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Post by The Force on Sept 14, 2020 0:29:45 GMT 1
CORUSCANT [ZUGEHÖRIGKEIT: NEUE REPUBLIK]
Region
| Kern
| Sektor
| Corusca Sektor
| System | Coruscant System
| Sonnen | 1
| Monde | 4
| Koordinaten | L-09
| Terrain | | Gewässer | Unterirdische Seen
| Interessante Orte
| - 500 Republica
- Galaktischer Gerichtshof
- Jedi Tempel / Imperialer Palast
- Republikanisches Zentrum für Militärische Operationen
- Senatsgebäude
- Grand Republic Krankenhaus
- Monument Plaza
- Museum der multispeziesistischen Wissenschaften
- Uscru Distrikt
- Galaxies Opernhaus
- Outlander Club
- The Works (Gebiet)
| Flora | /
| Fauna | | Urbane Zentren
| - Galactic City / Imperial City
- Coco Town
| Wohnhafte Spezies
| Menschen
Besalisk - Balosar
- Cereaner
- Nautolaner
- Iktotchi
- Iridorianer
- Kel Dor
Advozse Aqualish - Bith
- Duros
- Twi'lek
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Post by Jax Anavrin on Nov 15, 2020 1:31:59 GMT 1
◊ Coruscant ♦ Level 1312 ♦ ? ◊
Er wusste nicht, wo er war. Das Bett in dem er lag roch nach nassen Zigaretten und Bier. Nicht seine heiß geliebten chandrilanischen Cigarras, sondern die örtlichen, billigen Zigaretten der unteren Ebenen Coruscants. Was hatte er da seinem Körper nur angetan? Ein kleiner Raum mit einem beigen Anstrich fiel seinen blutunterlaufenen Augen auf. Er war in irgendeinem der zahlreichen kleinen Motels, die so austauschbar waren wie Protokolldroiden. „Die Tasche!“ fiel es ihm siedend heiß ein, während ein kalter Schauer seinen Rücken übermannte und schlagartig nüchtern machte. Er richtete sich mit einem Anflug von Panik auf, schaute nach links, schaute nach rechts, schaute unter der Decke nach – er fand nichts Nennenswertes. Erst als sein Blick auf den gegenüberliegenden Armsessel fiel, sah er die Tasche aus Nerfleder und seufzte vor Erleichterung laut auf. Auf dem Nachttisch stand eine angebrochene Packung Zigaretten. Wider besseren Wissens streckte der Miralianer die kybernetische Hand nach der Packung teerender Sargnägel aus – doch die Packung war leer. Faules Glück ist alles, was er derzeit sein eigen nennen konnte. Was ihm überhaupt nicht gefiel war, dass er nicht mal wusste wer sein Auftraggeber gewesen war. Alles was es gebraucht hatte um ihn auf diese wilde Dewbackjagd zu bringen waren zwei Dinge: Ein Zettel mit einer verheißungsvollen Nachricht sowie ein Paket mit 5000 republikanischen Credis. Fünftausend! Doch solch‘ schweren Beträge werden nicht ausgehändigt, wenn man dafür nicht tief in die Kloake dieser Welt greifen muss. Die Notiz war in einer krakeligen Schönschrift, wie er sie nie hinbekommen hätte. Wer griff heutzutage noch selbst zu einem Stift? Altmodisch. Wer auch immer die Notiz geschrieben hatte, steckte zu lange die Nase in Datapads. Die Ligaturen der Buchstaben wirkten wie lange Wimpern einer Dame in Not, eine Schrift so filigran und edel, dass Jax Anavrin davon ausging, dass sie von einer Frau stammen mussten. Vielleicht eine Bibliothekarin? Oder ein Mann der im geheimen Frauenklamotten trug. In dieser Stadt die niemals schläft ist alles möglich und es wäre nicht der erste Shistavanen im Gotalpelz gewesen, dem er begegnet wäre.
Vreni Island.
War das irgendeine Art von Witz, für den er zu lethargisch war, um sich anzustrengen ihn zu verstehen? Fünftausend C-Blocks waren allerdings niemals ein Grund um Witze zu reißen, vor allem nicht in seinem Metier. Wer auch immer ihm den Auftrag gegeben hatte, wollte dass der Auftrag um jeden Preis erfüllt wurde. „Warum dann diese absurde Nachricht?“ fragte sich der Nahmensch und rieb sich das von einem Bart gekrönte Kinn. Für einen Moment hielt es Jax auch für zu gut um wahr zu sein. Er hatte sein Ohr gegen das Paket gehalten. Es war zu leicht gewesen, um eine Bombe zu sein. Selbst ein Thermaldetonator wog mehr. Wer würde denn potenziell fünftausend Credits einfach so in seinem Büro liegen lassen? Es wäre deutlich einfacher gewesen ihm das Geld direkt in die kybernetische Pranke zu legen und ihn sich zu Tode trinken zu lassen, wenn das eine Bestechung gewesen sein soll. Das Paket selbst war in einer ordinären schwarzen Nerftasche auf seinem Tisch abgelegt worden. Der Reißverschluss war eigenartigerweise komplett zugeschweißt gewesen. Den einzigen Weg rein konnte sich Jax nur mithilfe eines Vibromessers bahnen. Wer auch immer das getan hatte, sein Klient steckte wohl in Schwierigkeiten und wollte keinen Anruf riskieren. Selbst die Nachricht war geheimnisvoller, als das Zirpen einer R2 Einheit. Was bei allen Mächten des Kosmos sollte Venri Island bedeuten? Seine Gedanken verflüssigten sich als sein Comlink piepte.„Jax Anavrin, Privatdetektiv.“ meldete sich der Mirialaner kurz angebunden, während seine Augen noch immer den Notizzettel beharkten.Eine lange Sekunde war nichts zu hören. Für einen Moment hatte Jax das Gefühl, er habe nur den Geist eines Anrufs gehört, doch dann meldete sich eine Stimme.„Ah… hallo.“ sprach eine Stimme, die nach dem Akzent zu urteilen nicht von Coruscant kam. Wahrscheinlich Mid-Rim. Sprach mit dem Privileg eines Menschen, doch unter einer Sucht nach Death Sticks leidend.„Hast du eine Knarre?“ fragte der Delinquent.„Ich hab‘ sogar zwei, Frak.“ log der Mirialaner dreist.Aufgelegt.
In seiner Schublade lag die S-195 Blasterpistole, die er nach dem kurzen Gespräch herausholte. Jemand hatte ihn beobachtet, er konnte die Augen wie Schatten auf seinem Nacken spüren, wie sie an seinen Armen und Rücken hinabglitten. Er war damals aufgestanden und hatte durch seine Jalousien durch das Transparistahlfenster nach außen gesehen. Hier in Ebene 1312 herrschte niemals die Dunkelheit, aber auch niemals das Licht. Zumindest kein organisches. Ganze Lebenszyklen beginnen hier für manchen und enden ohne auch nur einmal die natürliche Sonne der oberen Ebenen gesehen zu haben. Verschiedene Facetten neongelbes, -grünes und -violettes Licht brannten sich lodernd in seine Iris. Für einen Moment lehnte er sich gegen die Wand. Was tat er hier nur bloß? Wenn er diesen Batzen Credits einfach aus dem Fenster warf, wären seine Probleme fort. Kein Geld, kein Auftrag, keine Verbindlichkeit. Für einen Augenblick rasten ihm damals Bilder seines nackten Leibes auf einem Autopsietisch durch den Kopf, während er von Wesen mit weißen Masken seziert wurde.
Der Türknopf wurde aktiviert.
Gebannt starrten seine Augen zum Ursprung des Geräusches, katatonisch. Eingefroren. Durch das milchverglaste Transparistahlfenster sah er damals den Schatten eines Wesens mit einem elaborierten Hut. War das der Kerl, den sie gesendet hatten um ihn auszuschalten? Der Hüne versuchte durch das undurchsichtige Transparistahl einen Blick in das dunkle Büro zu erhaschen. Jax Anavrin konnte die Dunkelheit, die von der Person ausging regelrecht spüren. Es war zu spät. Selbst wenn er jetzt die Credits zurückgeben würde, wäre er ein Mitwisser. Es gab nur zwei Wege aus diesem Büro: Der erste führte durch die Tür. Mord. Der andere durch das Fenster, sieben Stockwerke runter. Selbstmord. Jax Anavrin war in einem tödlichen Spiel gefangen, dessen Regeln er noch nicht ganz verstanden hatte. Der Schatten wurde größer. Halluzinierte er? Schweiß brach auf seinem Gesicht aus, bedeckte sein traditionelles Stichwerk der Mirialaner. Er war gefangen. Der Gedanke ihn durch die Scheibe in den Kopf zu schießen, schoss ihm gleichwertig durch den Kopf. Kurz wägte er seine Optionen ab, bevor er eine Entscheidung traf. Er griff langsam aber bestimmt nach dem Blaster, während seine Augen noch immer auf die Tür fixiert waren. Sein Finger umschloss den Abzug, schmeichelte dem Metall, übte leichten Druck auf den Auslöser – und hielt inne. Zu gefährlich. Was wenn er wem von der CSF den Kopf abblies? Das konnte er sich nicht leisten. Seine Hand ließ die Waffe langsam sinken. Seine einzige Option war es die verdorbene Hand, die ihm das Leben hier gereicht hatte, auszuspielen und auf das Beste zu hoffen, um seine grüne Haut zu retten. Still und heimlich schlich sich der Mirialaner zurück zum Fenster. Auf der anderen Straßenseite sah er durch das Fenster einen Energieconducator. Die Tür seines Büros, genauer gesagt die Türklinge, wurde gewaltsam geschüttelt. Kriff. Wieso hatte er nicht eine dieser mechanischen Türen, die nach oben glitten? Diese hielten stets stand. Mit beinahe nexuhaften Reflexen öffnete er das Fenster und schob die Blenden der Jalousien hoch und feuerte zweimal auf die Energieleitung, was zu einer völligen Abwesenheit des Lichtes führte. Das Geräusch einer zerbrechenden Scheibe zerschnitt die gespenstische Ruhe, die sich nach dem Lichtausfall ausgebreitet hatte, während einen halben Atemzug später bereits die Tür splitterte. In der allumfassenden Dunkelheit sah für den Bruchteil eines Augenblicks die Klinge eines Messers, die wie aus dem Nichts nach seinem Fleisch gierte. Jax feuerte seine Blasterpistole, dem Raum einen kurzen Moment der Helligkeit gönnend. Er erkannte die flüssigen Bewegungen eines Wesens, dass sich so grazil wie ein Vornskr bewegte. Als er es schaffte einen weiteren Schuss abzusondern, spürte er einen heißen Schmerz im Gesicht, gefolgt von dem warmen Gefühl von Blut, dass seine Wange herunterlief. Ihm blieb keine Zeit zu reagieren, als der Fremde sich auf ihn stürzte und ein Handgemenge ausbrach. Als er in der Dunkelheit einen Arm zu fassen bekam, tastete er sich mit zwei schnellen Griffen hoch und griff in die Dunkelheit, um den Kragen eines Hemdes gepackt zu kriegen. In einem letzten aufbäumenden Kraftakt schaffte er es das Wesen unter größter Kraftanstrengung aus dem Fenster, hinaus in die Dunkelheit zu werfen. Als er hinausblickte, sah er den leblosen Körper auf der Straße liegend, das Messer immer noch fest in der erkaltenden Hand umgriffen.
Unter einem unbeschreiblichen Seufzer ließ sich der Privatdetektiv auf den Boden fallen, griff dann blind nach der Flasche Staubsaft, die auf seinem Tisch irgendwo noch stehen musste. Als seine kybernetische Hand die Flasche gegriffen hatte, nahm er einen langen und tiefen Schluck aus der Flasche. Wer auch immer das war, er hätte ihn getötet, wenn er nicht den Anruf des Frakgesichts bekommen hätte. Die Erinnerung kam wieder. Er hatte daraufhin das Büro verlassen. Tastend und vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend, manövrierte sich der Privatdetektiv durch das Gebäude, dass er wie seine Blastwestentasche kannte. „Rechtsrum, dreizehn Fuß in die Richtung, dann die Treppe runter, wieder zwanzig Fuß links und wieder eine Treppe runter. Der Abstieg lief ohne das Verstauchen seiner Knöchel ab. Das war das letzte, woran er sich erinnern konnte. Den Abstieg über die Treppen nehmend, das Paket fest in seiner organischen Hand umschlungen. Dann wieder nur Dunkelheit.
Das war das letzte gewesen, woran er sich erinnern konnte, bevor er in diesem Loch von einem Motel aufgewacht war. Wie es aussah, hatte er alles geschafft hierher zu transportieren. Seine Blasterpistole. Das Paket, das Geld, nichts war weg. Selbst seine verdammte Packung leerer Zigaretten war noch da, wo sie sein sollte. Ihm fiel auf die staubtrocken seine Kehle war. Die Blasterpistole in der einen Hand, suchte er in der Kitchenette des Appartements nach dem Wasserspender und trank ein Glas eiskaltes Wasser. In diesem Moment wirkte es wie der beste Drink seines Lebens, als das kühle Nass seine Kehle hinablief. Nun war es an der Zeit die Schadensanalyse zu betreiben. Er ging in das Bad und sah in den Spiegel. Eine Menge getrocknetes Blut. Eine Schnittwunde, die ihn wie einen Stern aus den HoloDramen aussehen ließen. Er hätte nie gedacht, dass er selbst mal Protagonist in einem werden würde.
Erneut piepte sein Comlink… ◊ Coruscant ♦ Level 1312 ♦ Gizka Motor Inn. ♦ Jax Anavrin ◊
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Post by Jax Anavrin on Nov 16, 2020 23:40:07 GMT 1
◊ Coruscant ♦ Level 1312 ♦ Gizka Motor Inn. ♦ Jax Anavrin ◊ Da war es wieder. Das Klingeln des Comlinks. Ein Ton, nicht so nervtötend wie das Alarmsignal einer militärischen Basis war, doch gleichzeitig penetrant genug, um seinen blutunterlaufenen Augen ein Rollen zu entlocken. Sie hätten am liebsten rotiert. Wer konnte das denn nun sein, erneut das kleine Frakgesicht, dass ihm zugleich das Leben gerettet aber mit Gewalt gedroht hatte? Sein Leben hatte nicht genug Platz für so viele Gleichzeitigkeiten. Er mochte klare Linien, Strukturen die offensichtlich waren. Kein Enigma, die in weiteren Geheimnissen sorgsam umhüllt war. Jax Anavrin war ein „Eine-verdammte-Sache-nach-der-anderen“ Art von Kerl, und jetzt grade summierte sich alles einfach zu einem riesigen Haufen Ronto Dung. Nervös griff er nach der Packung Zigaretten nur um sich wieder daran zu erinnern, dass die Packung leer war. Natürlich. Wie konnte er das vergessen? Sein Kopf schwirrte. Die schwarze Nerfledertasche, die auf dem Sessel ruhte war eine solche Enigma. Warum hatte er die Credits bloß angenommen. Warum hatte er nicht einfach die ganze Tasche aus dem Fenster geworfen. Stattdessen hatte er einen Fremden aus dem Fenster geworfen. Nicht irgendeinen Fremden. Dieses Wesen wollte ihn töten. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Leider blieb einem manchmal nichts anderes übrig. Jax brummte, als das Comlink nicht aufhörte zu piepen. Wer wollte ihm hier so unablässig auf den Geist gehen? Doch als sein Blick sich für einen Moment klärte, sah er einen Namen, der ihn milde stimmte. Snaggletooth. Ein Freund und Helfer. Der Snivvianer verdiente sich als Schauspieler und Imitator, doch war er nicht berühmt genug, als dass er Jax nicht bei dem einen oder anderen Job als Strohmann hätte helfen können. Seine Anzeige berichtete ihm von sieben verpassten Anrufen. Irgendwas musste geschehen sein. Als er abnahm, wusste er, dass etwas nicht stimmte. Seine Stimme war rau, angefressen. Er schniefte durch seine trötenförmige Nase, ein Elend. Natürlich litt er immer besonders schlimm. Hierophanten eben. Als er ihn einlud dauerte es keine zwei Minuten, bis das Wesen an seine Tür klopfte. Woher wusste er, dass er in dem Motel war? Er öffnete ihm die Tür, wollte ihn zur Begrüßung umarmen, doch hielt sich der Snivvianer bedeckt.„Nein, nein, nein! Hast du etwa schon alles wieder vergessen? Gestern Abend? Du hast mich angerufen!“ begann Snaggletooth in seinem gewohnt unablässigen Wortschwall. Dabei drückte er dem Privatdetektiv eine Flasche in die eine Hand und eine Packung dünnerer Ciggaras in die andere. Kubaz Cigarras. Wahrscheinlich nicht so toxisch wie das, was er gestern geraucht haben musste, als er die ganze Packung verdrückt hatte. „Nun schau nicht so verdutzt. Du hast mir doch gesagt, ich soll dir was zu trinken und zu rauchen mitbringen. Du hast mich angerufen um deinen Gleiter zu fliegen, weil du zu drauf warst und geblutet hast. Ich habe dir gesagt ich fühl mich wie Grütze, dir war es egal. Deiner Stimme nach zu urteilen, stecktest du zu sehr…“ Oh nein. Er kannte diesen Blick. Snaggletooth würde zu einer Imitation ansetzen. „Bantha Poodoo!“Kark.„Also, was würdest du dem Kerl antun, der dich angerufen hat?“ fuhr der fellbehaftete Nichtmensch fort. „Nah, zu breit gefächert. Zu viele Variablen.“ Einen Moment hielt Jax inne. Mit seiner kybernetischen Hand tippte er sich auf das von einem Bart gekrönte Kinn, bevor er damit über die Stoppeln seiner Wange fuhr und die Flasche öffnete, sich beiden einschenkte und einen Schluck aus seinem Glas nahm. „Ich meine… Fremder? Freund? Entfernter Verwandter? Und wieso wusste er, dass dieser Kerl vor meiner Tür steht? Ist er mir also nur auf den Zeh getreten, oder hat er meinen Hund erschossen?“„Sagen wir er ist dein bester Freund.“ Kurz hielt Snuggletooth inne, bevor er hinzufügte „Abseits von mir, natürlich, und er hat wirklich deinen Hund erschossen.“„Dann würde ich diesen Nerfhirten erschießen.“ Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, schlug Jax seine äußere Handfläche auf seinen Handteller. „Natürlich würde ich ihn töten, wenn er meinem Hund was antun würde.“„Interessante Formulierung. Hat er deinen Hund erschossen?“ sagte der Snivvianer und wischte sich Schweiß von der Stirn. Es war warm, doch so warm war es hier auch wieder nicht. „Ich habe keinen Hund.“„Du bist doch betrunken.“„Ich bin nicht derjenige, der miserabel aussieht.“„Jung, ich red‘ darüber dass er etwas getan hat, dass so schlimm ist wie deinen Hund zu erschießen, nicht tatsächlich das Tier umzubringen.“„Oh… ich verstehe.“Jax sah, dass das Glas wieder leer war. Hatte er es ausversehen umgekippt, als er ruckartig sich bewegt hatte? Oder hatte er es ausversehen ausgetrunken? Seine Erinnerungen verließen ihn zusehends. Als sein kybernetischer Arm in Richtung der Flasche griff, legte ihm der Snivvianer bedacht eine Hand auf das metallische Konstrukt.„Hör mir einen Augenblick zu…“„Ich kann trinken und zuhören.“ sagte der Mirialaner und griff erneut nach der Flasche, nur um sie von Snaggletooth wieder abgenommen zu bekommen. „Möchtest du nicht wissen, wieso der Kerl es getan hat?“„Welcher Kerl?“ fragte Jax sichtlich genervt, während er mit verbissenem Gesicht versuchte wieder an die Flasche zu kommen. Es war technisch gesehen Snaggles Flasche, doch du nimmst einem Kerl nicht einfach die Flasche weg, wenn er danach greifen will.„Der Kerl, der dich angerufen hat, der deinen Hund nicht erschossen hat, weil du keinen Hund besitzt.“„Gibst du mir nun einen weiteren Drink oder nicht?“ fragte Jax genervt und wünschte sich, der Snivvianer würde endlich mit der Sprache rausrücken.
„Weil ihn wer dafür bezahlt hat.“ nach diesen Worten klatschte Snaggletooth in die Hände und öffnete sein Maul breit, sodass seine eckigen Zähne gut zu sehen waren. Sein "HA!" kam mit der Intensität eines Mannes der von sich behauptete eine Epiphanie offenbart zu haben. „So einfach is' das, Silberhand. Du musst also nicht fragen wer deinen Hund erschossen hat... sondern wer ihn dafür bezahlt hat.“
Der Mirialaner saß zurückgelehnt auf dem Sessel und massierte sich die Stirn. Sein Kopf pochte zu stark, als dass er sich mit den Eigenheiten des Snivvianers hätte auseinandersetzen können. Vielleicht steckte in seinen Worten doch eine tiefere, bedeutungsvolle Botschaft, doch in seinem Zustand konnte sich Jax keinen Reim auf das Gerede seines Freundes machen. Stattdessen wartete er nicht darauf, dass Snaggletooth ihm einen Drink einschenkte, er nutzte seine Reflexe und riss dem stark schwitzenden Wesen die Flasche aus der Hand und schenkte sich mehr als zwei fingerbreit des Spotchka und nahm einen Schluck. Es brannte. Soweit so gut. Vielleicht würde es auch die Erinnerung an diese Farce von Gespräch ausbrennen. Mit Glück.
„Wie dem auch sei. Ich merk' ja, dass unser Darth Sonnenschein scheinbar einiges gedanklich nachzuholen hat. Wollt' dir nur den Kram vorbeibringen.“ Der Snivvianer erhob sich weitaus weniger grazil, als dieser meinte es tun zu können und verbeugte sich theatralisch vor dem Mirialaner, der die Stirn verfurcht in tiefe Grübelfalten geworfen hatte und sich abwesend die Stirn massierte. „Ich empfehle mich.“
So ließ der Snivvianer Jax Anavrin zurück. Mit sich. Mit seinen Gedanken. Mit seinen Problemen. Kark.
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