offen zu legen. Die Republik würde sie im besten Fall lediglich Lebenslänglich wegsperren, jedoch würden Verbrechen wie jene an die sie sich gerade erinnert hatte nur dazu führen, dass man sie hinrichten würde. Alleine bei dem Gedanken wie Jung die Twi’lek damals war… Sae musste würgen. Ekelte sich vor dem was sie einmal gewesen war. Vor dem was sie einst getan hatte. Nur weil sie Lust dazu hatte und die Macht dazu. Der Ekel war so stark, dass Sae würgte und sich auch übergeben hätte wenn denn noch etwas in ihrem Magen gewesen wäre was hätte sie übergeben lassen. Vielleicht mochte sie die Zeiten vermissen, jedoch war da diese Angst wieder so zu werden. Wieder zu töten. Erschöpft sackte sie zusammen und schloss die Augen bis der andere wieder auf sich aufmerksam machen würde.
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae, unter ihnen Wachen samt Barghest]
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Dosho
Kopfgeldjäger Gilde
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Post by Dosho on Nov 13, 2020 18:46:14 GMT 1
AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
„Eins, zwei, drei...“, still begann der Anomide zu zählen. Auch wenn Dosho nicht daran glaubte, bestimmte Spezies dazu verdammt waren kognitiv bodenständig zu sein, sondern ihre Umstände bestimmten, wie weit sie sich entwickelten, galt galaxisweit die Spezies der Anomiden doch als eine Spezies von intelligenten Wesen mit einem furchtbar komplizierten Faible für Recht, Ordnung und Gesetze. So konträr und verschieden, teilweise widersprüchlich ihre Ägiden wirkten, so logisch, einleuchtend und klar war es für die Anomiden. So war es für den Kopfgeldjäger in Bedrängnis nicht unmöglich der fremden Frau zu folgen. Nicht unmöglich, aber auch nicht schmerzfrei. Während sein Schädel mit der Intensität eines Vibrohammers, der immer und immer wieder auf die Außenhülle eines Transporters eindrosch, hämmerte, folgte er ihren Worten und musste ein Schnaufen unterdrücken. Ja, ihr gemeinsamer Feind hielt nicht von seinen Geschäftspartnern, einer der Gründe wieso das Kopfgeld auf diesen Paigun ausgeschrieben worden war. Varen Taigu setzte nicht nur die eigenen Geschäftspartner vor die Tür, sein Sicherheitsapparat war effektiv und lahm zugleich. Sie hier mit nur einer Wache baumeln zu lassen hatte einen gewissen Nachgeschmack. Es war Hybris. Doch während die Frau an ihren Fesseln nestelte und sich dieser Behinderung ihrer Hände entledigte, brauchte Dosho einen kurzen Moment, um das Gesehene zu verarbeiten. Wieso hatte er keine Fesseln angelegt bekommen? Taigu schien dieser Fremden noch weniger zu vertrauen als dem Anomiden. Wie sich herausstellen sollte, mit Recht. Doch das half ihnen in der aktuellen Situation nicht weiter. Denn auch wenn die Frau wortgewandt war, er in den meisten Fällen auch nicht ganz auf den Kopf gefallen war, so hingen sie hier noch immer viel zu weit oben, um zu springen und waren unbewaffnet. Der Sarresh und sein Barghast waren nicht gerade ein leicht zu überwindendes Hindernis und wenn es nach Dosho ging, so würde er am liebsten entschwinden, ohne, dass es dem Wächter auffiel.
Ihre Entgegnung, dass man sie ja irgendwie auch hochgeschafft hatte, war zwar richtig, doch zweifelte der Dosho, dass sie in der Art und Weise runterkommen würden, wie es den beiden lieb wäre. Unter anderen Umständen hätte er vielleicht dazu einen Spruch abgelassen, doch dröhnte ihm der Kopf, er konnte sich nur auf das Zählen und das Zuhören konzentrieren, sodass er sich zunächst mit eigenen Entgegnungen zurückhielt. Die Übelkeit konnte er immerhin unterdrücken, das Malheur in seiner eigenen Maske zu ertrinken war also – vorerst - abgewandt. Doch so wie ein tapsiges Eopie nach der Geburt einen Schritt nach dem anderen tat, so orientierte sich Dosho nicht nur räumlich, zeitlich und innerhalb der Konversation, auch in seinen eigenen Taten musste er eine gewisse Kohärenz einbringen. Es war nur natürlich der Frau nicht zu trauen. War quasi eine Berufskrankheit. Doch sie hatten ein gemeinsames Ziel: Entkommen. Was darüber hinaus die beiden noch verbinden könnte, würde oder sollte sei dahingestellt, ihr vordergründiges Ziel war es erstmal diese Käfige im ersten Schritt und dann im nächsten Schritt das Gewölbe zu verlassen und erstmal den taktischen Rückzug anzutreten. Doch wie sollten sie das schaffen? Statt erstmal den Käfig zu öffnen, hatte sie nur ihre Fesseln geöffnet. Im ersten Moment wollte der Kopfgeldjäger protestieren, wieso sie denn innehalte. Nach den Fesseln wäre doch das Schloss des Käfigs ebenfalls ein lohnendes Ziel. Doch er musste sich mäßigen. Nicht den dritten vor dem ersten Schritt machen. Erstmal zu überlegen was sie tun würden, bevor sie etwas tun würden, war an dieser Stelle die beste Option, der Instinkt der fremden Frau war folgerichtig. „Hm...“ sagte der Anomide schließlich, senkte den Kopf für einen Augenblick, als er ihre Chancen bedachte und dann den Kopf hochhob, um ihrer kargen, dunklen Umgebung in dem feuchten Gewölbe nochmal einen rundum schweifenden Blick zu unterziehen. „Nicht so einfach.“Doch wann immer sich Dosho mit einem Problem konfrontiert sah, dass ihm im ersten Augenblick titanenhaft vorkam, machte er dicht. Das war seine natürliche Reaktion, eine fatalistische Geisteshaltung, die durch sein waches Wesen alsbald in das Gegenteil umschlug: Das rationale Denken über einen Ausweg. Sein Überlebensinstinkt erwachte und übernahm die Kontrolle. Genug des Selbstmitleides, denn auch wenn sein ganzer Leib schmerzte, sein Kopf sich anfühlte als wäre er das Opfer eines Paarungsrituals eines übergroßen Rancors, er lebte noch. Er fühlte noch. Er dachte noch. Er hatte alles was er brauchte. Doch benötigte er erneut einige Augenblicke, in denen sein Blick gewissen Gegenständen und Mechanismen in diesem Raum folgte. Manche Dinge nahm er an, manche konnte er sehen. Es war kein elaborierter Plan, doch es war das einzige, was er sich aus ihrer Position heraus, mit seinem Erfahrungskosmos, vorstellen konnte. Erneut suchte seine sechsfingrige Hand halt an den rostigen Gitterstäben, versuchte so viel wie möglich zu sehen, zu erfassen und zu beachten. Doch nach einigen quälend langen Herzschlägen war sich Dosho zumindest soweit sicher, dass er bereit war den Plan seiner Mitgefangenen mitzuteilen.
„Wenn du den Käfig zum Schwingen bringst… könntest du nah genug kommen um rüber zu springen und meinen Käfig zu öffnen.“Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, versuchte er seinen Käfig ein wenig zum Schwingen zu bringen, was keine gute Idee war, wie ihm sehr schnell, sehr klar wurde. Die Schwingungen förderten ein Schwindelgefühl zutage, dass seine Kopfschmerzen intensivierten, die Übelkeit wie eine hungrige Loth-Katze erneut an der Innenwand seines Magens um Einlass kratzte und er sich ermahnte erneut innezuhalten. Vor der Frau sich in seinem eigenen Erbrochenen zu marinieren würde seine Glaubwürdigkeit als Kopfgeldjäger nicht gerade nützlich sein. Um sowohl sich als auch die fremde Frau davon abzulenken, fuhr der Anomide mit der Erläuterung seines Planes fort.„Danach können wir versuchen die Kette hinauf zu klettern, um auf die Streben zu kommen.“Die Details seines Planes laut auszusprechen vergegenwärtigten Dosho allerdings, dass es schon waghalsig war, was er da vorschlug. Man benötigte gute Reflexe, einen sicheren Halt und musste schwindelfrei sein. Mit einem Mal war er sich nicht mehr so sicher, doch musste er das überdecken. Es war bis dato der einzige Plan, den sie hatten..„Von dort aus schauen wir, dass wir die Ketten, die drüben…“ Dabei deutete der Anomide nebulös auf den Bereich des Gewölbes, wo diagonal befestigte Ketten wohl den Lastzug bildeten, der sie hier hoch befördert hatte, befand. „… befestigt sind losmachen. Der Käfig plumpst runter und wir können die Kette entlang runterklettern.“Mit sich selbst zufrieden, ließ sich Dosho von seinen Knien zurück auf sein Hinterteil plumpsen, mit dem Rücken gegen die Gitterstäbe gelehnt. Wie einen guten Wein im Mund ließ er seinen Plan nochmal durch seine Synapsen wandern. Doch je länger er darüber nachdachte, desto unsicherer wurde er, ob das auch so klappen würde. Viele Variablen. Viele Unbekannte. Zum Beispiel was sie taten, falls der Sarresh vorher auf sie aufmerksam wurde. Oder wie sie ihn überwältigen sollten. Waffenloser Nahkampf schön und gut, aber gegen einen bewaffneten Sarresh und seinen Barghest… kein schöner Gedanke. Man konnte vieles überwältigen. Aber zum welchen Preis? Potenzielle Verwundungen würden sie verlangsamen oder eine weitere Flucht unmöglich machen. Ungünstig..„Was wir aber mit dem da und dem Köter machen, die alle 428 Sekunden vorbeikommen, weiß ich auch nicht.“Vierhundertachtundzwanzig Sekunden. So lange brauchte der doch etwas träge und von seinem Wachdienst kognitiv nicht gerade beanspruchte Wachmann mit seinem überaus hässlichen Köter um die Runde zu beenden. Sie durften weder laut sein noch auffällig. Die Dunkelheit konnte ihnen helfen, doch wie gut der Geruchssinn der Bestie war, das wusste der Anomide nicht. Es gab Tage, da mochte der Kopfgeldjäger seine Profession nicht. Heute war so ein Tag.AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
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Post by Sae Okarhu on Nov 16, 2020 16:18:26 GMT 1
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae, unter ihnen Wachen samt Barghest]
Langsam verschränkte Sae die Arme. Ihr Blick war ernst. Die Höhe war wirklich ein Problem. Die Dunkelheit war aber nun ihr Verbündeter. Langsam senkte sie ihre Aufmerksamkeit auf das was unter ihnen lag. Der Mitgefangene brachte ihre Gedanken auf einen Punkt. Es war wirklich nicht so einfach. Den Käfig öffnen konnte sie. Keine Frage. Zumindest wenn ihr Droide da wäre, wären sie quasi frei. Allerdings wäre dies auch der Fall aus dem Käfig. Während der Anomide sprach nickte Sae leicht. Als dieser vor machte was er meinte, hob sich leicht mit einem kalten Gesichtsausdruck welcher so nur in bestimmten Kreisen üblich war wenn diese Wesen glaubten man wolle sie auf den Arm nehmen.
“Ich glaube Ihr solltet erst einmal Euren Zustand bessern… Außerdem habe ich schon verstanden was ihr meintet… Seid Ihr sicher, dass ihr euch festhalten könnt?”
Der Zweifel war nicht unbegründet. Schließlich wirkte der Anomide nicht gerade so als wäre er in einem ausgezeichneten Zustand. Allgemein wirkte er so mitgenommen wie Sae gerade aussehen musste. Sie waren angeschlagen. So viel stand fest. Langsam schaute Sae dann wieder in die Tiefe nach unten. Allgemein schien nur eine Chance zu bestehen und das war… Sie schaute nach oben… nach oben zu klettern wie es das andere Wesen vorschlug. Hochklettern wäre schwierig. Gerade durch die Ketten. Zudem würden sie einen höllischen Lärm veranstalten wenn man nicht aufpasste. Innerlich fluchte sie leise. Das konnte auf so vielen Ebenen in einem Fiasko enden, dass die ex-Imperiale sich nicht einmal traute nach zu zählen. Aber was für eine Wahl blieb ihnen als so etwas riskantes zu versuchen. Egal was man mit dem Anomiden vor hatte. Vermutlich würde Sae an die Republik verscheuert werden oder an ein von Rache getriebenes Wesen. Die einen würden sie vermutlich zeitnah exekutieren bei ihren Straftaten, bei den anderen würde man auch nicht gerade von Dingen ausgehen können welche für ihre Gesundheit auch nur annähernd förderlich wären. Selbst der Fall beim Klettern könnte angenehmer sein als das was sie zu erwarten hatte sollte Sae in diesem Käfig bleiben. Ein schlechter Plan war immer noch besser als nichts zu haben.
“Ihr solltet Euch erst einmal noch ein wenig erholen. Vielleicht haben wir bald ein paar Optionen mehr…”
Langsam setzte sich auch Sae. Ihr gefiel der Gedanke nicht. Langsam massierte sich die Frau den Nacken und starrte in die Dunkelheit. Es war wie damals in einer der Simulationen. Nicht leicht, aber machbar.
“Ab dem Zeitpunkt wo bei deinem Plan der Käfig herunter kommt haben wir die volle Aufmerksamkeit einer jeden Wache… Könnt Ihr in diesem Zustand einen Blaster bedienen?”
Es war schwierig einzuschätzen wie gut oder Schlecht der Anomide beisammen war. Allgemein war die Lage sehr schwierig. Es gab eine Zeit in der Sae Wesen wie ihn einfach nur grausam hingerichtet hätte. Zeiten in denen sie ohne mit der Wimper zu zucken… Erst die Familie und dann wenn er alles verraten hatte und nach ein wenig weiterer Folter… Wieder kroch die Übelkeit hoch und Sae wurde ein wenig blasser bei der Erinnerung. Eine Stimme tief in ihrem inneren flüsterte der ehemaligen Kommandantin zu, dass sie in Wahrheit immer noch genau dieser Mensch, dieses Wesen war. Gnadenlos. Unnachgiebig. Präzise wie ein Skalpell. Unweigerlich musste sie an die seltenen Situationen denken bei denen sie auch nur im selben Raum mit dem Imperator oder dieser furchterregenden Gestalt mit dem schwarzen Helm gestanden hatte. Von ihnen war eine Aura ausgegangen welche Sae’s Adern selbst in der Hölle gefrieren lassen würde. Umgekehrt wären diese Eindrücke auch nur eine faule Ausrede gewesen. Zumindest wenn diese Situationen als Grund genannt würden, dass sie so gehandelt hätte wie sie es getan hat. Am Ende des Tages war Sae selbst für ihr Handeln verantwortlich gewesen. Nicht im Ansatz wäre ihr Getue nötig gewesen. Was ihre Rolle als Hardliner ausgelöst hatte bekam die Frau jetzt mehr als genug zu spüren. Nun hieß es erst einmal fliehen. Dann konnte man seine Reue immer noch mit einem schlechten Selbstgebrannten herunter schütten.
In diesem Moment realisierte Sae das schwarze Etwas, dass vor ihrem Käfig schwebte. Der kleine ID-10 Suchdroide hatte es also geschafft. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen der Frau.
“Du hast lang genug gebraucht. Gute Arbeit. Ich hoffe du hast niemanden Alarmiert…”
Sae flüsterte es leise und verstummte während die Wache mit seinem Mistköter unter ihnen abermals eine Runde beendete. Würde der Droide das vieh ausschalten können? Vielleicht gab es da eine Chance? Ruhig atmend gab Sae vor zu schlafen während die Wache kurz zu ihr hinauf schaute während der Droide ihren Körper als Sichtschutz nutzte um nicht von der Wache gesehen zu werden. Jetzt konnten sie zumindest arbeiten. Ihre Chancen könnten sich ein wenig verbessert haben.
“Ich denke wir sollten uns beeilen. Sein verschwinden wird auch nicht ewig anhalten… Vielleicht können wir aber auch die Ablenkung ausnutzen. Ich denke wir sollten bald unseren ersten Schritt unternehmen… Was haltet Ihr davon?”
Sae schaute den Anomiden an. Hoffte, dass sie schon bald loslegen könnten um endlich wieder saubere Luft zu atmen und nicht mehr den Gestank aushalten müssten der ein wenig an eine Mischung aus Erbrochenem und nicht näher definierbaren Körperflüssigkeiten erinnerte. Jetzt käme es ein wenig auf den Anomiden an. Er musste für seinen Plan fit sein. Sae traute sich zu die Ketten hoch zu klettern. Auch wenn sie Zeit bräuchte. Allerdings war die Frage wie es mit der anderen Gestalt aussah.
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae, unter ihnen Wachen samt Barghest]
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Dosho
Kopfgeldjäger Gilde
Posts: 7
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Post by Dosho on Nov 17, 2020 19:05:37 GMT 1
AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
Man sagt, dass Notsituationen in einem Wesen das Beste oder Schlechteste zutagefördern würden, dass man an diesen Situationen nur wachsen konnte. Offensichtlich waren Personen, die sowas behaupteten, nie selber in einer solchen Situation gewesen. Wenn es nach Dosho ging, dann hatte der Anomide bereits mehr als genug Wachstum hinter sich. Mehr als gengu Drangsal, Kummer und Schmerz gehabt, als dass er eine solche Situation benötigen würde, um zu wachsen. Das einzige was hier, in diesem dunklen, feuchten Verlies wuchs, war sein Wunsch nach Vergeltung. Auch wenn Vergeltung nicht der rationale Weg der Gerichtbarkeit war, ein Weg, der für Anomiden und ihr kompliziertes Rechtssystem und Rechtsverständnis enorm wichtig war, so konnte der Kopfgeldjäger in dieser Situation nicht rational bleiben. Im Gegenteil. Es waren Situationen wie diese, die Wesen an ihre Belastungsgrenze brachten. So reagierte das Wesen deutlich pikierte auf die Worte der Frau mit dem bronzefarbenen Teint, als es angebracht gewesen wäre. Hinter der bewegungslosen Maske versteckt, verzog der Anomide die Mundwinkel, als die ihm unbekannte Frau mehrmals seine Wehrfähigkeit und Tatkräftigkeit anzweifelte. Er. Der ehemalige Sector Ranger, bekanntester Kopfgeldjäger von Yablari, wie konnte sie es wagen? Andererseits war sein derzeitiger Aufenthaltsort, ja die ganze Situation nicht gerade ein Mahnmal seiner Expertise. Gefangen, gescholten und nicht ganz Herr seiner Sinne musste er zermürbt und von Kopfschmerzen geplagt eingestehen, dass er nicht auf dem Höhepunkt seiner Kräfte war. Doch weigerte sich der Anomide auch vehement das Stigma der Wehrlosigkeit wie einen Orden der Schande ans Revers getackert zu bekommen. „Nein.“ sprach der Kopfgeldjäger ob der wiederholten, für seinen Geschmack übergriffigen Empfehlung sich auszuruhen. Mehr hatte er dazu nicht zu sagen und mehr würde er sich auch nicht dazu sagen lassen.
Als Kopfgeldjäger war es wichtig Entschlossenheit und Fassungsvermögen zu demonstrieren: Sowohl gegenüber der Ware als auch gegenüber dem Klienten. Auch wenn die Frau mit dem ausladenden Haupthaar keine der beiden Kategorien darstellte, war sie doch in diesem Moment für Dosho Segen und Fluch zugleich, denn ohne sie würde er dieses Loch nicht verlassen können. Doch sie schien irgendwie… selbst verwirrt zu sein. Sprach ihn zuerst im plural majestatis an, dann plötzlich sprach sie ihn mit „du“ an, als seien sie alte Trinkkumpanen aus der örtlichen Cantina. Nicht gerade das Verhalten, dass auf eine einhundertprozentige Leistung der kognitiven Fähigkeiten schließen ließ, deutete der Anomide und schnalzte mit der Zunge. Spielte sie vielleicht mit gezinkten Karten aber verspiegelter Sonnenbrille? Sein Vertrauen sank. Wollte sie ihn vielleicht nur als Köder für die Wache missbrauchen und dann fliehen? Seine Zuversicht geriet ins Wanken, vor allem wenn sie die Wachen hier als besonders begabt oder gefährlich beschrieb. Sie waren unbewaffnet und in der Unterzahl. Ansonsten empfand sich der Kopfgeldjäger dem Gefahrenpotenzial, die diese Hinterwäldler darstellten, gewachsen zu sein. Nun… sobald er einen Blaster in die Hand bekommen würde. „Sie sollten sich mehr Probleme um die da unten machen als um mi---“ in seinem etwas energischen Sermon wurde Dosho jäh unterbrochen als aus der Dunkelheit sich eine Gestalt herausschälte, die er zuerst für eine Einbildung seines Geistes hielt. Ein großes, rotes Auge leuchtete auf und blickte zuerst die unbekannte Frau an und dann ihn. „Dank Ferrik!“Der unterdrückte Fluch war nicht laut, doch ließ es ihn kurz hochschrecken. Mit einem Droiden hatte er nicht gerechnet. Nicht hier. Nicht in dieser Situation und vor allem nicht als Verbündete dieser fremden Frau, denn sie sprach, beinahe säuselnd, mit der künstlichen Intelligenz im Blechmantel. Hatte er sie vielleicht unterschätzt? Wohlmöglich. Hatte sie dadurch sein Vertrauen gewonnen? Nein. Je enigmatischer sie war und ihn mit solchen Dingen überraschte, desto vorsichtiger wurde der Kopfgeldjäger, denn Vorsicht war das Aurek und Zerek in seinem Metier. Unter ihm begann der Barghest zu knurren, die widerliche Bestie streckte ihren vor Sabber in den Lefzen triefenden Kopf in die Höhe und schien nach etwas zu schauen. Der Sarresh seinerseits folgte dem Blick der Bestie, ließ sich aber als er nichts sah schneller davon überzeugen, dass die Bestie wohl nur hungrig war und auf den Geruch der Gefangenen anschlug. Mit leisen Flüchen zerrte er am Halsband der Kreatur, während er diese dazu bewegen wollte weiterzugehen. Erst nachdem sowohl der Barghest als auch der Wächter ihre Patrouille fortgesetzt hatten, sprach die ihm unbekannte Frau, deren Namen er noch immer nicht kannte. Erneut fragte sie nach seiner Einsatzfähigkeit, was dem Anomiden unangenehm war aber auch die Haut magenta vor Wut verfärbte, verdeckt durch seine Maske. Er war kein Schwächling und er würde sich auch nicht davon unterkriegen lassen! Sein Bluthochdruck allerdings schnellte in die Höhe, sodass seine Kopfschmerzen ihn daran erinnerten, dass er eben nicht unverwundbar war. Doch bar jeden besseren Wissens nickte er.„Legen wir los.“Er beugte sich vor, um besser sehen zu können, was die unbekannte Frau tat. Dosho behielt auch den Droiden im Blick. Sollte sie auf die Idee kommen ihn nur als Ablenkung zu benutzen, um selber zu fliehen, würde sie sich an keinem Ort dieser Galaxis vor ihm verstecken können, das schwor er sich innerlich. AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
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Post by Sae Okarhu on Nov 18, 2020 15:24:52 GMT 1
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae, unter ihnen Wachen samt Barghest]
Ungewöhnliche Situationen erforderten häufig unterschiedliche Reaktionen. Die Tiefe unter ihr war da nun wirklich kein gutes Beispiel eines ruhigen Lebens. So war der ID-10 gerade für Sae nur ein Segen. Langsam hatte sie sich zurück gelehnt. Der Droide könnte ihre Chancen deutlich verbessern. Wenigstens eine positive Sache welche Sae aus dem imperium hatte mitnehmen können. Langsam massierte sich Sae den Nacken. Wenn der Geschäftspartner recht hatte würde sich regelmäßig ein kurzes Fenster öffnen. Ein Fenster in dem beide Wesen handeln könnten. In dieser Hinsicht war diese Person wirklich sehr nützlich. Vielleicht war Sae dadurch sogar in der Lage ihren latenten Ekel vor dem anderen Wesen zu überwinden. Unter ihnen zog die Wache gerade weiter und die drei Worte des Anomiden war mehr als deutlich.
Wie besprochen fing sie an den Käfig in Schwingung zu versetzen. Es war gar nicht mal so schwierig. Bei dem Versuch dem Anderen nah genug zu kommen hatte Sae ihre Handfesseln geschultert. So schwang der Käfig hin und her. Erst als sie den anderen Käfig erreichte und sich an jenem ihres Mitgefangenen festhielt ergriff Sae die Handfesseln und nutzte diese als improvisierte Befestigung welche die beiden Käfige verband. Sie würde beide Hände brauchen. Ruhig betrachtete sie das Schloss und runzelte kurz mit der Stirn. Sie streckte die Hand nach ihrem Droiden aus welcher sich ihr näherte.
“Gut… gib mir das was worum ich dich gebeten habe…”
Damit erhielt Sae einen Hydrospanner und ein paar Drähte. Das Schloss war alt und nicht sonderlich komplex. Sowas hatte sie damals in ihrer Ausbildung ohne Probleme knacken können. Man mussten eben nicht aus den Slums kommen um bestimmte Fähigkeiten zu erlangen. Im Gegenteil. Bei der richtigen militärischen Ausbildung konnte auch jemand wie Sae eher spezielle Fähigkeiten erlangen. Etwa 420 Sekunden? Das waren sieben Minuten. Das Fenster war sehr klein. Daher versuchte sich die Frau zu beeilen. Für einen Laien stocherte sie anfangs nur in dem Schloss herum. Einmal musste sie ein Fluchen unterdrücken als ihr fast der Draht welcher einst ihre Haarspange gewesen war fast aus der Hand gefallen wäre. Am Ende jedoch dauerte es nicht lange ehe ein leises Klicken verriet, dass die erste Tür, nämlich jene des Fremde geöffnet war. Sae musste nun lediglich ihren eigenen Käfig auf bekommen.
“Ich hoffe Ihr werdet mich nicht hier zurücklassen. Zusammen sind unsere Chancen wahrscheinlich wirklich um Welten besser…”
Damit klickte das nächste Schloss. Beide Käfige waren offen just in dem Moment wo Die Wache zurück kam. Würde man sie nun sehen, wäre alles vorbei. Allerdings schienen sie Glück zu haben. Abgesehen von einem mies gelaunten Grummeln unter ihnen kam keine Reaktion der Wachen. Saes Herz pochte wie verrückt. Diese Ganze Sache konnte sehr schnell sehr aus dem Ruder laufen. Sie hatten ab jetzt keine Zeit mehr zu verlieren. Die Kletterpartie welche vor ihnen lag beunruhigte Sae nun allerdings noch mehr. Sie war zwar sportlich, aber das was der Fremde als Fluchtroute im Sinn hatte war für die Frau eher ein Himmelfahrtskommando. Auf der anderen Seite war es jetzt für einen Rückzieher auch eindeutig zu spät. Langsam kletterte Sae so auf den Käfig und schaute zu dem Anomiden herüber. Sollte er nicht in der Lage sein zu fliehen musste Sae improvisieren.
Den Blick nach oben gerichtet machte sich Sae auf den Weg nach oben. Die Ketten machten teils einen höllischen Lärm. Dazu sorgte die glatte Oberfläche teils dafür, dass Sae beinahe runter gefallen wäre. So brauchte sie eine gefühlte Ewigkeit ehe sie oben angekommen war. Immer wieder war die Wache herum gelaufen. Sie brauchten gerade jedes kleine Stückchen Glück um diese Flucht zu überstehen. Auf den Querträgern setzte sich Sae hin. Sie bemerkte wie viel Dreck hier lag. Sie mussten also vorsichtig sein nicht zu viel davon herunter zu befördern. Schließlich würde das nur zu unerwünschten Blicken der Wachen in ihre Richtung führen. Sobald sie zu dem Fremden gestoßen war hockte sich Sae hin und nickte dem Droiden zu. Er zeigte eine kleine Karte von dem ganzen Komplex. Zwei goldene Punkte stellten ihre Position, rote die ungefähre Position der Wachen dar. Sae musterte die Projektion und sobald der Fremde ein Zeichen gegeben hatte, dass er genug gesehen hatte nickte Sae ein weiteres Mal dem ID-10 zu woraufhin dieser die Projektion abstellte.
“Gut… Wir wissen wo unsere Freunde sind und wie viele. Habt Ihr eine Idee wie wir an den Wachen vorbei kommen können? Wir sind schließlich nach wie vor unbewaffnet…”
Allgemein war ihre Lage nicht Ideal. Sie würden wohl weiter klettern dürfen. Auf der anderen Seite war ihr nächstes Ziel erst einmal wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Dieses Ziel war es, was sie als nächstes ins Auge fassen mussten. Langsam kamen sie der Freiheit zwar näher, dennoch würden sie noch einen langen Weg vor sich haben. Sollten sie das Schiff erreichen könnten sie zumindest von dieser Einrichtung entkommen. Langsam konnte man hoffen. Umgekehrt hoffte Sae, dass der Fremde nicht auf die Idee kam während ihres Fluges ihre persönlichen Sachen zu filzen. Am Ende würde sie keinem Abartigen wie ihm erlauben ihre Sachen anzufassen. Erst recht nicht die Dinge aus ihrer Vergangenheit. Nein. Niemals. Aber das war ein Problem der Zukunft. Zumindest so lange sie eine hätten. Daher musste der Fokus eindeutig auf das Hier und jetzt gelegt werden. Nicht auf irgendwelche Streitereien in der Zukunft.
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae, unter ihnen Wachen samt Barghest]
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Dosho
Kopfgeldjäger Gilde
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Post by Dosho on Nov 21, 2020 17:34:14 GMT 1
AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
Sie waren lange genug Opfer ihrer Situation gewesen. Es erfüllte den Kopfgeldjäger mit Mut und Hoffnung aktiv zu werden, etwas zu tun, um aus dieser Situation herauszukommen. Selbst wenn sie bei dem Versuch sterben sollten, so sind sie dabei gestorben eine Veränderung ihrer Situation herbeizuführen. Dosho empfand das als „ehrenvoller“, als in diesen Käfigen auf das Ende zu warten. Der Droide erwies sich als hilfreich, doch fragte sich der Kopfgeldjäger, der dieser Frau immer noch nicht vertraute, wieso sie nicht früher aktiv geworden war, mit dem Droiden hätte sie unter Umständen auch allein fliehen können. Das Schloss war kein Problem mehr und wurde relativ flott von der Frau mit bronzenen Teint gelöst, sodass sie zum nächsten Teil des Planes übertreten konnten, dem Schwingen. Immer wieder glitt sein Blick zum Boden, suchte nach dem Wachmann und fragte sich, ob sie nicht viel zu laut waren. Die Käfige machten doch mehr Lärm, als er es erwartet hatte, sodass er fast schon bereute, dass er diesen Plan vorgeschlagen hatte. Allerdings erwies sich die Frau als fähig, hatte sie doch auch seinen Käfig relativ flott geöffnet und war bereits dazu übergegangen die Kette zu erklimmen. Sein Argwohn blieb, doch beruhigte es ihn zu hören, dass sie ihm genauso misstraute sie zurückzulassen. So waren beide von einer Philosophie der Abschreckung und der Kontrolle erfüllt, sodass beide, in den Augen des anderen, nicht auf dumme Gedanken kommen würde. Soweit, so gut.
Nun kam der komplizierteste Teil. Der Anomide packte den Rand der Käfigtür und hievte sich in einem Klimmzug an ihr hoch. Es kostete ihn deutlich mehr Anstrengung als er erwartet hatte, sodass er schnaufend und vor allem ziemlich wacklig sich auf das kuppelförmige „Dach“ seines Käfigs begeben konnte. Die rostige Kette, von der Feuchtigkeit des Gemäuers glitschiger als es ihm lieb war, umfasste er mit allen Fingern und begann sich, so gut er konnte, an ihr hochziehen. Mit seinen Füßen versuchte er ebenfalls Halt zu finden, verkeilte sie und schob sich Stück für Stück an der Kette hoch. Es war nicht nur eine anstrengende Arbeit, die ihn viel Müh und Kraft kostete und ihn schnaufen ließ, sondern auch gefährlich. Gerade als er dachte, er habe den Dreh raus, rutschte der Anomide ab, verlor wieder wertvolle Ellen, die er zuvor mühsam errungen hatte. Innerlich fluchte er, konnte sich ein Aussprechen der Wörter jedoch vermeiden, verursachten sie ohnehin schon mehr Krach als es ihm lieb war. Die Kette rasselte bei seinen Bewegungen, wie eine unwillige Schlange, die sich ihren Bewegungen entziehen wollte, war es kein Kampf zwischen Objekt und Subjekt. Sein Kopf pochte, die Anspannung jagte das Blut im Eiltempo durch seine Venen und sein Herz schlug so stark, dass er das Gefühl hatte, sie würde wie das Projektil eines Slugthrowers gleich aus seinem Brustkorb bersten. Griff um Griff. Schritt um Schritt. Für jeden halben Meter arbeitete der Anomide hart. Doch er rutschte nochmal ab, gefühlt machte er für jede zwei Schritte vorwärts einen Schritt zurück. Als würde er mit einem garstigen Aal ringen, war der Halt an der Kette eher ungewiss, rutschte ab oder aus. Doch mit größter Not schaffte es Dosho, der nicht ganz schwindelfrei war, auf die das Gewölbe stützenden Querbalken. Mit der Grazilität eines angetrunken Dewbacks schaffte er es und blieb bäuchlings auf dem massiven Holzstück liegen. Er keuchte. Einen Blick nach unten zu werfen wagte er noch nicht, zu groß war für ihn die Furcht davor, dass der Schwindel ihn ereilen würde und Opfer der Gravitation werden würde.
Die unbekannte Frau hatte ihren Weg vor ihm schon erfolgreich absolviert, Dosho war so sehr damit beschäftigt gewesen nicht den Halt an der Kette zu verlieren, dass er sich gar nicht darüber Gedanken gemacht hat, was passieren würde, wenn die Frau mit dem bronzenen Teint abgerutscht wäre. Ächzend richtete sich Dosho in die Hocke und tapste unsicher auf allen vieren einige Schritte vor, darauf Bedacht auf dem massiven aber nicht unendlich breiten Stück Holz nicht abzurutschen oder sonst wie zu fallen. Das war leichter gesagt als getan, dröhnte ihm doch der Schädel in einem Maße, dass sich Dosho nicht sicher war, ob er nicht gleich Sterne sehen würde. Er hielt kurz inne, schloss die Augen, kneifte sie gar kräftig zusammen und atmete tief ein um danach, wieder mit geöffneten Augen, die letzten paar Meter zu der Frau und ihrem Droiden zu überbrücken. Das Duo wieder vereint, ließ die Frau mit der Lockenpracht auf einmal eine holografische Darstellung aus der Droideneinheit erwachen. Am liebsten hätte Dosho geflucht, war dem Kopfgeldjäger doch unverständlich wie man in diesem dunklen Loch eine holografische Ansicht projizieren lassen wollte. Wollte sie, dass die Wachen sie finden würden? Mit einem fragenden Blick sah sie ihn an und Dosho nickte, auch wenn er der Darstellung nicht viel Beachtung geschenkt hatte. Hier und jetzt eine Diskussion anzufangen war nicht zweckdienlich, er wollte das leuchtende Ding einfach nur ausgeschaltet sehen.
Als die Projektion erlosch, riskierte der Kopfgeldjäger vorsichtig einen Blick nach unten, der ihm das Mark in den Knochen gefrieren ließ. Diese Höhe war nichts für ihn, doch es war der einzige Ausweg, wenn sie überleben wollten. Daher registrierte er die Frage der unbekannten Frau erst mit etwas Verzögerung, nachdem er sichergegangen war, dass weder der Barghest, noch der Sarresh auf sie aufmerksam geworden war. Die Stupidität der Handlung machte den Wachmann wohl unvorsichtig, anders konnte er es sich nicht erklären, dass ihm in diesem schallenden Gewölbe das Rasseln der Ketten und Getöse der beiden Gefangenen bisher entgangen war. Ob er vielleicht taub war? Oder er lauschte den Klängen eines Musikplayers. Wer wusste das schon. Sein Blick richtete sich wieder zu der Frau, ihrem Droiden und den Hydrospanner.„Wir lassen den Käfig auf ihn fallen.“ Nach seinen Worten zeigte seine behandschuhte Hand mit dem Zeigefinger auf das Werkzeug, mit dem die unbekannte Frau die Käfige geöffnet hatte. „Das sollte ihm den Rest geben.“Es machte keinen Sinn es unnötig kompliziert zu machen. Sie hatten nur wenige Hilfsmittel und mussten klug mit diesen umgehen. Zwar war es nicht ganz so leise auf diesen Weg die beiden Wesen auszuschalten, doch ein entflammendes Scharmützel würde mit Blasterschüssen, Rufen und Schreien ebenso wenig still und heimlich sein. Sie mussten also die Umgebung, in diesem Falle die Gravitation, für ihre Zwecke missbrauchen und danach zusehen, dass sie schleunigst diesen Ort verließen. Keine Zeit verlieren war die Maxime, nicht kämpfen sondern weglaufen. Auch wenn dem Kopfgeldjäger es nicht gefiel, war ein solcher taktischer Rückzug sinnvoll. Wie er dann an seine Ware käme, würde er später rausfinden. Erstmal musste er den Luxus haben sich in Ruhe Gedanken darum machen zu können.„Danach verschwinden wir. Kein Kampf, keine Heldenaktionen.“Einen Moment hielt der stoische Kopfgeldjäger inne. Ihm fiel auf, dass er nicht mal den Namen der Person wusste, mit der er hier das Weite suchen wollte. Ein Name personalisierte jede Unterhaltung und jede Interaktion. Kannte man den Namen der anderen Person wurde sie zur Person. „Mein Name ist übrigens Dosho.“Angesichts der Höhe entschied sich Dosho dafür der Fremden nicht die Hand zu reichen, wie es in vielen Teilen der Galaxis Usus war. Stattdessen nickte er ihr zu und hoffte inständig, dass sie nicht noch einmal die Holoprojektion ihres Droiden aktivieren würde.AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
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Post by Sae Okarhu on Dec 7, 2020 15:57:38 GMT 1
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae, unter ihnen Wachen samt Barghest]
Sie waren Opfer der ganzen Geschichte. Sie waren Opfer eines Mannes. Innerlich hoffte Sae immer noch ihre Freiheit zurück zu erlangen. Eine Freiheit welche sie so oft missbraucht hatte. Vielleicht würde sie sich ändern. Vielleicht ihre neue Freiheit für etwas anderes nutzen? Wer wusste es schon? Sae oder wie sie sich am Liebsten wieder selbst sehen würde; Commander Sae Okarhu vom imperialen Militär, war nun allerdings in einer anderes Situation. Sie war bloß eine Schmugglerin welche inzwischen wahrscheinlich nahezu unbekannt war. Wer würde sich schon an eine Kommandantin von vielen erinnern? Sicher nur eine geringe Minderheit. Wahrscheinlich niemand. War sie grausam? Sicher. War sie ein Monster? Möglich. Sie hatte es sich vielleicht verdient in dieser Situation der Gefangenschaft zu enden. Es gab am Ende sicher angehörige die ihren Kopf wollten. Alleine der Platz in dem Käfig unter ihr war ein Zeugnis davon. Verdient? Das mochte es sein. Dennoch würde sich Sae diesem Schicksal nicht ergeben. Sie würde hier raus kommen. Der kleine ID-10 würde dabei sicher eine große Hilfe sein. Nun aber hieß es erst einmal die weiteren Schritte durchgehen. Bisher hatten sie Glück gehabt keine Aufmerksamkeit erregt zu haben. Das Glück weiter zu strapazieren würde nur unnötige Risiken bedeuten. Am Ende musste man überlegen wie es weiter geht.
Der Andere schlug vor den Käfig auf den Wachmann fallen zu lassen. Jedoch hob sich bei dem Vorschlag nur eine Augenbraue von Sae. “Wir haben nur einen Versuch… Und der muss perfekt passen… Wie kommen wir runter?” Sae sprach unbewusst einem eher militärischen, jedoch auch geflüsterten Ton. Dennoch war es der Anfang eines Plans für ihr Entkommen. “Wir müssen schnell runter kommen und dann verschwinden…” Langsam schaute sich Sae um und versuchte eine geeignete Stelle zu finden an der sie den Käfig lösen könnte. Oder beide Käfige. Sie waren nun verbunden. Wie würde sie da am Besten vorgehen? Nachdenklich ging Sae zu einer der Halterungen. Wieder bemüht leise und darum bemüht nicht zu viel Dreck auf den Boden rieseln zu lassen. Es wurde wirklich ein interessantes Unterfangen die Käfige fallen zu lassen. Vorsichtig drehte sich Sae zu ihrem Partner um und legte einen Finger an das Kinn.
Vorsichtig hob sie ihren Blick wieder als der Andere sich vorstellt. Ein kurzes Lächeln legte sich auf ihre Lippen ehe die Ex-Imperiale eine Verneigung andeutete. “Sae” war alles was sie antwortete und verstummte sofort als ihr Blick wieder den Boden erreichte. Das war ein Problem. Die Wache lief gerade unter ihnen entlang. Mit jeder Sekunde des Zögerns stieg die Wahrscheinlichkeit, dass der Wächter ihr bisheriges Entkommen bemerkte. Der Weg war klar, das wie war die Frage. Schließlich gab es keine Leiter die runter führte. Sie saßen wirklich fest. So wartete Sae auf Dosho und seine Meinung. Sie selbst war zumindest nicht in der Lage wie eine Akrobatin überall herum zu klettern. Genauso war scheinbar Dosho auch nicht dazu in der Lage. Zumindest nicht in seinem derzeitigen Zustand.
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Dosho
Kopfgeldjäger Gilde
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Post by Dosho on Feb 24, 2021 13:32:31 GMT 1
AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
Namen hatten Macht. Sie konnten das Ungreifbare, das Unbegreifliche greifbar machen und entzogen dem namenlosen Schrecken seine Pein, weil es durch die Benennung plötzlich profan wurde. Namen waren Schall und Rauch und doch trugen sie dazu bei eine gewisse Gravitas zu entwickeln. Gerade als Kopfgeldjäger wusste man, wie wichtig ein Name und der dazugehörige Ruf sein konnte. Als die Frau ihm ihren Namen nannte, nickte er nur kurz. Sae hieß sie also. Mehr musste er für den Moment nicht wissen, gab sich mit dieser Information zufrieden. Zu einem späteren Zeitpunkt würden sie das Kennenlernen vertiefen können. Wenn sie vorher sterben würden, wäre es auch nicht wichtig mehr zu wissen. So einfach war es für den Anomiden. Was ihm jedoch, angesichts seiner bedenklichen Kopfschmerzen, Kopfzerbrechen bereitete, war die Frage, wie sie herunterkämen. In der Tat eine Frage, über die er sich noch nicht viele Gedanken gemacht hatte. Sie hatten zwei Optionen. Entweder sie hangelten sich an der Kette herab, oder sie würden mit einem der Käfige runtersausen und im rechten Moment abspringen. Doch was tat die Person, welche die Ketten lösen musste? Vertrauen war hier essenziell. Ein Vertrauen, dass weder er in Sae aktuell setzte, noch sie in ihn. Gehörte alles zu den Fähigkeiten, die man für ihr Metier benötigte, sodass es der Anomide nicht mal persönlich nahm. Es blieb also nur die Option über die Kette mit der Eleganz eines Dewbacks herunterzukommen, sobald die Wache ausgeschaltet war. Auch die Schnelligkeit ihrer Tat, die Sae ansprach, war richtig: Verloren sie zuviel Zeit, würden andere Wachen aufgrund der Geräusche auf sie aufmerksam werden und eventuell zuschlagen. Sie hätten dann ihr ganzes aufgebautes Momentum verspielt. Kark.„Hast Recht, wir müssen dann uns entlang der Kette nach unten bewegen. Gut, dass wir hier nicht viel zu essen bekamen.“Als hätte er nicht gerade einen trockenen Witz gemacht, beobachtete der maskierte Anomide ihre Umgebung, sah sich um und stellte fest, dass es keinen anderen Ausweg gab. Stattdessen wurde ihm, wie auch seiner Komplizin bewusst, dass sie nicht lange zögern durften, denn der Wachmann, samt des Barghest, befanden sich recht bald unter dem Käfig.„Los, lass es uns angehen. Lass ihm den Käfig auf den Kopf fallen.“Der Moment entzog sich aller Höflichkeiten und Debatten, in solchen Momenten durfte die Diplomatie nicht beachtet werden, stattdessen war es militärische Präzision, die gefragt war. Dosho wusste nicht, ob er für einen kurzen Moment ein Zögern in Sae vernommen hatte, doch schien auch sie den Ernst der Lage im Blick zu haben und begann sogleich mit der Geschmeidigkeit eines Nexu. Zumindest kam es ihm im Vergleich zu dem, wozu er in der Lage war, so vor als täte sie das. Doch da sie hier nicht bei den alljährlichen Turnwettbewerben auf Dac waren, sondern in den Verliesen eines Gangsters auf Auraterra, war das unerheblich: Wichtig war, dass der Käfig der Wache auf den Kopf fiel und das tat dieser auch, als Sae die Halterung der Verankerung der Kette gelöst hatte. Mit einem Jaulen und einem dumpfen Aufschlag war die Tat beendet, doch inwieweit die Wache tot oder nur bewusstlos war und die widerliche Kreatur erschlagen, konnte Dosho von hier aus nicht erkennen.„Lass‘ uns keine Zeit verlieren.“rief Dosho ihr zu, während er sich daran machte, die heruntergelassene Kette zu packen, um sich auf den Abstieg vorzubereiten…AURATERA ‖ SENOLORO ‖ TAIGU'S BUNKER DOSHO UND DIE UNBEKANNTE FRAU (SAE OKARHU), WEIT UNTEN WACHEN SAMT BARGHEST
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Post by Sae Okarhu on Apr 8, 2021 14:23:33 GMT 1
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae, unter ihnen Wachen samt Barghest]
Der Umstand welcher zu diesem Treffen geführt hatte war eher unangenehm. Nun aber blieb keine Zeit über die persönlichen Präferenzen eines Treffens zu sinnieren. Im Gegenteil. Nun stand die Flucht im Vordergrund. Wenigstens war ihr “Partner auf Zeit” keiner von der der Sorte, die unnötig viel redeten. Er schien die Lage genauso gut einschätzen zu können wie sie. Es war erfreulich endlich mal mit jemandem zusammenarbeiten zu können, der sich auf das wesentliche konzentrierte. Dies hatte Sae nach dem Verlassen des Imperiums nicht noch einmal erlebt. Disziplin und kurze Kommunikation. Das war es, was die Ex-Imperiale derzeit an ihrem Komplizen derzeit schätzte. Am Ende war es aber die Situation die nicht zwingend leichter wurde. Die Bemerkung bezüglich des Essens tat Sae nur mit einem Kopfschütteln ab. Schließlich kam der Punkt an dem sie handeln musste. Sie machte sich bereit den Käfig fallen zu lassen. Sie wartete. Der Zeitpunkt musste perfekt passen. So wartete sie. Zögerte gar. In dem Moment wo der Wächter genau unter dem Käfig war, war es auch so weit. derKäfig löste sich und jagte auf den Wachmann hinab. Starr wanderte ihr Blick auf die Wache und das Tier. Erst die Worte ihres Begleiters ließen sie nicken. Schnell lief sie zu der Kette und Schluckte. Ihre Arme wollten nicht noch mehr Arbeit verrichten. Nicht auf diesem Niveau. Langsam glitt sie die Kette herunter und starrte unten die Wache an. Das Tier war tot, allerdings der Wächter… Schnell durchsuchte sie ihn und zog ein Messer und eine kleine Blasterpistole hervor. Der Bewusstlose widerte sie an sodass sie ihm mit einer Kaltblütigkeit welche möglicherweise zu viel von ihrer Vergangenheit preisgab die Kehle durch.
“Stirb du widerliches Stück Bantha Dreck…”
Sie flüsterte es leise ehe sie dem anderen das Messer reichte. Ihr Blick wanderte herum ehe sie sich erinnerte wo der Ausgang gewesen war. Mit einem leichten Nicken ging sie vor. Vor dem Ausgang lugte sie auf den Gang und keuchte leise. Es würde harte Arbeit werden. Der Weg nach hier raus… Ihre Überlegung drehte sich darum, dass sie entkamen. Die Landeplattform oder der Ausgang… Beides wäre etwa gleich weit entfernt. Allerdings war die Frage wo sie leichter hin kamen. Wenn Sae wenigstens ein Chrono hätte um heraus zu finden, wie spät es war. Ihnen lief einfach die Zeit davon.
“Irgendwelche Ideen?”
Fragte Sae mit einem Blick auf ihren Begleiter ehe sie sich wieder kurz dem Gang zu wandte. Die Wache würde sicher bald vermisst werden. Spätestens wenn er länger als ein paar Minuten später als üblich zurückkam. Auf der anderen Seite… Dieser Wachmann war dafür bekannt ein sadistischer Narr zu sein, der gerne seine Runde nutzte um die Gefangenen zu quälen. So oder so. Sie hatten nur begrenzte Zeit.
Auratera || Senoloro || Taigu's Bunker [Dosho und Sae]
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Post by Norik Lakota on May 18, 2021 11:11:56 GMT 1
[Weltraum Mittlerer Rand | Aus der Richtung Iridonia's | AA-9 Freighter-Liner | Flur ] Norik Lakota, Daraxe Gemos(NPC), Captain Kharavela und seine Crew Die Piraten schleppten die Kinder in ihr eigenes Schiff. Sie wurden in eine Zelle gesperrt die recht klein war, wo gerade genug Platz für alle waren. In diesem Käfig bekamen sie von Gesehen um sich herum kaum was mit. Zwei der Piraten blieben an den Käfigtüren stehen als Wachen. Man hörte leises schluchzen von von den beiden Mädchen, das eine menschliche Mädchen wurde von ihrem Bruder beruhigt und in den Arm genommen. Doch die Twi’lek war komplett alleine, sie hatte keinen mehr den sie hatte. So robbte Norik zu ihr und setzte sich zu ihr. Er wollte zumindest das sie nicht das Gefühl hatte komplett alleine zu sein. Auch wenn sie sich sehr Fremd waren sah sie den Zabrak mit Angst in den Augen an. Es mussten keine Worte fallen um sich zu verstehen, die Blicke aller reichte vollkommen aus. Norik deutete darauf sie in den Arm zu nehmen, damit sie sich etwas beruhigen konnte und die Twi’lek nahm es an und versuchte in seinem Arm zur Ruhe zu kommen. Daraxe sah zu den beiden und musste leicht lächeln. Auch wenn die Umstände seltsam für ein lächeln war, musste er einfach lächeln, denn er erkannte immer noch den alten Norik wieder in dieser Situation. Norik war ein Zabrak der auch in solchen Situationen versucht, das es allen gut geht. Eine ganze Zeit verstrich, man konnte in dieser Zelle nicht einmal sagen wie lange sie dort saßen. Es kamen ihn so oder so sehr lange vor. Die Zeit hörte quasi auf sich zu drehen. Doch plötzlich schien das Schiff zu landen. Alle der Kinder schaute auf und es kamen mehrere Piraten runter gerannt und machten die Zelle auf. Nach und nach wurde einer der Kinder gepackt und mit Handschellen abgeführt. Norik und Daraxe waren die letzten die raus geschafft wurden. Das Licht draußen blendete ungewohnt, doch nach kurzen konnte man erkennen, das sie auf einen Planeten waren. Doch wo genau wusste keiner von den Kindern. Die Kinder wurde in die Reihe gestellt vor ein paar Leuten, die sie begutachten. Der scheinbar Anführer redete mit einen der Leute sie auch sowas wie der Chef dort aussah. Dieser Chef nickte nur und gab dem Pirat etwas in die Hand. Der danach dann mit seiner Crew dann wieder in das Schiff verwunden waren. Der andere, der wohl das sagen dort hatte, kam auf die Kinder zu. “Ihr dient nun mir, ihr seid nichts mehr als meine Sklaven. Wenn ihr das tut was ich euch sagen passiert euch nichts.” Kam von dem Chef dieser Leute, während er mit Hilfe eines anderen die Handschellen von den Piraten abnahm und neue anlegte, diese waren so, das sie sich mehr Bewegungsfreiheit hatten. Es dauerte nicht lang und sie wurden mitgeschleift worden. Sie kamen in einer Lagerhalle an und sollten Kisten in ein Raumschiff packen, Norik erkannte nicht um was es genau handelte bei diesen Kisten. Die Kisten waren nicht bedruckt und komplett unerkennbar. Keiner wusste was diese Menschen da transportierten. So wurden die Kinder dafür genutzt die Rohstoffe auf das Raumschiff zu schleppen. Es war anstrengend, aber jeder der Kinder versuchte zu überleben. Aber es musste doch eine Möglichkeit geben nicht als Sklave zu enden oder? Aber bis jetzt sah es aussichtslos aus. Nachdem alles eingelagert war wurden die Kinder ebenfalls in das Schiff gescheucht und wurden dieses mal in ein Zimmer gesteckt. Sie hatten zwar Schlafplätze aber alles eher heruntergekommen. Aber um einiges besser als bei den Piraten. Jedoch, wenn sie sowas wie ein Zimmer hatten, dann war es klar das sie wohl nun länger bei den bleiben würden. Was für eine erniedrigende Reise für die jungen Zabraks, gerade aufgebrochen und schon auf dem Sklavenmarkt gelandet. War das wirklich nun das Schicksal für die Kinder? Als Sklaven zu dienen. Das Schiff hob vom Planeten ab. Nach einer kurzen Zeit als alles stabil schien merkte man den Hypersprung. Sie waren wohl auf den Weg zu einem anderen Planeten? Sie konnten eigentlich nur abwarten und darauf warten das etwas passierte. Eine gewisse Zeit später schienen sie aus dem Hyperraum raus zu kommen und schien von jetzt auf gleich irgendetwas auszuweichen. Kurz darauf ging der Raumschiff interne Alarm an. Wurden sie schon wieder angegriffen? Hier und da hörte man Explosionen und die Tür des Raumes sprang auf, da die Stromzufuhr abgebrochen war. In den Moment schaute Norik aus der Tür raus, es war ein totales Chaos auf dem Schiff, keiner achtete auf die Sklavenkinder. In dem Moment packte sich Norik seinen Freund und sagte das sie zu versuchen ab zu hauen, er fragte auf die anderen, doch die beiden Menschen meinten sie wären verrückt das zu versuchen, sie würden dabei sterben und blieben sitzen. Doch die Twi’lek die Norik , auf dem Piratenschiff, im Arm hatte wollte mitkommen. So rannten sie zu dritt durch das Schiff und versuchten die Rettungskapseln zu finden, was ihnen auch gelang. Sie stiegen dort ein und drückten den - nicht zu übersehenden - roten Knopf und die Tür verschloss sich und kurz darauf wurde die Kapsel aus dem Raumschiff geschossen. Von dort konnte man erkennen, das der Transporter von kleinen Schiffen angegriffen worden war. Und etwas weiter weg ein echt großes Raumschiff einfach im Raum stand, es sah wirklich so aus als stand es. Ging das? Im Raum einfach zu stehen? In dem Moment sah man, dass sie nicht unbemerkt geblieben waren und einer der Jäger schoss auf die Rettungskapsel und diese wurde getroffen und verlor die Kontrolle und flog mit einer erhöhten Geschwindigkeit auf den Planeten runter. Der Jäger ließ ab, als er erkannte, dass die Raumkapsel in die Atmosphäre viel. Es wurde heiß in der Kapsel, doch noch aus haltbar, die Zabraks waren die Hitze gewohnt, doch bei der Twi’lek war das anders, man merkte ihr an das es ihr zu heiß wurde. Die Kapsel schlug auf den Planeten ein und sie brach auseinander. Norik wurde bewusstlos. Nach einer Zeit wachte er wieder auf, wie viel Zeit war vergangen? Er wusste es nicht, er sah sich total verwirrt um und musste erst einmal verstehen was gerade passiert war. Er war wie in Trance, er bekam nur verschwommene Bilder und musste sich erst einmal beruhigen. Als er dann wieder wusste was geschehen war stand er langsam auf, er bemerkte das die Handschellen zerstört waren und von seinen Handgelenken abgefallen waren, man erkannte nur noch roten Striemen am Handgelenk. Er lief wackelnd auf die restlichen Teile der Kapsel zu und rief den Namen seines Freundes, doch er bekam keine Antwort. Er durchsuchte die Trümmer und fand die Twi’lek, sie atmete nicht mehr, kein Puls war mehr da. Sie hatte es nicht geschafft. Voller Panik um seinen Freund suchte er weiter und hört leise seine Stimme und rannte dorthin. Er lag weiter weg aus dem Boden, doch schon von weitem erkannte man das ein Metallteil in seiner Brust steckte. Sein Freund atmete noch, aber das war hier seine letzten Atemzüge. Er kniete sich neben seinen Freund und nahm seine Hand, ihre Blicke trafen sich und man konnte sehen, das in diesem Moment die Seele den Körper verließ. Norik senkte den Blick und zog vorsichtig das Metallteil aus der Brust seines Freundes. Er nahm ihn in den Arm und heulte leise für sich, es war keiner da, niemand war mehr da, er war alleine. Man konnte ja so oder so schon kaum was erkennen, da es dunkel war um sich herum. Eine ganze Weile saß er da mit seinen Freund im Arm, als er merkte das die Sonne aufging. Er schaute auf, seine Tränen waren schon getrocknet. Norik atmete tief durch und legte die beiden Toten nebeneinander und verdeckte ihre Gesichter mit ein paar Blätter die er von ein paar Büschen abpflückte um ihnen die letzte Ehre zu geben. Er kniete neben sie und blieb noch kurz sitzen und sah auf die beiden runter.
Nachdem die Sonne den Planeten komplett erhellte erkannte er ganz genau das er in einer Art Wald war. Er hatte davon gehört, aber noch nie einen gesehen. Dieser Planet war so anders, als sein Heimatplanet. Er konnte sich nicht bewegen, er war wie angekettet bei den toten Körpern.[Auratera | In einen der Wälder] Norik Lakota mit den beiden toten Körpern
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